Wikinger entdecken Amerika

 

 

Wikinger besiedeln Island …
 
Auf der Suche nach Siedlungsland segeln Norweger nach Westen und landen auf den Shetlands, den Orkney-Inseln und den Färöern.
 
um 860            Als ein Sturm sein Schiff vom Kurs abtreibt, sichtet der Norweger Naddod im Nordwesten der Färöer Land.

 

865                  Flóki Vilgerdarson versucht dort Fuß zu fassen. Es misslingt.

                        Er nennt die Insel „Eis-Land“, Island.

 

874                  Ingólfur Arnarson, landet mit seiner Sippe in Island.
                        Er siedelt als erster dauerhaft in der „Rauchbucht“, dem heutigen Reykjavik.

 

…  Grönland
 
um  900          Der Norweger Gunnbjörn wird mit seinem Schiff von einem Sturm vertrieben. Er sieht Land und nennt es "Skerries" (Felseninseln).
                       Erik der Rote muss Island für 3 Jahre verlassen, weil er zwei Personen bei Landstreitigkeiten getötet hatte.
                       Er macht sich zu den „Skerries“ auf und beschließt schließlich, hierher auszuwandern.

                       Um es für Siedler attraktiv zu machen, nennt er das Land "Grün-Land, Grönland.

 

985                 Mit 25 Schiffen stechen die Kolonisten in See. 14 Schiffe erreichen Grönland,

                       11 Schiffe gehen in einem Sturm unter.

        

… und entdecken Amerika
 
985                  Bjarni Herjolfsson will seinem Vater nach Grönland folgen. Stürme bringen ihn vom Kurs ab. Dann setzt Nebel ein.
                        Als sich die Sicht verbessert, sieht er ein bewaldetes Ufer.
                        Grönland hat keinen Wald.
                        Herjolfsson hat als erster Amerika gesichtet.

 

um 1000          Leif Erikson, der Sohn Erichs des Roten, landet in „Vinland“, dem heutigen Neufundland, fast 500 Jahre vor Columbus.
                        Er überwintert und kehrt nach Grönland zurück.

                                 Wikipedia:

     Ein möglicher Verlauf der Reise Leif Erikssons mit einer möglichen geographischen Zuordnung der Entdeckungen. ...

     Aufgrund der Funde in L’Anse aux Meadows wird Vinland häufig mit Neufundland gleichgesetzt.

 
                        Die Sippe Erichs des Roten unternimmt zwei Versuche, in Vinland Fuß zu fassen, muss aber aufgeben,
                        weil kriegerische Indianer dies verhindern.
                        Dabei war man bis „hov“ vorgedrungen, möglicherweise die Gegend des heutigen New York.
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Gudridur Thorbjarnardottir – das Leben einer außergewöhnlichen Frau
Wikipedia:
     "… Gudridur war in erster Ehe mit Thorir, einem Norweger, verheiratet, der jedoch mit seinem Schiff,
auf dem sich Gudridur und 13 Mann Besatzung befanden, auf einem Riff vor Grönland Schiffbruch erlitt.
Leif Eriksson, der gerade von seiner Entdeckungsreise aus Vinland in Nordamerika zurückkam, rettete die Mannschaft
und nahm Gudridur und ihren Mann im Hof seines Vaters in Brattahlid auf.

Durch eine Seuche verstarb jedoch Thorir und ein Großteil seiner Mannschaft bald darauf.

     Gudridur heiratete in zweiter Ehe am Gutshof von Erik dem Roten … dessen Sohn, Thorstein (Þorstein) Erikson.

In Grönland bestand damals größtes Interesse an dem von Leif Erikson kürzlich (um das Jahr 1000) entdeckten Neuland in Neufundland
im heutigen Kanada, dem sogenannten „Vinland“.
Auch Gudridurs Mann, Thorstein Erikson, wollte daher die Chance nützen, in Vinland ein neues Leben aufzubauen.
Gudridurs Vater Thorbjorn Vifilson stellte ihm sein Schiff für diese Expedition zur Verfügung, an der auch Gudridur und 25 Mann teilnahmen.
Die Expedition verlief jedoch wegen Schlechtwetter erfolglos.

Bald darauf verstarb Thorstein …

     Sie (Gudridur)  zog daraufhin an den Hof ihres Schwagers Leif Erikson nach Brattahlíð.

Im gleichen Sommer kam aus Norwegen ein Handelsschiff nach Grönland, dessen Eigentümer … (Thorfinn war. Er)…wurde von Erik dem Roten

in Brattahlid über den Winter aufgenommen und verliebte sich dort in dessen verwitwete Schwiegertochter.

     Bald darauf heiratete Gudridur in dritter Ehe Thorfinn Karlsefni.

Auch Thorfinn wollte das viel versprechende Vinland besuchen, und organisierte eine Expedition mit zwei Schiffen und 160 Personen an Bord,
darunter seine Frau Gudridur …

     Gudridur gebar in Amerika ihren Sohn Snorri Thorfinnson. Er ist … der erste in Amerika geborene Europäer …

Nach drei Jahren kehrte die Expedition nach Grönland zurück. Karlsefni reiste mit Gudridur und seinem Sohn Snorri …

nach Island und kehrte auf seinen Gutshof … zurück.

     Nach der Heirat ihres Sohnes unternahm Guðríður eine Pilgerreise nach Rom. …

     Sie wurde nach ihrer Rückkehr Nonne und lebte als Eremitin."              

                                                                                                                                                          (Soweit Wikipedia)

 

Gudridur ist die am weitesten gereiste Frau bis tief in die Neuzeit:

Island – Grönland – Amerika … und zurück.

Anschließend von Island aus eine Pilgerreise nach Rom ... und zurück.

 

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Woher weiß Kolumbus von einem Land im Westen?  
 
Ich halte es für möglich, dass Gudridur in Rom keineswegs unbeachtet blieb.
Sie wird den Geographen im Vatikan von Island, Grönland und Vinland berichtet haben.
Dieses Wissen dürfte weitergegeben worden sein.

Kolumbus war Italiener.

 

Mittlerweile ist bekannt, dass Kolumbus 1477 in "Thule" gewesen ist.

        (Nach einem Bericht auf Phoenix am 16. 5. 23.  Thule war der damalige Name für Island.)

Mit Sicherheit hat er dort die Sagas, die Berichte der Isländer über die Landnahme und die Fahrten nach Vinland gehört.

 

Auch in Wales ist Kolumbus gewesen. Dort hat er vermutlich die Erzählungen von Prinz Madoc gehört.

Wikipedia

Madoc soll einer wohl erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts entstandenen Legende zufolge ein walisischer Prinz

und unehelicher Sohn des Königs Owain Gwynedd gewesen sein, der um 1170 (mehr als 300 Jahre vor Christoph Kolumbus)

in Amerika gelandet sein und dort auch Siedlungen gegründet haben soll.

 

Und schließlich gibt es die Erzählungen über den sagenhaft reichen König Abukabari II, der ebenfalls vor Kolumbus in Amerika gewesen sein soll.

Wikipedia

Abubakari II. (eigentlich: Abū Bakr) ist der Name eines quellenmäßig nicht greifbaren mansā (Königs) des Mali-Reiches in Westafrika.

Er soll um 1310 regiert und dann abgedankt haben, um eine Expedition über den Atlantik anzuführen. 

Kolumbus war vor seiner Entdeckungsreise auch in Afrika, im damaligen Mali (nach dem o. g. TV-Bericht).

 

Alles deutet darauf hin, dass Kolumbus von einem Land jenseits des Ozeans wusste.

Vor allem muss ihm aus den Erzählungen klar geworden sein, dass man - jedenfalls bis zu diesem Land - nicht von der Erdscheibe

herunterfallen kann.

 

                                                                                                                                                                                                       (2012, ergänzt 2023)