Segeln mit Yachten                                   


                                                                                                               14.   Ankergeschirr   
                                                                   
                             1.    Anker
                             2.    Kette, Ankerleine, Leinenverlängerung, Zweitanker
                             3.    Zusatzausrüstung
                             4.    Ankerwinsch
                             5.    Heckanker
                             6.    Schlepptrosse
 

                                                                   

1.   Anker
Ausrüstungs-Vorgaben
In Deutschland gibt es keine Ausrüstungsvorschriften.
Die Deutschen Fahrtensegler-Zusammenschlüsse, Kreuzer-Abteilung und Kreuzer-Yachtclub, geben "Sicherheitsrichtlinien"
heraus, in welchen auf die Ausrüstung von Yachten eingegangen wird.
Sie basieren auf den Richtlinien des ORC (Offshore Racing Council) und sind verbindlich für Yachten,
die an Seeregatten teilnehmen, wenn der Organisator dies fordert.
Gesetzliche Regelungen für den Fahrtenskipper gibt es nicht.
Die Verantwortung bleibt also dem Skipper überlassen.
Jeder Eigner wird aber gut beraten sein, den Erfahrungsschatz, der hinter den Sicherheitsrichtlinien steckt,
nicht zu missachten und die daraus abgeleiteten Ausrüstungsempfehlungen zu befolgen.

In anderen Ländern ist Ausrüstung durchaus gesetzlich geregelt.
In Frankreich z. B. wird kontrolliert und bestraft,
     -    wenn z. B. die Zahl der Passagiere höher als zugelassen ist,
     -    wenn Ausrüstung fehlerhaft ist,
     -    wenn die Prüfzeiten der Feuerlöscher überschritten sind,
     -    wenn Rettungswesten fehlerhaft sind etc.
                                                                 (nach: Bateaux, La plaisance sous haute surveillance, Jahr ?)

Ankergeschirr
Das Ankergeschirr ist abhängig von der Schiffsgröße, dem Ankergrund, der Wassertiefe und den Wetter- und Seegangs-
Bedingungen, unter denen man ankert.

Einige Anker-Situationen                                                  Wetter- und Seegangsbedingungen
    Binnensee oder geschlossene Ankerbucht                          Winddruck
    Ankern in einem Fluss, Ankern in fließendem Gewässer       Wind und Strömung
    Ankern in offener Bucht                                                   Wind und Welle
    Ankern unterwegs, z. B. in Tidengewässern                       Wind, Welle, Strömung
    Ankern auf offener Reede                                                ebs
    Notankern auf Legerwall                                                  ebs; Kräfte u. U. sehr hoch
    
Die Situationen sind steigernd angeordnet; entsprechend müsste sich auch die Ankerausrüstung steigern.
In der Praxis wird man sich überlegen, womit man zu rechnen hat.
Der Germanische Lloyd empfiehlt für Seeschiffe und erlaubt eine Reduzierung für Binnengewässer um 25 %.
   
1.1    Germanischer Lloyd (GL) ,  Richtlinien für das Ankergeschirr: 
"Wassersportfahrzeuge müssen eine Ankereinrichtung erhalten, mit der die vorgeschriebenen Anker  ... schnell und sicher
ausgesetzt und eingeholt und mit der die Fahrzeuge vor Anker gehalten werden können.
Die in Tabellen angegebenen Ankergewichte gelten für Anker ´hoher Haltekraft´."
Es folgen Beispiele, u. a. CQR (Pflugschar-) Anker und Kaczirek-Bügelanker.
                                                 (Auszug aus den Klassifikations- und Bauvorschriften, Ausgabe 1996,
                                                    zitiert  nach den Sicherheitsrichtlinien der Kreuzer-Abteilung, 2002)
HHP (High Holding Power):
    "The anchor must hold at least twice that of a standard stockless anchor of the same mass."
SHHP (Super High Holding Power):
    "Four times that of a standard stockless anchor, or twice that of a previously approved HHP anchor."
                                                 https://www.jinbomarine.com/hhp-and-shhp-anchor-certification.html
                                                 https://www.petersmith.net.nz/boat-anchors/classification.php
"Ein Stockanker darf verwendet werden, wenn sein Gewicht dem 1,33fachen des tabellarischen entspricht."  (GL)
Für die Auswahl eines Ankers sind also wesentlich: Gewicht und Form (Konstruktion).

1.2   Gewicht des Ankers

Grundlage aller Berechnungen bei GL ist die Ermittlung einer "Leitzahl" (Z),
in der die wichtigen Parameter der Yacht eingehen.

                    Z       =       0,6  *  L  *  B  *  H1  +  A 
 
        L       =       (L1 + L2) : 2         (m)    
        L1     =       CwL (Schwimm-Wasserlinie, Schiff voll beladen)
        L2     =       LOA (Länge über alles)
        B      =       größte Schiffsbreite
        H      =       Seitenhöhe der Yacht (gemäß Skizze GL), gemessen auf halber Fahrzeuglänge
                                   (Anm: vom oberen Kielansatz bis zur Deckskante)
        H1    =       H + 1/6 HK  
        HK    =       Höhe des Kiels
        A      =       0,5 * Inhalt der Aufbauten  (m3)
                         (Aufbauten und Deckshäuser, deren Breite kleiner ist als B/4, können vernachlässigt werden.)
 
Beispiel Summertime:
                      7 t, 37 Fuß;    errechnete Leitzahl: 43,14
 
Sowohl  das Gewicht des Ankers als auch Ankertrosse und Schleppeinrichtungen für das Schiff 
lassen sich mit der ermittelten Leitzahl aus den Tabellen des GL bestimmen.
              Z  =  43,14  ergibt lt. Tabelle für
                  1. Anker:       18.4  kg            
                  2. Anker:       17.25  kg
 
Abweichung um 7 % wären möglich, wenn das Gesamtgewicht beider Anker dem geforderten Gesamtgewicht entspricht. (nach GL)
Die Tabellen des GL (aus dem Jahr 2000) sind auffindbar im Internet unter
                               https://www.rolfdreyer.de/downloads/DSV_Sicherheitsrichtlinien.pdf
 
Zweiter Anker
Es dürfte ursprünglich der Reserveanker gemeint sein, der als zweiter Anker bei großen Yachten im Bug gefahren wird.
Bei kleinen Yachten fehlt der Platz. Aber man hat einen Heckanker.
Wer auf Langtörn geht, braucht zusätzlich zum Heckanker mindestens einen Reserveanker.

 
Ankergewicht   -   andere Empfehlungen  für Schiffe mit  37 Fuß (2005)
-    Van de Stadt-Design (das Konstruktionsbüro von Summertime)
           1.  Anker:      17 kg (CQR)         2. Anker:     12 kg (CQR)
-    AWN
            Delta              bis 12 m       1. Anker:   10 kg
            Baasball         bis 11,5 m                     13 kg
            Bügelanker     6 – 10 t                         20 kg
-    Erdmann             für 8 t                           18 kg
-    Lewmar               bis 12,2 m                     10 kg (Delta) oder 11 kg (CQR)
 

1.3   Welcher Anker ?  -  Ankertests
Ankertests aus dem Internet sind mit Vorsicht zu genießen.
Wichtig ist, wer veröffentlicht.
Wenn der Test vom Konstrukteur oder Hersteller stammt, ist Skepsis angesagt.
Ankertests von Segelzeitschriften dürften einigermaßen objektiv sein.

Gemessen wird in der Regel die Haltekraft von Ankern.
Aus der Haltekraft und der Form und Größe des Schiffes lässt sich folgern,
welcher Windkraft dieser Anker widerstehen würde:  
Ausgewählte Beispiele:
 
-    Bateaux  (9/2005)
        14 kg Wasi (= Bügelanker aus Inox)               hält     850 kg Zug.
        Das entspräche einem Zug auf ein 9m-Normschiff von etwa 9 Bft.
                (Berechnung s. "Besser ankern", auf dieser Webseite)

-    Yacht  ("Anker Special", 2/99)             
        Bügelanker,               16 kg hält auf                  Bügelanker, 13,4 kg hält auf
            Sand                        550 daN                                                >  550 daN
            Schlick                     330                                                           336
            Steinigem Grund       126                          
            Gras                        340  
         Anm.: Die Werte des Bügelankers mit 13,4 kg. sind nicht sehr verschieden gegenüber dem mit 16 kg.
 
Zusammenhang von kg, kp, Newton (N)
Wikipedia
Ein Kilopond verkörpert das Gewicht einer Masse von 1 kg bei Standardschwerkraft.
Daraus ergibt sich ein Umrechenfaktor von 1 N = 0,10197 kp beziehungsweise 1 kp = 9,80665 N.
 
Einfach ausgedrückt:
     1 kp entspricht 1 kg,  und dieses ~ 10 N.
     Deka (da) bedeutet 10.   1 daN (also 10 N) entsprechen demnach 1 kg.
     550 daN entsprechen demnach 550 kg.

-    Yacht  ("Alles übers Ankern", 16/2004;   Maximal- und Dauertest, 3 min)
        Bügel, 16 kg:
            Sand                       1200 / 250 daN
            Geröll mit Mergel       754 / 150
            Schlick                      250
        Delta 16 kg          
            Sand                       1200 / 250
           
        Anm.:    Der erste Wert ist ein momentaner Maximalwert.
                     1200 daN entsprechen Orkanböen bei einer Norm-Segelyacht von 11 m (lt. Text).
                     Nach Bateaux entsprechen 1200 daN dem Druck auf ein Schiff mit Beiwert 0,70 (11m - Norm-Yacht)
                     bei 90 kn Wind (= über 12 Bft).
 
                     Der zweite Wert ist ein Dauerwert (3 Minuten).
                     250 daN entsprechen lt. Yacht-Text etwa Bft. 5 – 6 (11m -  Yacht).
                     (Größerer Zug wurde nicht ausgeübt.)
                     Nach Bateaux entsprechen 250 daN auf ein Schiff mit Beiwert CX 0,70 (= 11 m – Norm-Yacht)
                     bei  40 kn Wind (= Bft 8 – 9).
 
-    Segeln
       Sehr gut bewertet in Segeln (2007 ?) wird der schwere Spade-Anker. Aber er ist sehr teuer.
       In einer Folgeausgabe (Nr.?) wird berichtet, dass der Alu-Spade nicht gefasst hat.
       Vermutlich wegen des zu geringen Gewichtes. Vom Alu-Spade ist abzuraten.

-    Yachting Monthly
             s. weiter unten

1.4  Überlegungen zur Wahl eines Bugankers
     -   Gewicht, Kettenlänge: unbedingt nach GL.
           Wichtig ist das Gewicht weniger wegen der Haltekraft als vielmehr wegen der Eindringfähigkeit
           in den Boden.
    -   Der Anker sollte möglichst gut halten; das sind nach GL "Anker hoher Haltekraft".      
    -   Er sollte auch noch problemlos zu heben sein. 
            Denn man muss den Anker erstaunlich oft bewegen, auch wenn man nicht ankert.
    -   Der Anker sollte am Bug vernünftig staubar sein. Nicht alle Anker erfüllen diese Forderung.
    -   Auch der Preis spielt eine Rolle.

Meine Wahl 2005
2005 habe ich mich für einen Bügelanker von Kaczierek (Rotdornweg 15, D-24214 Gettdorf) in Stahl entschieden.
Alle damaligen deutschen Weltumsegler schworen auf diesen Anker.
Allerdings ist er etwas schwierig, in der Bugspitze zu stauen, weil er weit vorbaut.
Der Delta-Anker ist noch schwieriger zu stauen. Er wäre die Alternative gewesen.
Am besten im Bug zu stauen ist der CQR. (Wenn, dann nur das Original! ... bei Lewmar.)
 
Ich habe 14 kg gewählt, weil ich dieses Gewicht noch handhaben kann.
Nach GL hätten es 18,4 kg sein müssen.
Dafür habe ich eine sehr lange Kette (50 m statt 32.5 m nach GL) und dickere Kettenglieder (10 mm statt 8) gewählt.
Vorgesehen war, eine Leinenverlängerung anzuspleißen (Liros 50 m, D 14 mm).
Dies habe ich mittlerweile fallengelassen.
Eine Weltumsegelung mit Ankern auf offenen Ankerplätzen wird nicht mehr angestrebt.
 
Heckanker, Reserveanker: s. "Meine Wahl jetzt 2013", weiter unten.

Erfahrungen eines Skippers (aus Palstek Jan. 2011):
12 m-Yacht, 11.5 t; Wasi-Bügelanker 25 kg,     Werkstoff: A 5 (1.4571)
Beste Erfahrungen hinsichtlich Eingraben, Halten;
ohne Korrosionsspuren nach 10 Jahren Einsatz, davon 5 Jahre auf Weltumsegelung.
 
 

1.5  Kritik am Bügelanker    (2007)                http://www.nautictest.net
Dieser Webseite gibt es nicht mehr (2016).

Sehr kritisch äußert sich der Autor des Berichts über den Wasi-Bügelanker :
Sinngemäß:    
-    Auf weichen Böden pflügt er, hält jedenfalls nicht. Grund: zu schmales Blatt.
-    Er verhakt sich leicht; dann benötigt man einen Taucher.
-    Größte Schwäche: Bei seitlichem Wind oder Windwechsel kommt der Anker frei.
          Anm.: Das kann eigentlich nur passieren, wenn das Schiff nicht schwojen kann, also mit Landfeste.
-    Grundsätzlich sei das Design fehlerhaft, der Anker unzuverlässig.

Der Autor hält den Delta-Anker von Lewmar für optimal:
    "Für uns ist der Deltaanker vorerst die erste Wahl. Er hat sich seine hohe Wertung
    durch seine hervorragende Praxistauglichkeit und Zuverlässigkeit verdient.“
 
Hingewiese wurde auf einen Test bei Yachting Monthly: ... 


1.6   Ankertest: Yachting Monthly
                                    http://www.newmorning.info/page65/files/Yachting%20anchor%20test.pdf
Der Test stammt (vermutlich) aus dem Jahre 2006.
Die Anker wurden auf drei verschiedenen Gründen getestet.
Ergebnis (von schlecht zu gut; ich greife nur die bekannten heraus):
        CQR  /  Bügel  /  Delta  /  Rocna  /  Spade  /  Fortress

CONCLUSION
One of the problems with anchor tests is that they don’t represent the real world.
We tried to go beyond the typical test programme, with its progressive straight-line pulls by extending our trials
to include veering pulls, plus three different scopes, (from 3:1 to 7:1), and three locations. ...
One key finding was that the ability for an anchor to set quickly is almost as important as its ultimate holding power.
The biggest surprises were that traditional designs – like the CQR, the Claw (Lewmar’s copy of the Bruce),
plus West Marine’s copy of the Danforth – didn’t live up to expectations. ...
The new generation of "roll-bar" type anchors were a revelation.
You don’t see many of these stowed on bow rollers in the UK, but they were truly impressive performers – especially the
New Zealand-made Rocna and Manson. They showed extreme holding power as well as versatility and,
along with the Spade and Fortress, were the best performers.
The anchors that performed best in our tests were the ones that self-orientated themselves on the seabed
with an optimum penetrating angle. ...
We are certainly getting closer to an anchor which will cope with all types of seabed.
But we are not quite at the stage where blue-water sailors will give up carrying two or three different anchors
to cope with the variety of conditions they will encounter.

Anm.
-    Der Fortress ist der Beste, das hätte man nicht erwartet.
Er ist ein Plattenanker, aus Alu und dadurch relativ gut zu handhaben.
Das Problem mit Plattenankern ist der Stauplatz (im Bug).
Für mich ist der Fortress die erste Wahl als Heckanker (Zweitanker).
-    Dass der (Stahl-)Spade gut ist, weiß man. Aber er ist teuer.
          (Dem Alu-Spade würde ich misstrauen; er ist zu leicht. Eingrabeverhalten!)
-    Der Rocna wird in vielen Testberichten gelobt. Und er ist erschwinglich.
-    Dem Delta würde ich nach wie vor bedenkenlos mein Schiff anvertrauen.
Wikipedia
The New Zealand–designed Rocna has been produced since 2004.
It too features a sharp toe like the Bügel for penetrating weed and grass, sets quickly, and has a particularly
large fluke area. Its roll-bar is also similar to that of the Bügel.
The Rocna obtained the highest averaged holding power in SAIL magazine's comparison testing in 2006
and the highest "ultimate holding capacity" in Practical Boat Owner's testing in August 2011.


1.7  Meine Ankerwahl jetzt (2013) wäre ....

... der Rocna.
Auch er ist ein Anker mit Bügel. Die Schwächen des von Kaczierek entworfenen "Bügel"- Ankers (s. Kritik) wurden,
so weit ich das sehe, behoben:
-    Die Fläche der Flunke ist größer.
-    Mittig gekantete Fläche gegen Ausbrechen bei seitlichem Wind:
     Der Bügelanker von Kaczirek hat eine plane Flunke und hat einem seitlichen Zug vielleicht tatsächlich
     wenig entgegenzusetzen.
     Der Rocna dagegen ist "konkav" gestaltet (mit zwei planen Flächen, die in einem Winkel aneinanderstoßen.)    

   
Wikipedia


Als Alternative käme nach wie vor der Delta in Frage.
Allerdings erfordert die gebogene Form seines Arms eine Anpassung der Bugrolle.
(Das gilt aber letztlich in irgend einer Weise für alle Ankertypen, vom CQR abgesehen.)

Für den Heckanker bleibt für mich der Fortress erste Wahl. (s. Heckanker)
Ich habe einen dritten Anker als Reserveanker, einen klassischen Stockanker (15 kg), aber tief verstaut.
Mit diesem Anker haben wir in türkischen Gewässern routinemäßig geankert. Der Grund ist dort oft verkrautet.
Der Stockanker drang besser durch den Bewuchs als der CQR.
Alle türkischen Schiffe fahren Stockanker.
Wir haben den Anker weiß gestrichen. Dadurch konnte man ihn deutlich sehen.


1.8   Literatur
Nach meiner Einschätzung gibt es momentan (2012) kein empfehlenswertes Buch auf dem deutschen Markt.
"Besser Ankern" (Palstek-Verlag, 2004) von Alain Poiraud (in der Übersetzung von Achim Ginsberg Klemmt) ist nicht objektiv.
Poiraud ist der Erfinder des Spade-Ankers; kein Wunder dass in seinem Buch dieser Anker am besten abschneidet.
Das Buch "Besser Ankern" wird anscheinend nicht mehr vertrieben (2013).
     In der Auseinandersetzung mit diesem Buch bin ich auf wissenswerte technische Zusammenhänge gestoßen.
     s. "Besser Ankern" (auf dieser Webseite).
 

                                                                        - - - - -

 

2.   Kette, Ankerleine, Leinenverlängerung, Zweitanker

Zahlenbeispiele, wenn nicht anders erwähnt, für eine Yacht von 8 t

2.1   Kette
Ketten, die mit einer Ankerwinsch geholt werden, sollten kalibriert sein.

Länge, Stärke    
Die Längenangaben unterscheiden sich in den Empfehlungen erheblich.

Moitessier fuhr drei Ketten:
     12 m             Stärke    12   mm  (mit 60 m Nylonleine als Verlängerung)

   100 m                          10
     60 m                          12,5   

Germ. Loyd                    32.5   m      8 mm      für 37 Fuß
Van-de-Stadt-Design    55      m                     für alle Schiffsgrößen
        Begründung: Die Ankergründe der Welt sind max. 15 m. 3 fache Kette genügt.
Bateaux                         57.75                        wenigstens 5fache Schiffslänge
Safety Cruising             60    m                      mind. 
Esys (www.esys.org)      120    m                      mind. 70 m
Wilts:
Freydis III (25 t) ist ausgerüstet mit

                                      80    m    13 mm (Niro)

Zugfestigkeit
                                                  

Die Zugfestigkeit von Niro liegt nach Wikipedia zwischen    700   -   1300 N/mm2,
die von Werkzeugstahl                                     bei         1500   -   4000 N/mm2.
Werkzeugstahl hat nach diesen Angaben eine deutlich höhere Bruchfestigkeit.
Im Katalog von AWN (2016?) wird sowohl für Stahl- als auch für Edelstahlketten jeweils die gleiche Bruchlast angegeben.
Man wird also nachfragen müssen.
Das gleiche gilt für das Gewicht.
Die Firma Kettenwälder scheint AWN zu bestätigen. Es gibt offensichtlich große Qualitätsunterschiede.

     (s. "Antwort der Firma Kettenwälter...", weiter unten.)
Stahl rostet; deshalb muss er verzinkt werden.
Die Verzinkung wird durch den Gebrauch abgeschmirgelt; man muss nachverzinken.
Niro : Lochfraß bei preiswerten Ketten. Auf Qualität achten!
 
Meine Empfehlung als Hersteller: Ketten-Wälder (www.ketten-waelder.de)
 
Aus einem Bericht in TransOcean (Herr Heutgens, Jahr ?):
"In einem Test im Magazin "boote" aus 12/08 hatten die Tester bei vielen Testkandidaten Mängel und Hohlräume
in den Schweißnähten nachweisen können. Bei der Kette von Wälder nicht!
Außerdem wurde die mit Abstand höchste Bruchlast von allen Kandidaten hervorgehoben."
 
Zugwinkel
Der Zugwinkel sollte nicht größer als  8 Grad werden, sonst bricht der Anker aus.

Das erreicht man durch Gewicht der Kette und Länge.
    Deshalb habe ich für Summertime (37 Fuß) die Ankerkette
    um eine Nummer stärker mit 10 mm (anstatt 8) gewählt:
         Stahl verzinkt, 50 m.
    (Gewinn an Haltekraft: s. "Besser Ankern")

Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl
Das Fazit aus einem Beitrag bei TransOcean (Frank Heutgens)
„Ketten aus 1.4401, AISI 316, V4A, 1.4404, AISI 316L sind für Meerwasser nicht geeignet.
Das Maß aller Dinge: eine Kette aus dem Werkstoff 1.4462 (AISI 318LN)“
Die "Bruchlast dieser Kette ist deutlich höher als bei verzinkten mit dem selben Durchmesser".
  
  Herr Heutgens empfiehlt auch hier eine Kette von Ketten-Wälder,

    keineswegs "Qualitätsketten aus nichtrostendem Edelstahl".
 
Antwort der Firma Ketten-Wälder auf meine Anfrage (März, 2017):   
"Für den Einsatz im Mittelmehr empfehlen wir unser Material 1.4462 (Duplex).
Dieses Material ist dzt. das einzige, welches seewasserbeständig bis ca. 34,5°C ist.
Edelstähle gelten ab einem PRE - Wert (Lochfraßindex) von 33 als seewasserbeständig. Unser Duplexmaterial hat einen PRE - Wert von 35.
Bezüglich der Bruchkraft haben unsere CROMOX - Edelstahl - Ankerketten 1.4462 eine Bruchkraft von 104,0 kN
und liegen damit fast doppelt so hoch wie verzinkte Stahlketten.
Hinzu kommt, dass Edelstahlketten aufgrund der glatten Oberfläche sich im Ankerkasten sehr gut reinlegen
nd es somit zu keiner Haufenbildung kommt.
Das Gewicht liegt bei einer Stahlkette sowie Edelstahlkette gleich (siehe Katalog)."
 
Hinweis:
Salzwasser ist aggressiv und erzeugt Rost.
Deshalb sollte die Kette nach Gebrauch im Hafen mit Süßwasser gespült werden.
Am einfachsten ist, den Ankerkasten mit Kette auszuspülen.
 

2.2   Ankerleine mit Vorläufer ?
Alle Kettenvorläufer müssen ein verlängertes Endglied haben (Sicherheitsrichtlinien).  
     GL: Wenn das Schiff schwerer als 1,5 t ist, muss ein Kettenvorlauf von mindestens 3 m angebracht werden.
     KA: empfiehlt als Länge 6 m
 
Stärke
     nach GL (wie Schlepptrosse)             20 mm        Polyamid-Leine
     nach „Boote“ (Jahr, Ausgabe?)          18 mm
              Begründung: aufgrund moderner Konstruktion der Schlepptrossen
              2 mm weniger als GL

Material
    Polyamid-Leine (Nylon),  s. Schlepptrosse
  
Länge
     GL:    Ankerleinen aus synthetischen Fasern müssen mind. die 1,5 fache Länge
              der vorgeschriebenen Ankerkette aufweisen.
  
Meine Meinung:
Ankerleine, gleichgültig ob mit oder ohne Vorläufer, halte ich für unbrauchbar.

    -   Eine Ankerkette staut sich im Ankerkasten von selbst, kleinräumig; Leine nicht.
    -   Im Mittelmeer ankert man ausschließlich mit Kette. Wer sich in ein Ankerfeld gesellt,
        sollte etwa den gleichen Drehkreis haben, wie die anderen Yachten,
        damit man bei Winddrehungen nicht mit den anderen Yachten kollidiert.
        Gleicher Drehkreis heißt gleiche Länge der Kette.
            Bei Verwendung von Leine müsste man gegenüber Kette die Länge etwa verdoppeln,
            um den Anker im Grund zu halten.)
    -   Bei Starkwind brauchen Leinen Zusatzgewichte. Kette nicht.
    s. auch "Besser Ankern"

Meine Empfehlung:       Ausschließlich Kette !
      Kettenstärken:      nach GL
      Kettenlängen:       bis 24 Fuß: 30 m;  
                                 darüber:    50 m Kette
                   Wer extrem ankern muss: Kette länger plus Leinenverlängerung (nächster Punkt)
 

2.3   Leinenverlängerung  der Ankerkette  
Hintergrund ist, dass Wellen die ankernde Yacht rhythmisch nach achtern versetzen.
Eine Kette wird in extremen Situationen steif kommen, das Schiff ruckt.
Das hat zwei Folgen:
     -    der Anker kann ausbrechen,
     -    die Spitzenbelastung ist extrem; Schäden an Kette, Ankerwirbel, Anker, Bugbeschlag sind möglich.
Eine elastische Leine (Square Line) dagegen kann bei entsprechender Länge diesen rhythmischen Versatz ausgleichen
sie wirkt wie ein Gummiband.
Diese Konfiguration erlaubt, auch in schwierigen Situationen (mit Wellengang) zu ankern.
Deshalb sollten Schiffe, die in offenen Buchten ankern müssen, ihre Kette mit langer Leine verlängern (anspleißen).
Ich denke 50 : 50 ist vernünftig. Square-Leine!
      Bei meinem Heckanker habe ich die Leine auf 4 Kardeele aufgeteilt
      und alle 4 Kardeele durch jedes Kettenglied gezogen.   

Bateaux:        Kette wenigstens 5fache Schiffslänge
                      zusätzlich Leine, wenigstens 7fache Schiffslänge
 
Bei felsigem Untergrund schlägt Moitessier vor, Schwimmkörper an die Line zu binden:
    "Der Nachteil ist, dass Nylon felsigen Untergrund schlecht verträgt...
    Wenn eine Ankerleine Gefahr läuft, sich unter einem Fels oder in Korallen zu verfangen,
    dann hänge ich immer einen Schwimmer an die Leine ..."
                                                                                        ("Weite Meere, Inseln und Lagunen")
Erich Wilts  (Emails):
"Das Einrucken verhindern wir (oder mildern wir zumindest) mit Kettenkralle und dehnbarem Tau.
Außerdem: Je länger und schwerer die Kette, desto mehr Federwirkung."
"Unter Kette + Tau  a l l e i n e  ankern wir nie!
Beim Schwoijen kann das Tau an der Verbindungsstell zur Kette durchscheuern.
Bei der neuen FREYDIS (III) fahren wir 80 Meter Nirokette 13 mm,
haben griffbereit in der zweiten Klüse den Reserveanker mit 30 Meter /13mm + 50 Meter Ankertau."  
 
In kritischen Situationen bringt Erich Wilts beide Anker aus, wobei der Zweitanker als Sicherheitsreserve dient:
Den "Reserveanker und 30 Meter Kette + Ankertrosse (zusammen = 60 mtr) haben wir einige wenige Male
in wirklich kritischen Situationen ausgebracht in einem Winkel von 40 - 50 Grad.
Zum einen wird der erste Anker entlastet, zum zweiten
(hat man) doppelte Sicherheit
bei Bruch oder Ausbrechen."       
 
Was Erich Wilts unter "kritischer Situation" versteht, ist wert, nachgelesen zu werden:
         "Auf der Route der Albatrosse", S. 228 ff
Anm.:
Dass der erste Anker entlastet wird, dürfte nicht richtig sein. Das würde gelten, wenn die Ketten beider Anker
gleichmäßig gestrafft sind, der Wind also genau den Winkel dder Ketten halbiert.
Schiffe aber schwoien vor Anker. Dadurch wird jeweils nur ein Anker belastet.
Die Sicherheitsreserve dagegen ist unbestritten.
        
Stärkenberechnung der Leine  bei 8 mm Kette
    Bruchlasten - Umrechnung:     N x 0,10197 = kp

     Kette                         8 mm     3200 kp                  
    Square Polyamid        14 mm     3952 
        Aber:                              - 25 % (bei Spleiß)     =     bleiben ~ 2950 kp bei der 14 mm Square-Leine
            nach anderer Quelle      - 10 %                      =                ~ 3550 kp
            Ein Palstek würde          - 55 % verursachen    =               ~ 1780 kp
                 (s. I / 7. Fallen, Tauwerk, Leinen)                      
 
14 mm "Square" sollten bei einer 8 mm Kette (Bruchlast 3200 kp) ausreichend sein,
wenn der Spleiß gut ausgeführt ist.
Manche Ankerwinden brauchen eine bestimmte Mindeststärke an Leine.
(Bei Summertime sind es 16 mm).
 
Spleiß
Die Verbindungsstelle von Kette und Leine darf kein Schwachpunkt werden.
Am sichersten ist, die Square-Leine mit der Kette zu verspleißen.
Die Abbildungen bei Poiraud (in "Tout savoir sur Le Mouillage". Übersetzung von Ginsberg-Klemmt als "Besser Ankern")
zeigen eine Spleißlänge über 8 Kettenglieder. Das entspricht etwa 20 cm.
Ich würde den Spleiß 1 m lang machen, die Kardeele am Ende verknoten und den Spleiß mehrfach abbinden (betakeln).
Zu bedenken ist, ob dieser Spleiß noch von der Ankerwinsch aufgenommen wird.

2.4      Zweitanker
Ab einer bestimmten Schiffsgröße wird man beide Anker im Bugbeschlag fahren.
Die Vorgaben des Germ. Lloyd sollten nicht unterschritten werden.
Der GL sieht sowohl für den Erst- als auch für den Zweitanker Kette oder Vorläufer + Leine vor.
Die Kennzahlen für Kette und Leine für Erst- und Zweitanker unterscheiden sich nicht.
Für den Zweitanker wird ein etwas geringeres Ankergewicht zugestanden.
Für Kettenvorlauf + Leine spricht, dass man Anker + Kette mit einem Dingi nicht ausbringen kann;
das Gewicht ist zu schwer.

Erich Wilts:
"Zweimal haben wir unseren Hauptanker verloren: das eine Mal in Fallböen auf steinigem Grund in Feuerland,
das andere Mal im ostfriesischen Watt im Ebbstrom am Inselende von Brokum."
"Technisches Versagen hat uns bei Brüchen der Schweißnähte unseres Ankers und unseres Ankerwirbels
in 50 Knoten Wind bei der Zwölf-Apostel-Insel in die Bredouille gebracht.
Diese Vorfälle blieben nur deshalb folgenlos, weil wir vorher einen zweiten Anker ausgebracht hatten."
                                                                                                     
("Schwerwetter", Yacht 9/2018)  
Siehe auch II. Praxis / 11. Ankern 

                                                            - - - - -
     
3.   Zusatzausrüstung
Wirbelschäkel (Drehschäkel, Verbinder Kette – Anker)
Wenn Zug auf eine Kette kommt, entsteht durch das Ineinandergreifen der Kettenglieder angeblich ein Drehimpuls.
Dieser soll u. U. den Anker aushebeln.
Deshalb werden Verbinder, die sich drehen, empfohlen.
Sinngemäß aus einem Artikel in der amerikanischen Zeitschrift Sail, 0kt. 2014:
     -    Die angegebene Bruchlast von Drehschäkeln gilt nur, wenn der Zug geradlinig erfolgt.
     -    Wenn der Drehschäkel direkt am Anker befestigt wird und schräger Zug ausgeübt wird,
          brechen die den Anker umgreifenden Backen des Schäkels weit unterhalb der garantierten Bruchlast.
Man muss deshalb
     -    den Drehschäkel überdimensionieren
    -     oder zwischen Drehschäkel und Ankerschaft einen normalen Schraubschäkel setzen
            (der gegen Aufdrehen gesichert werden muss.
            Das verbessert allerdings nicht die Bruchlast des Wirbelschäkels an sich).
   -    oder auf ihn verzichten.
       „The best way to avoid a broken swivel is to avoid a swivel altogether.
      Unfortunately, this is not always practical. …”
Nicht immer praktikabel. Das seien folgende Situationen:
     -    wenn das verankerte Boot mehrfachen gegensätzlichen Wind- oder Strömungsveränderungen ausgesetzt ist,
     -    wenn der verwendete Anker selbst eine Tendenz zum Drehen hat,
     -    wenn man beim Hochziehen den Anker drehen muss, damit er festgesetzt werden kann.

Dass die Kette einen Drehimpuls ausübt, bezweifle ich.
Warum sollten sich Ketten, deren Glieder im 90 Grad-Winkel ineinandergreifen, drehen?  

Das Drehen komme am Ankerplatz durch Wind und Gezeiten zustande, heißt es.
Auch das halte ich für unwahrscheinlich.
Selbst wenn es so wäre - ein Gedankenexperiment:
     Normalerweise gibt es bei Ebbe und Flut ein Hin und Her.
     Wenn durch eine Phase das Schiff gedreht und dabei die Kette eingedreht wird, wird durch die Folgephase rückgedreht.
     Keine Drehung der Kette also!
     Angenommen das Schiff würde tatsächlich durch Ebbe und Flut im Kreise bewegt.
     Innerhalb 12 h ergäbe das 1 Drehung, innerhalb 24 h 2 Drehungen an der Kette.
     Hochgerechnet auf 1 Woche: 14 Drehungen.
     Wenn man zusätzlich annimmt, dass sich die Windrichtung pro Tag einmal im Kreis bewegt,
     würden 7 Kettendrehungen dazukommen.
     21 Drehungen auf 30 m entsprechen 2,1 Drehungen auf 3 m.
     Wenn man 3 m Kette an einer Seite befestigt, sie 2,1 mal dreht und dann an der Kette zieht:
     es wird keinen spürbaren Dreheffekt geben.
 
Die Dreh-Argumentation scheint mir nicht stichhaltig.
Korrosionsprobleme am Wirbelschäkel kommen hinzu.
Ich halte Wirbelschäkel für ein Sicherheitsrisiko.
       -   Erich und Heide Wilts ist der Wirbelschäkel bei 50 kn Wind gebrochen (s. oben).
       -   s. auch "5. Erfahrungen anderer Skipper", weiter unten.   
                                       
 
Kettenfanghaken, Schockabsorptions-Leine
Einen Kettenfanghaken benutzt man in Verbindung mit einer elastischen Leine, um nachts Wellenbewegungen
abzufedern, damit das Schiff nicht "einruckt" (die steifkommende Kette das Schiff abrupt bremst).
Der Fanghaken wird an das Ende einer elastischen Leine (~ 15 m) geknotet.
Etwa 10 m bevor die Kette das Deck berührt wird der Fankhaken in die Kette eingehängt, die Leine stramm gezogen
und belegt, so dass der Zug nun auf der Leine liegt.
Leinenmaterial: ideal wäre Square-Leine. Ich nehme einen alten Festmacher.
Man kann sich den Kettenfanghaken sparen, wenn man die Leine mit einem Stopperstek auf die Kette setzt.
Skip Nowak empfielt eine dicke, vorbereitete Nylon-Leine als Belastungs-Dämpfung: 
                                                                                            https://www.youtube.com/watch?v=rYfoki6vW-M

Reitgewicht
Ab einem gewissen Zugwinkel bricht der Anker aus. Deshalb muss die angreifende Kette oder Leine flach gehalten
werden. Aus diesem Grund setzt man ein Gewicht vor allem auf Ankerleinen.   
Dieses Gewicht wird angeschäkelt und mit einer zweiten Leine abgesenkt.
Ich habe keine guten Erfahrungen damit.
Die Absenkleine des Reitgewichts hat sich mit der Ankerleine zu einem unauflöslichen Gewirr verwickelt,
als Starkwind und Wellengang aufkam.
Viel einfacher: Keine Leine, sondern Kette! Sie ist von selbst schwer genug.

Bleileine   
Sie wurde ebenfalls wegen des Gewichts erfunden.
Blei ist giftig. Irgendwann fallen die Bleikügelchen ins Wasser …
Auch hier, einfacher und besser: Kette.
Kette ist schwer, und sie staut sich von selbst.

Plastikmarkierungen
... sollen in die Kette eingeclipst werden, um zu wissen, wieviel Kette ausgegeben wurde.
Diese Plastikteilchen haben bei mir nicht gehalten.
Letztlich habe ich den Plastikmüll im Meer vermehrt.

Sinnvoll ist, die Kette klassisch mit heller, wasserfester Farbe zu markieren.
Zum Beispiel: bei 10 m ein Farbring, bei 20 m zwei Ringe etc.
    Die "Ringe" sollten etwa 20 cm breit sein, damit man sie bei auslaufender Kette erkennen kann.

Ankerboje
Man setzt sie, um für andere Yachten den Platz des eigenen Ankers zu markieren.
Meine Erfahrung:
    Hafen von Porto bei unserem ersten großen Törn.
    Früh um 4 Uhr wollte eine Yacht ablegen. Dabei fing sie sich mit der Schraube die Schwimmleine
    unserer Ankerboje ein.
    Wir haben über zwei Stunde gearbeitet, einschließlich Tauchgang …
    Zum Glück waren es Deutsche.
    Ankerboje: Nie wieder!

Erich Wilts ankert allein. Die Ankerboje hilft ihm, festzustellen, ob der Anker slippt oder ausbricht.
Einen GPS-basierten Ankeralarm halte ich für die bessere Alternative.
Vor allem deshalb, weil die Boje - wenn sie unter Wasser gerät, z. B. bei Flut und hohem Wellengang - Auftrieb erzeugt
und die Haltekraft des Ankers dadurch schwächt.
(Auch dies ist nachzulesen in "Route der Albatrosse"; die Ankerboje hatte den separierten Anker versetzt.)
 
Mein Fazit:
-    Kettenfanghaken: sinnvoll, aber ersetzbar durch Stopperstek 
-    Square-Leine in Extremsituationen; im Normalfall genügt ein Festmacher.
-    Ankerleine, Kettenvorlauf, Reitgewicht, Bleileine,  Ankerboje, Plastikmarkierungen  -  Alles Unfug!

Ankersegel
Es ist ein sehr kleines, planes "Segel" mit gleichlangem Achter- und Unterliek.
Es wird an der Dirk des festgesetzten Baumes verkehrt herum hochgezogen (Schothorn in Richtung Mast)
und mit einer Leine zum Lümmelbeschlag des Baumes gespannt.
Wenn das Schiff vor Anker schwoit, fällt der Wind auf der Luvseite entgegengesetzt der Schwoirichtung
ins Ankersegel und bremst dadurch die Schwoibewegungen.
Aber das Ankersegel darf nicht zu groß sein, vor bei größeren Windstärken.
Ist es zu groß, verstärkt es eher die Schwoibewegungen, anstatt sie zu bremsen.
Größe der Yacht, ihr Gewicht und das Unterwasserschiff sind maßgeblich

Bei unserem Schiff (37 Fuß, flaches Unterwasserschiff, gemäßigter Finkiel, 8 t beladen) ist 1 m Seitenlänge eher zu groß.

                                                              - - - - -

Erfahrungen anderer Skipper

Kette
-   Duplex-Stahl  (1.4462, nicht handelsübliches A4 = 1.4401), 75 m, 10 mm 

nach 5 Jahren Weltumsegelung keine Schwachstellen, zuverlässige Meerwasserbeständigkeit. (aus Palstek Jan. 2011)

-   Normaler Stahl "316",  35 m Kette plus Leine (für 34 Fuß - Schiff)
"Die Kette zeigte erstmals in der Karibik, nachdem wir ca. 8 Wochen in dem aggressiven Hafenschlamm von …
geankert hatten, eine Pittingbildung im Bereich der Wärmeeinflusszone der Schweißzonen an ca. 30 % der Kettenglieder. …
Diese Glieder wurden ausgekreuzt und mit einer ruthenbasischen 316-Elektrode nachgeschweißt.
Seitdem hat sich die Kette nicht mehr verändert. …
Wir würden jederzeit wieder eine normale 316 Ankerkette kaufen, u. a. auch wegen der besseren Selbst-Stau-
Eigenschaften."
Eine Verzinkung schwächt die Kette "durch Rissbildung mittels der Keilwirkung der Zinkkristalle.
Deshalb sind in der Handelsschifffahrt und Seefischerei auch der Einsatz von verzinkten Ketten verboten."                                                                                                                                                               (aus Palstek:    ?)
-   Wasi, Edelstahlkette  
     "Alle zusammen waren wir schockiert …
     Da wird uns Seglern … mit dem Versprechen höchster Qualität, billige chinesische Ramschware angedreht."
                                                        
(http://www.nautictest.net; diese Webseite gibt es nicht mehr, 2016)
Empfohlen wurde dort: CROMOX Duplex Edelstahl-Ankerkette.

Hersteller: Ketten Wälder (http://www.ketten-waelder.de)

-   Wasi – Powerball
     -    Korrosion an Madenschraube und Bolzen "nach 2 Jahren"    (aus Palstek Jan. 2011)

     -   "Aufgrund des erlebten Totalverlustes des Ankers, des hohen Preises und der fehlenden Möglichkeit,
          den festen Sitz zu kontrollieren, würde ich den Powerball nicht mehr erwerben und auf eines
         der klassischen Verbindungssysteme zurückgreifen."                                   (www.Nautictest.net; s. oben)                                       
                                                         - - - - -
 
 
4.    Ankerwinsch
Wer den Anker nicht mehr per Hand bedienen kann oder will, muss eine elektrische Ankerwinsch installieren.
Alle elektr. Ankerwinschen können auch per Hand bedient werden.

E - Konzept
Aufgrund der hohen Ströme, welche jede Ankerwinsch aufnimmt, gibt es zwei Konzepte:
     -    eine eigene Batterie in der Nähe der Ankerwinsch   oder   
     -    lange und dicke Kabel.

Im ersten Fall muss vorgesehen werden:
     eine eigene Batterie, Batteriekasten, dicke Kabel zur Winsch, normale Kabel als Ladekabel
     vom E-Panel zur Batterie.
Im zweiten Falls spart man die Batterie, dafür braucht man dicke Kabel vom E-Panel zur Winsch.

Praxis
-     Nicht immer hält der Anker beim ersten Mal. Wenn man wiederholt den Anker mit Kette hochziehen muss,
genügt eine normale Batterie vermutlich nicht. Dann muss man trotzdem den Motor mitlaufen lassen.
Und damit der Strom ankommt, braucht man bei dem langen Weg wiederum dicke Zuleitungskabel.
Die zweite Lösung erscheint mir vernünftiger (vor allem, weil keine zusätzliche Batterie erforderlich ist,
die irgendwann ersetzt werden muss).
Aber dann sollte die Maschine bei jedem Ankermanöver mitlaufen.
-     Wer evtl. die Ankerkette mit Leine verlängern möchte, muss darauf achten, dass die Ankerwinde
auch Leine einziehen kann.
 
-     Ankerspill ?
Man muss sich klar werden, ob man ein Ankerspill braucht, mit dem man nicht nur die Ankerleine aufwickeln kann,
sondern auch andere Leinen.
Z. B. beim Aufstieg in den Mast die Leine, die einen hochwinscht.
Aber was ist, wenn sie in diesem Falle nicht abschaltet?
Natürlich gibt es auch andere Anwendungen.
     Ich habe auf ein Spill verzichtet und es nie vermisst.
     Ohne Ankerspill wird die Ankerwinsch deutlich flacher.

Vorsicht Elektrolyse !
Bei der Kontrolle im Herbst 2010 stellte ich fest, dass der Plus-Anschluss am Motor zersetzt war.
Ursache: Der Anker soll jederzeit klar zum Einsatz sein. Deshalb hatte ich den Sicherungsautomat eingeschaltet
und dadurch permanent Strom aufgeschaltet. Im Bedarfsfall hätte man nur die E-Bedienung drücken müssen.
Weil aber Seewasser immer wieder überkam, entstand dadurch ein elektrolytischer Zustand:
zwei verschiedene Metalle (Kupferleitung und Anschluss aus Eisen) unter Strom bei gleichzeitiger Verbindung
in einem Elektrolyten (Seewasser).
Folge: Anschluss zersetzt (s. oben).
Konsequenz: Man muss den Strom fernhalten.
Der Anker ist auch so klar zum Fallen:
        Der Anker ist im Bugbeschlag festgesetzt.
        Um die Verriegelung zu lösen, muss jemand auf das Vorschiff.
        Dann kann er auch die Ankerwinsch bedienen, allerdings per Hand.

Vorsicht Seewasser !
Ankerkästen sind nie wasserdicht.
Bei Summertime hat sich mehrfach massives Wasser über das Vordeck ergossen.
Folge: der E-Motor der Ankerwinsch war kaputt und musste auf Rat des (deutschen) Fachmannes neu gewickelt werden.
Kosten: fast wie ein neuer Motor.
Im Sommer darauf war der Motor wieder kaputt.
Aussage des (holländischen) Monteurs: „Wenn ein E-Motor unter Wasser steht, hilft nur ein Austausch.“
Was blieb mir übrig …
Der neue Motor soll vor Schwallwasser geschützt werden. Jetzt ist der Motor in einer Kunststoffhülle mit Reißverschluss
eingepackt.
Mittlerweile habe ich die Hülle unten geöffnet. Das eindringende Wasser tropft ab, der E-Motor ist belüftet.
 
Problemzone Ankerkasten
Der Ankerkasten bleibt eine Problemzone.
Wilfried Erdmann hat auf einen Ankerkasten verzichtet. Wer aber auf das Ankern angewiesen ist, braucht ihn.
-     Durch die Kettenklüse und durch die Ankerkasten-Abdeckung dringt bei überkommendem Seegang
sehr viel Wasser ein. Das salzhaltige Milieu zerstört die Ankerwinsch, wenn sie nicht sehr gut isoliert ist.
-     Je nach Größe des Ankerkastens und den Eindring- und Abfluss-Öffnungen kann sich sehr viel Wasser anstauen.
      Gewicht!
Was kann man tun?
-    eine Pumpe installieren.
-    die Ankerklüse verschließen (z. B. durch Bauschaum oder Knetgummi)
-    Natürlich muss auch der Deckel des Ankerkastens wasserdicht abschließen.
Dennoch bleibt der Ankerkasten feucht.
Weitere Maßnahmen:
-    Den E-Motor der Ankerwinsch wenigstens nach oben vor Seewasser schützen.
        (s. oben)
-    Oft mit Süßwasser spülen: Hülle, E-Motor, Ankerkette
-    Ankerkasten öffnen, damit er trocknet.

Wartung der Ankerwinsch
-     Alle Außenteile mit Süßwasser reinigen.
-     Die rotierenden Außenteile schmieren, insbesondere die Antriebswelle und die Kupplungskegel.
-     Diese können verkleben. Dann kann diie Kette nicht mehr hochgezogen werden.
      Maßnahme: Ankerwinsch öffnen, verharztes Fett entfernen, neu fetten.

Wartungsplan: s. Betriebsanleitung
    
Die wichtigsten Hersteller
    -    Lewmar
    -    Lofrans
    -    Maxwell
    -    Quick
    -    Anchorlift
                                                                    - - - - -
                                        
Summertime
Lofrans Project 1000 

Ich habe mich damals für Lofrans entschieden. Diese Fima gibt es heute nicht mehr.
Vermutlich käme jetzt eine Lewmar in die engere Wahl.
Entscheidend ist, ob die Ankerwinsch rostanfällig ist.

    Daten :  für Kette 8 mm und Tau 16 mm, ohne Spillkopf
                  12 V, 1000 W, kurzfristig 1500 W
    System-Anforderungen  (nach Lofrans):
                Batterie:                        200 Ah
                Kabel:                             50 mm2
                Sicherungs-Automat:      100 A

Die Ausführung sieht folgendermaßen aus:

-    Kabel, Sicherung   
Anstelle des 50er-Kabels habe ich ein Kabel mit 35 mm2 angebracht, nach Rücksprache mit Herrn Stollsteimer (Philippi).      
    „Es ist überhaupt kein Problem, ein 35 mm 2-Kabel mit 100 A abzusichern.
    Hinzu kommt, dass es sich um sehr schnelle Automaten (von Philippi) handelt.“
-    Batterie:  Meine allgemeine Service-Batterie hat 80 Ah.

 

Betrieb
1)   elektrisch:
-    Sicherungsautomat einschalten (Er sollte ausgeschaltet sein; s. oben: Elektrolyse)
-    zur Sicherheit: mit der Kurbel die (lose) Scheibe des Aufsatzes festziehen
-    E-Bedienung anschließen
-    Schalter betätigen
       -    Pfeil nach oben  (= Up):        Kette wird eingeholt.
       -    Pfeil nach unten (= Down):    Kette wird ausgegeben.

2)   Bedienung per Hand:
-    Scheibe des Aufsatzes lösen. Das Gewicht des Ankers zieht die Kette heraus.
     Evtl. per Hand nachhelfen.     
-    Bremsen: Mittels Kurbel die Scheibe gleitend festziehen.
-    Einholen: mittels Kurbel   (Das ist extrem mühsam.)

3)   Notbedienung, elektrisch
Falls z. B. der Sicherungsautomat ausklinkt und man keine Zeit hat, den Automaten wieder einzudrücken:
-   E-Schalter im Ankerkasten (mit Schlüssel) bedienen.
         Wenn der Schlüssel gedreht wird, wird der Kontakt  geschlossen und die Kette wird eingeholt.   
         Relaiskabel und Sicherungsautomat werden umgangen.

                                                           - - - - -                             


5.   Heckanker
Für Heckanker gibt es keine Berechnungsempfehlungen (2012).
Heckanker werden im Hafen verwendet. Das ist geschütztes Gewässer. Die Lasten sind also wesentlich geringer;
in der Regel ist es nur der Winddruck.
Deshalb würde ich einen Platten- oder einen Bruce-Anker wählen.
Man muss den Anker per Hand ausbringen und einholen. Daher spielt das Gewicht eine besondere Rolle. Alu !
Das alles führt eigtl. zum Fortress. Er hat zusätzlich die besten Haltewerte: siehe Ankertests.
Leider ist er auch am teuersten.
Auf unserer Vorgänger-Yacht hatten wir einen Baas-Ball. Das war in Ordnung!

    Preise (2010)
        Baas-Ball                10    kg                           50,-    Euro
        Bügel                       9     kg                        170,-
        Guardian                  3,2  kg                         250,-
        Fortress FX 16          3,1  kg,                        400,-
   
Leine / Kette ?
Weil der Boden in Häfen vorwiegend schlammig ist, ist meiner Meinung nach Niro-Kette am besten.
An ihr bleibt Mudd nicht haften.
Sie lässt sich außerdem sehr platzsparend stauen. Ein Eimer als Stauplatz genügt.
Wenn man aus Kostengründen auf Leine mit Kettenvorlauf ausweicht, sollte der Vorlauf mind. 10 m betragen.
Grund: der Schlamm des Hafenbodens.
   
Stärke          6 mm, Eisen:       90,- Euro   (2018)      Bruchlast        1.600 kg
                   6 mm, Niro:       285,- Euro                  Bruchlast        1.600  kg
Länge
Bei viel Wind sollte der Heckanker weit entfernt ausgebracht werden können: ~ 50 m   
Ideal wären 50 m Niro-Kette.
 
Leinenverlängerung 
50 m Gesamtlänge sollten ausreichen.

Die Stärke der Leine würde ich von den Bruchlasten abhängig machen.    
Zu überlegen ist, ob man das Ende der Leine am Schiff festsetzt oder nicht.
    -    Vorteil des Festsetzens: die Leine kann nicht ausrauschen.
    -    Nachteil: Wenn man sich in der Länge der Anlaufstrecke verschätzt, ist es schwierig zu verlängern,
         weil man abknoten muss.
 
Halterung
Ich habe bisher noch keine sinnvolle Installation für den Heckanker gesehen.
Mein Vorschlag:
Am einfachsten ist eine Kunststoffrolle, die am Heckkorb befestigt wird;
darüber läuft die Kette, wenn der Anker ausgebracht wird.
Dazu ein Kettenfanghaken ebf. aus Kunststoff, welche das Ausrauschen der Kette in der Vorbereitungsphase blockiert. 
Die Kette kann direkt aus einem Eimer gefahren werden, der in der achteren Backskiste unter der Rolle steht
(bei geöffneter Backskiste).
                                                                - - - - -

Summertime, Heckanker
Anker     Fortress    Modell    FX 16
Kette:       Niro, 6 mm, 15 m                                 Bruchlast:    1600 kg
Verbindung Kette – Anker:    
Wirbelschäkel, Aisi 316             1350 kg

    (Von Wirbelschäkeln ist abzuraten. Ein normaler Schäkel würde ausreichen.
    Ich hatte aber den Wirbelschäkel in meinem Vorrat.
    Bei einem Heckanker halte ich das Risiko eines Bruchs für gering.)
Leinenverlängerung:
    Liros Squareline, 14 mm, 30 m                           Bruchlast:    2000 kg        
    Die Leine wurde an die Kette gespleisst auf einer Länge von 48 Kettengliedern. 
        Dabei wurde die Leine auf 4 Kardeele aufgeteilt und alle 4 Kardeele durch jedes Kettenglied gezogen.       
        Zusätzlich wurden 3 Taklinge aufgesetzt: Anfang, Mitte, Ende des Spleißes.
Weitere Verlängerungs-Leine:    25 m, 12 mm
    Zweck: Zur Beruhigung ... sollte die Leinenverlängerung doch nicht ausreichen.
Verbindung der Verlängerungsleinen: Paketknoten

Wikipedia, Paketknoten
     "Der Paketknoten ist ein Knoten zum Verbinden zweier Seile im Bergsport. ...
     Er hat eine deutlich höhere Knotenfestigkeit ...
Paketknoten
     Knüpfen: Man nimmt beide Seile und wickelt mit den Enden drei Windungen um die stehende Part.
     Dann werden die Enden durch die so entstandenen Augen gesteckt und dichtgeholt."

Stauen des Heckankers
Verstaut ist er in der achteren Backskiste an Bb:
        Kette plus Liros-Leine in einem Eimer,
        Leinenverlängerung(en) in einem zweiten Eimer.
        Rolle an der Heckreling, ebenso der Kettenfanghaken, darunter.

Einsatz in der Praxis
Der Deckel der Backskiste wird hochgeklappt, der Anker herausgehoben und außen an den Heckkorb gehängt
(in den  Kettenfanghaken).
Kette und Leine laufen direkt aus dem Eimer.
Weil sie an der Unterkante der Backskisten-Klappe schamfilen, ist dort ein Niro-Streifen aufgesetzt.
Ungelöst bisher: gleiches Problem an der Badeplattform.
                                                                   - - - - -
 
6.  Schlepptrosse
Nach Germ. Lloyd:
       Länge:             5 x Länge CWL
       Material:          Polyamid-Leine (Nylon)
       Stärke:             Nach GL gelten für Schleppleine und Ankerleine die gleichen Empfehlungen.                               
                              Die Bruchlast der Kette sollte erreicht werden.
                              Verlangt wird 3-litziger Trossenschlag         
       Leitzahlberechnung:    s. Anker
           für eine 37 Fuß-Yacht mit 7 t         20 mm        Polyamid-Leine
           nach "Boote" (Jahr, Ausgabe?):     18 mm 
               Begründung:
               aufgrund moderner Konstruktion der Schlepptrossen 2 mm weniger als GL

Summertime
        Gleistein, Polyester, 18 mm, 3-schäftig, 50 m, Bruchlast  3395 kp
                                                                              
                                                                                                                              Mai 2018