Sturmtaktik für Yachten
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Sturmtaktik für Yachten … eine Zusammenschau
III Sturmtaktik
IV Monsterwellen
V Hilfsmittel
VI Don-Jordan - Series - Drogue
VII Sturmtaktik - Resümee
VIII Verletzungen
IX Mein Fahrplan
Dabei beschränke ich mich auf Ein-Rumpf-Segelyachten.
- Welches Schiff ?
- Welche Mannschaft ?
Ich selbst bin bisher immer unterbesetzt gesegelt. Ständig habe ich mir die Frage gestellt: Was tun, wenn …?
Was also tun, wenn der Wind weiter zulegt?
Die "Pilot Charts" zeigen für jeden Monat Windrichtungsverteilung und Sturmhäufigkeit.
„Maritime Safety Information“ (msi.nga.mil) aufrufen,
dann: Publications - Atlas of Pilot Charts - ... z. B. North Atlantic.
- bewährte Routen wählen,
"Ocean Passages for the World", hg. von United Kingdom Hydrographic Office.
- gefährliche Meere bei bestimmten Wetterlagen nicht queren,
Golf du Lyon und Mare Sardegna (Mistral), Biskaya (auflandige Stürme),
Velebit-Kanal (Bora) ...
- Regionen mit ansteigenden Untergründen bei auflandigen Starkwinden ...
Skagerrak, Fastnet, bestimmte Fjordeingänge in Norwegen etc.
- ... und Flachwasserzonen bei Sturm und nach Stürmen meiden,
z. B. Bänke in der Nordsee, Untiefen ...
- gefährlichen lokalen Stellen bei Starkwind gegen Strom fernbleiben,
Seegats, Mündungstrichter von Flüssen, Races, Overfalls …
- Häfen meiden, die nicht bei allen Bedingungen angelaufen werden können,
"Reeds Nautical Almanac" (www.reedsnauticalalmanac.co.uk) liefert Informationen zu Häfen
zwischen Lerwick (Shetlands) und Gibraltar.
Negativ-Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=n_jz708oeVI ("Sailing yacht accident")
- während der Hurrikan-Saison in den gefährdeten Gebieten weder segeln noch dort sein Schiff parken.
Antlanktik - National Hurricane Center (NHC): https://www.nhc.noaa.gov/
Zugbahnen weltweit: Wikipedia - "Tropischer Wirbelsturm"
Wetterberichte … können irren.
- Als wir die Westmänner-Inseln (Island) im Juli 2010 Richtung Färöer verließen, hatte ich drei Wetterberichte:
- Internet-WX vom Hafenmeister mit der isländischen Vorhersage,
- DWD-Wetter aus Deutschland durch meinen Freund Thomas über Telefon,
- telefonische Wetterberatung durch einen dänischen Wetterfachmann.
Alle drei stimmten überein: Bft 7, nicht mehr.
Dennoch bekamen wir eins auf die Nase: Bft 9, und über 5 Stunden lang Bft 10!
- Bei der Fastnet-Katastrophe 1979 war wohl ein Sturmtief mit Bft 8 vorhergesagt, nicht aber Bft. 10,
geschweige denn die mörderischen Kreuzseen.
etwas mehr als 75 %. …
Die Zuverlässigkeit schwankt jedoch sehr stark in Abhängigkeit von der Wetterlage.
70 % ist etwas besser als 2/3. Von drei Vorhersagen stimmen bei schwierigen Wetterlagen demnach zwei.
Für den nächsten Tag!
1. (die) unvollständige Kenntnis des tatsächlichen Geschehens in der Erdatmosphäre. ...
Nicht alle benötigten Daten werden erhoben, und wo sie erhoben werden, geschieht dies zwangsläufig mit Lücken. …
2. Der grundsätzlich nicht vorhersehbare Anteil des Wettergeschehens → Chaosforschung, Schmetterlingseffekt. …
3. Die mathematischen Konstrukte, welche diese Regeln (des Wettergeschehens) beschreiben, sind … sogenannte
nichtlineare Gleichungen. Das bedeutet, dass bereits kleine Änderungen im Ausgangszustand
zu relativ großen Veränderungen am Ergebnis der Rechnung führen können …
Deutscher Wetterdienst (DWD, Okt. 2018)
Die Rechenleistung von Groß-Computern ist zu gering, um alle Wetterdaten weltweit einzubeziehen.
Die international zugänglichen Programme haben deshalb unterschiedliche Stärken (= Vorhersagegenauigkeit).
Die Vorhersagemodelle einzelner Anbieter greifen auf die Rohdaten dieser Groß-Rechner zurück und setzen ihrerseits Rechen-Schwerpunkte.
- GFS Global Forecast System
Das amerikanische Modell ist kostenlos und ist Grundlage fast aller Vorhersagemodelle.
Schwächen bei langfristigen Vorhersagen.
- WRF Weather Research and Forecasting Model
Weiterentwicklung des GFS. Es rechnet kleinräumiger mit stündlicher Auflösung und kann deshalb
z. B. lokale Gewitter eher erfassen.
- ECMWF European Centre for Medium-Range Weather Forecasts ; ECMWF ist ein europäisches Gemeinschafts-Model.
Törnberatung:
Letzten Endes entscheidet der Meteorologe welches Programm am wahrscheinlichsten das Wetter richtig vorhersagt.
(Meeno Scherader, Nautische Nachrichten, Kreuzer-Abteilung, 4/2017)
Windy greift weltweit auf zwei Rechenmodelle (GFS und ECMWF) zu, in Europa gegenwärtig auf fünf.
Die Vorhersagen bzw. die daraus resultierenden Wetterkarten können getrennt abgerufen, aber auch verglichen werden -
Es ist schon erstaunlich, wie sehr die Vorhersagen manchmal divergieren.
Entscheidend aber ist, dass man die Möglichkeit erhält, sich auf die schlechtestmögliche Situation einzustellen (die noch immer daneben liegen kann).
Für das Mobilfon ist Windy ebenfalls benutzerfreundlich gestaltet, im Gegensatz zu nahezu allen bisherigen elektronischen Seewetterkarten. (Jan. 2019)
Patrice Geffroy
Es gibt heute zunehmend Routenplanungs-Software, um ein Boot über den Ozean zu steuern unter Einbeziehung der Wetterkarten
Hinzu kommt, dass die neue Iridium-Satellitengeneration (NEXT) es bald erlauben wird, auf See umfangreichere Datenmengen herunterzuladen. (Email)
Der französische Seglerverband schreibt (Okt 2016, sinngemäß):
- Heutige Wetterprognosen haben eine Zuverlässigkeit von 3 bis 4 Tagen.
- Wenn man seine Route nach den Wetterbedingungen plant, ist es auch für eine langsame Fahrtenyacht mit hoher Wahrscheinlichkeit
möglich, den Gefahrenbereichen auszuweichen.
- Zu erwägen ist, ob man sich nicht der Hilfe eines professionellen Routers bedient.
(Anm.: Sie haben ein umfangreicheres Wissen und weitergehende Möglichkeiten der Erschließung und Interpretation von Wetterdaten
als der Laie an Bord.)
- Die Kommission weist auf die Notwendigkeit hin, Schiff und Crew auf Sturmbedingungen vorzubereiten,
falls die Ausweichmanöver ergebnislos bleiben. (Hervorhebungen von mir.)
Welche Sturmtaktik man auch immer anwendet, man darf nicht vergessen, die Position regelmäßig zu überprüfen.
- Wenn man abläuft, können erstaunliche Seemeilenzahlen zusammenkommen.
- Wer gegenan segelt, kann trotzdem Höhe verlieren.
- Auch wenn man immer den Wind von der gleichen Seite hat, kann man dennoch auf Gegenkurs landen.
In dem o. g. Island-Sturm segelten wir unter Aries gegenan, legten innerhalb 48 Stunden ~ 150 sm zurück
und wurden ~ 80 sm von der Kurslinie abgetrieben.
Am Ende zeigte unser Bug um 180 Grad gegen die Fahrtrichtung, die wir ursprünglich eingeschlagen hatten,
obwohl wir immer gegen Wind von Stb angesegelt waren.
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Wellenhöhen
Sie sind abhängig von Anlaufstrecke (Fetch), Windstärke und Zeitdauer (Einwirkzeit).
Beispiel:
Bft Dauer der Windwirkung in h Signifikante Höhe in m Geschwindigkeit der Welle in kn
8 2 2,10 10,2
8 4 3,40 13,5
8 10 6,00 19,4
8 24 7,90 26,0
8 48 9,10 34,1
- "Die signifikante Wellenhöhe … entspricht dem Mittelwert des Drittels der höchsten Wellen."
(www.bsh.de)
- 10 % der Wellen sind um 25 % höher als die signifikante Wellenhöhe.
(aus: Hal Roth, Handling Storms at Sea)
- ausgereifter Seegang
"Eine weitere zeitliche Einwirkung (des Windes) hat keinen weiteren Einfluss auf die Wellenhöhe.
Energieeintrag durch Wind und Dissipation durch Brechen stehen im Gleichgewicht."
(Dr. Wolfgang Sichermann, Email)
Brecher
Auf hoher See entstehen Brecher durch den Wind.
Im Folgenden ist ausschließlich davon die Rede.
- Wenn der Wind fehlt oder deutlich nachlässt, gibt es keine Brecher.
Hal Roth:
"Deepwater sailors have long described the front of a breaking wave as a waterfall. …
A yacht caught in a breaking wave is liable (= unterworfen) to be pitched (= schleudern) forward, out of control.
Then the boat is not only subject to tons of falling water from above, but …
the boat is dropped or catapulted into the wave trough below."
(Dieses und alle folgenden Zitate von ihm aus: "Handling storms at sea")
(Zur Erleichterung des Verständnisses von englischen Zitaten habe ich bei weniger üblichen
Wörtern die Bedeutung in Klammern hinzugesetzt, ebenso bei Maßangaben und bei Umrechnungen.
Hinweise zu den Personen, die zu Wort kommen, im Anhang.)
Modell-Tests … bestätigen diesen Ablauf.
Andrew Claughton zeigt dazu eine Bildserie:
1) Das Schiffsmodell liegt quer zur Welle; geschätzte Höhe der Welle: ~ 3 x die Breite des Schiffsmodells; Wellenflanke ~ 45 Grad.
2) Die Welle hebt das Schiff bis knapp unter den Kamm.
3) Der Kamm beginnt zu brechen.
4) Die Drehung des Schiffes setzt ein.
5) Der Brecher geht über das Schiff, der Kiel zeigt senkrecht nach oben.
6) Das Schiff wird von Welle und Brecher vorwärts in Richtung Wellental geschoben und weiter gedreht.
7) Die 360 o - Rolle ist beendet; das Modell befindet sich etwa auf halber Höhe der Welle
und wird anschließend über den Wellenkamm gehoben.
(in: Peter Bruce, "Heavy Weather Sailing")
Es gibt einen unterschiedlichen Gebrauch des Begriffes "Brecher":
- in der Seemannsprache: "eine hohe sich überschlagende See" (Claviez, Seemännisches Wörterbuch)
- im wissenschaftlichen Sprachgebrauch:
Wenn die Wellenhöhe größer wird als 1/7 der Wellenlänge, beginnt die Welle zu brechen.
Das geschieht auch bei kleinen Wellen.
ist allein die Höhe der (brechenden) Welle im Verhältnis zur Größe des Schiffes.
- Seen ohne Brecher sind ungefährlich.
Brecher und Schiffsgröße
Andrew Claughton
„During the model tests that were carried out to investigate the problem,
when the breaking wave was 30 per cent of the hull length high, from trough (Wellental) to crest (Wellenkamm),
it could capsize some of the yachts,
while waves to a height of 60 per cent of the hull length would … overwhelm all of the boats we tested."
Ab einer brechenden Welle, die etwa ein Drittel so hoch ist wie das Schiff lang, wird es also kritisch.
Andererseits ist tröstlich, dass bis zu dieser Wellenhöhe der Seegang einem Schiff nicht gefährlich werden kann.
Damit bestätigt sich gleichzeitig, dass bei gleicher Bauart das größere Schiff seetüchtiger ist als das kleinere.
Earl Hinz formuliert es etwas anders:
"... two quantitative measures of when to consider your vessel in danger from the seas:
The first is when the wave height nears a match with (etwa gleichkommen) the width of the vessel`s beam (Breite).
At that point it is dangerous to take the seas beam-on (im rechten Winkel zu den Wellen).
To continue sailing across the wind is to invite a capsize or, even worse, a 360 o roll."
(Earl Hinz, Heavy Weather Tactics)
Weiter quer zur Welle zu segeln, ist gefährlich !
Kentern von Yachten
Zunächst sollte man sich von der Vorstellung lösen, dass eine Welle ein Schiff „trifft“.
Dies gilt nur, wenn die Yacht nicht schnell genug steigen kann, weil sie zu wenig Auftrieb hat.
- Die Wasserteilchen in der Welle
Der Berg einer Welle muss von irgendwoher sein Wasser beziehen: die Welle saugt das vor ihr befindliche Wasser (und das Wasser nach ihr) an.
Ein Wasserteilchen vor der Welle wird also zunächst in Richtung der ankommenden Welle bewegt.
Dann steigt das Wasserteilchen hoch und wird gleichzeitig durch das Fortschreiten der Welle mit ihr in Wellenrichtung transportiert.
Am Wellenkamm hat das Teilchen nahezu Wellengeschwindigkeit aufgenommen. Dann
- ... sinkt es ins Wellental auf der Rückseite der Welle
Dieses Wasserteilchen beschreibt nahezu eine kreisförmige Bewegung (Orbitalbewegung).
Dabei wird es etwas in Wellenrichtung versetzt.
(siehe Wikipedia, Artikel "Wasserwelle", Kurzvideo „Tiefwasserwelle“.)
- ... oder das Wasserteilchen wird Teil eines Brechers:
Wenn die Welle bricht, werden die Wasserteilchen zusätzlich in Bewegungsrichtung der Welle
beschleunigt und in Wellenrichtung fortgeschleudert.
Auf der Wellenvorderseite der brechenden Welle bildet sich eine Art Wasserfall.
- Welle und Yacht
Nun denke man sich anstelle des Wasserteilchens eine Yacht.
Sie wird der Orbitalbewegung des Wasserteilchens folgen, vorausgesetzt sie hat genug Auftrieb.
Die Yacht steigt die Wellenvorderseite hoch wie ein einzelnes Wasserteilchen (besser: sie wird hochgerissen), wird über den Kamm transportiert
- Brechende Welle und Yacht
Nun verfolgen wir den Vorgang an einer brechenden Welle:
Angenommen
- die Yacht treibt oder segelt quer zur Welle und
- die Höhe der Welle mit Brecher entspricht etwa der Breite des Schiffes.
Die Wasserteilchen bewegen jenen Teil der Yacht, der auf ihnen ruht. Das heißt, zunächst wird die treibende Yacht zur Welle hin bewegt.
Dann steigt eine Seite der Yacht den Wellenberg hinauf, wird also angehoben.
Wenn diese Seite der Yacht am brechenden Kamm angekommen ist, befindet sich die gegenüberliegende Seite gerade noch im Wellental.
Nun wirken folgende Kräfte auf das Schiff ein:
- Die Seite der Yacht unten im Wellental wird zur Welle hin beschleunigt.
- Der mittlere Teil der Yacht – Boden und Kiel – werden durch die Wasserteilchen angehoben.
- Die am Kamm der Welle befindliche andere Seite der Yacht wird durch den Brecher in Wellenrichtung beschleunigt.
Folge: Die Wasserströmung erzeugt eine Rotation der Yacht. Die Yacht kentert, wenn die Kräfte groß genug sind.
aus: Stability Guidance Booklet
https://www.lowestoftcruisingclub.co.uk/information/stability-guidance/
Sie ist eine Kraft, die den Kurs stabil hält, nicht aber Rotation bremst.)
Zurück zum Thema "Brecher und Schiffsgröße":
At that point, pitchpoling of the boat (kopfüber kentern) becomes a distinct possibility." (Earl Heinz)
- Die ablaufende Yacht kann überkopf gehen, wenn die Höhe der Wellen die Länge des Schiffes erreichen.
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die Yacht schlägt quer. Gefährlich für sie ist die nachfolgende Welle.
dass sich ihr Bug in das Wasser des Wellentales bzw. in die Rückseite der vorauslaufenden Welle bohrt.
Weil die Bewegung der Wasserteilchen gegenläufig ist, wird die Yacht abrupt gestoppt, schlägt quer oder kentert.
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Modelle mit Langkiel werden dabei genauso gedreht wie Kurzkielmodelle oder Modelle mit gemäßigtem Kiel.
Jedoch: Stationär verharrende, nicht driftende Schiffe können auch keine Wirbelzone erzeugen.
Insofern sind die Ergebnisse der oben genannten Modelltests für driftende Langkieler nicht zwingend.
Aber Vorsicht: Nicht alle "Langkieler" erzeugen diese Wirbelschleppe.
Über das Verhalten driftender Langkieler gibt es leider keine Untersuchungen; es gibt bestenfalls Erfahrungsberichte,
z. B. Helmut van Straelen, "Beidrehen? ... Im Orkan?" (auf dieser Webseite).
Woher also Informationen bekommen, ob der eigene Langkieler diese Wirbelschleppe ausreichend erzeugt?
- Für Kurzkieler kann Beidrehen tödlich sein.
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Quer zur Welle - Eigene Erfahrung
Wir, Christof und ich, wollen nach Bergen, quer über die Nordsee. Aber es stürmt: 7 - 8 Bft, aus N.
Eine Flotte von Regattabooten, die zurück nach Norwegen müssen, verschiebt deshalb ihren Start um einen Tag, auf Montag, den 22. 6.
"Was die können, können wir auch!" - Wir werden ebenfalls starten. Schließlich habe ich ein starkes Schiff !
Die zwischen den Shetlands und Norwegen liegende Bergenbank und den südlichen Ausläufer der Vikingbank würden wir auf einer Wassertiefe von ~ 90 m queren.
Am folgenden Morgen weht es aus N mit 4 – 5 Bft. Hoher Seegang, ebenfalls aus N, 3 – 4 m.
Gegen Mitternacht wird die See unruhig, steiler. Wahrscheinlich liegt das an der Bergenbank, über die wir gerade zu segeln beginnen.
Irgendwann, gegen 0200 - Christof schläft in der Koje - verlasse ich das Cockpit. Hunger! Ich brauche Kalorien.
Mittlerweile sind die Schiffsbewegungen so heftig geworden, dass ich mich mit Brot und Wurst in die tiefe Hocke setze, um nicht ausgehoben zu werden, Rücken an den Herd.
Urplötzlich ein Schlenzer, ein Abfedern wie von einem Badminton-Schläger ... - der Federball bin ich!
Ich werde quer durch die Pantry und über die Niedergangstreppe hinweg katapultiert,
Das Schiff hatte sich weggelegt, vermutlich bis 90 Grad (oder mehr?).
Unfassbar die Plötzlichkeit und Leichtigkeit des Abgefedertwerdens - im Bruchteil einer Sekunde!
Wenn ich mich im Cockpit aufgehalten hätte, wäre ich über Bord geschossen worden, selbst wenn ich angeleint gewesen wäre.
So komme ich mit einem Rippenbruch davon.
Was kann man lernen:
- Richtig war, sich an Erfahreneren, den Regattaseglern, zu orientieren. Falsch war, deren Verhalten zu kopieren.
Ich hätte mit ihnen sprechen sollen. Sicherlich hätten sie mich über die Tücken der Viking-Bergen-Bank informiert.
- Unbekannt war mir, dass brechende Wellen, die in ihrer Höhe der Breite eines Schiffes entsprechen, gefährlich sind, wenn die Yacht quer zu den Wellen segelt.
- Nicht im Traum hätte ich gedacht, dass sich in der Nordsee Wellen bei einer Wassertiefe von 90 Metern durch den Untergrund verändern könnten.
Bei allen(!) ansteigenden Untergründen ist Vorsicht geboten, nicht nur an den Schelfkanten des Kontinents!
- Im Inneren einer Yacht muss man sich anleinen können.
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Nachtrag (2022)
Noch immer beschäftigt mich, mit welcher Leichtigkeit und Plötzlichkeit ich abkatapultiert wurde, so dass ich quer durch das Schiff flog.
Eine Erklärung liefert Donald Jordan ("Ausgewählte Texte", auf dieser Webseite), besonders die Skizzen sind aufschlussreich (unter "Winston Churchill With Drogue“).
Ich denke, Summertime wurde von einem Brecher seitlich erfasst, extrem gekrängt, wurde mitgerissen
… ich aber flog im Inneren der Yacht mit der Geschwindigkeit der Welle weiter.
Die Welle, die Summertime erfasste, war sicherlich deutlich niedriger; daher war auch ihre Geschwindigkeit (und meine Beschleunigung) geringer.
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Anregung
In den Kursen des Deutschen Seglerverbandes werden wichtige Dinge gelehrt: Navigation, Schifffahrtsrecht, Wetterkunde.
Was meiner Meinung nach fehlt, sind Lehrinhalte über die in diesem Kapitel angesprochenen Grundlagen.
Wer sich aufs Meer wagt, sollte z. B. wissen, dass man ab einer gewissen Wellenhöhe nicht mehr quer zu den Wellen segeln darf,
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II Konstruktionskriterien für schweres Wetter
"Today, the vast majority of production yachts are simply not designed for heavy weather. …
Allgemeine Kriterien
Hochseeyachten sollten
- solide gebaut sein,
- nicht kentern,
- wenn doch, sich wieder aufrichten,
- dabei möglichst wenig Wasser übernehmen
- und schwimmfähig bleiben, auch wenn viel Wasser eindringt.
"When I think of the boat in which I should be happiest in meeting heavy weather I visualize one that is moderate in every way,
In the final analysis I recommend moderate proportions and lots of strength."
(Olin Stephens, "Yacht design and construction for heavy weather", zitiert nach P. Bruce in: Heavy Weather Sailing, 2008)
Jede Hochseeyacht sollte bestimmte Qualitätskriterien erfüllen.
- Hochseeyachten sollten nicht nur konstruiert sondern auch gebaut sein nach
Ruder
Das würde wahrscheinlich eine Delaminierung des Ruders ausschließen, wie beispielsweise bei SY DOVE II geschehen:
http://www.ybw.com/news-from-yachting-boating-world/coombes-family-atlantic-rescue-drama-offer-10k-get-yacht-dove-ii-back-46494
Rumpf
Die Segelyacht EVA von Manfred Jabbusch befindet sich auf dem Weg von New York zu den Azoren.
Die Yacht läuft bei achterlichen 6 – 7 Bft unter stark gerefften Segeln:
„Ich war auf dem Weg zurück ins Cockpit, als ich plötzlich eine riesige schwarze Wand auf uns zukommen sah. … das Schiff kenterte durch.
- Der Rumpf sollte so stark sein, dass er durch schwimmende, gegen den Rumpf schlagende Mastteile im Wasser
nicht zum Sinken gebracht werden kann.
- Ähnliches gilt für das Deck. In einer Situation, wie oben geschildert, muss es intakt bleiben.
- Rümpfe aus Metall, Woodchore oder kevlar-verstärktem Massivlaminat
- und für Masten aus Kohlefasern (geringeres Gewicht = geringere kinetische Energie).
Zusammenstoß mit schwimmendem Gegenstand
Davor hat man Angst. Deshalb haben alle Schiffe ein Kollisionsschott.
Bei unserer Yacht habe ich zusätzlich den Stauraum unter den Vorschiffskojen bis zur Wasserlinie mit Styropor (EPS) ausschäumen lassen.
Styropor ist nicht kapillarleitfähig; es handelt sich um einen „closed cell“- Kunststoff.
Seine Wasseraufnahme bei Unterwasserlagerung nach einem Jahr beträgt zwischen 0 und 5 %.
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Schadensursache:
Ich gehe davon aus, dass es sich vorwiegend um GFK-Schiffe handelt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Cheeki_Rafiki
GFK besteht aus vielen einzelnen Glasfasern, die durch Harz miteinander verbunden sind.
GFK summiert diese Schäden, ohne dass man etwas merkt, und bricht, wenn eine bestimmte Grenze erreicht ist.
Wenn ein moderner Kurzkieler mit seinem Kiel heftig gegen Fels oder harten Sand stößt, wird der Kiel nach hinten gedrückt.
Durch den Hebel wird die vordere Seite des obersten Kielsegmentes nach unten (aus dem Rumpf) gerissen, die hintere Seite nach oben (in den Rumpf) gedrückt.
Nicht immer kommt es zu einem Wassereinbruch; dennoch dürfte das Laminat besonders in diesen Zonen beschädigt sein.
lange, schmale Kiele mit möglichst tiefem Gewichtsschwerpunkt.
Dies ergibt einen großen Hebel mit entsprechend hohen Kräften.
Eine Schwächung des Laminats erfolgt auch bei Wasseraufnahme. .
Glasfasern nehmen in Verbund mit Harz Wasser auf;
mit Vinylester noch rund 80 %,
mit Polyesterharz nur noch 65 %. (nach Ralf Weise, Palstek 2/10;
Ralf Weise ist vereidigter Sachverständiger für Yachten; www.yachtgutachten-weise.de)
Umso notwendiger ist bei GFK eine wasserundurchlässige Schutzschicht, am besten mit Epoxidharz.
Aber auch Rumpfdurchbrüche und ungeschützte Bohrungen im Bilgenbereich sind mögliche Schwachstellen.
Schwierig einzuschätzen ist die Belastbarkeit alter GFK-Schiffe (Versprödung, Materialermüdung).
Denn bei einem "weich gesegelten" Schiff ist im Prinzip das gleiche passiert wie bei einer Grundberührung, nämlich der Bruch von Glasfasern;
Im Endstadium ist möglicherweise nicht einmal eine Grundberührung mehr nötig, um den Kiel ausbrechen zu lassen;
Als Eigner einer GFK-Yacht sollte man sich der Grenzen des Materials bewusst sein:
- Haarrisse im Laminat, die mit dem Kiel in Zusammenhang gebracht werden können, sind Alarmsignale.
- Nach einer Grund-Kollision wird man eine Überprüfung durch einen Sachverständigen veranlassen.
Dieser kann zusätzlich zu einer Feuchtemessung eine Ultraschallprüfung vornehmen; allerdings lässt sich
der Grad der Schädigung nicht exakt ermitteln. (nach R. Weise; Email, Okt. 2018)
Jeder Eigner kann mit einem Messgerät feststellen, ob der Rumpf seines Schiffes Wasser enthält.
Besonders prüfen sollte man: die Kielanbindung, das Laminat unterhalb des Motorenfundaments und
das Ruderblatt.
Messgeräte für Materialfeuchte (Informationen nach www.conrad.de)
- Im Prinzip gibt es zwei Geräte-Typen:
- Geräte mit Spitzen, die in das Material eingestochen werden müssen (invasiv)
- Geräte, die die Feuchtigkeit durch Auflegen ermitteln (nicht invasiv, kapazitiv).
- Messtiefe kapazitiver Geräte: "in der Regel … 10 – 40 mm."
- Qualität, Preis:
"Einfachere Geräte eignen sich für … Einschätzungen, ob … ein Feuchteproblem vorliegen könnte."
"Besser ausgestattete (Geräte) … liefern Anzeigewerte des prozentualen Feuchtegehalts anstelle von dimensionslosen Indexwerten."
- Zur Bewertung eines gemessenen Wertes müssen Grenz- oder Durchschnittswerte bekannt sein.
Ralf Weise:
- "Der Wassergehalt (eines Laminates) liegt in der Regel unter 2 % …"
- Unmittelbar nach dem Kranen ist der Rumpf feucht.
Das Schiff sollte einige Wochen an Land gestanden haben, bevor man misst.
- Messen des Laminats: über der Wasserlinie und unter der Wasserlinie.
"Liegt die Laminatfeuchte im Unterwasserschiff mehr als 30 Prozent über der des Überwasserschiffes, ist dies als bedenklich anzusehen.“ (Schreckgespenst Osmose, Palstek 4/15)
Wenn die Messwerte Anlass zur Besorgnis geben, wird man einen Sachverständigen einschalten.
Ein Laie kann keine endgültigen Aussagen treffen; zu viele Einflussfaktoren sind zu berücksichtigen.
Mir ist kein wirklich brauchbares Notruder-System bekannt. Umso wichtiger ist ein intaktes Ruder.
Der allseits empfohlene Spibaum, an dem ein Bodenbrett angelascht ist, funktioniert jedenfalls nicht immer.
Das bestätigen Berichte und Tests.
(https://www.youtube.com/watch?v=99KSZ3mEoKQ - "Steering a boat without a rudder" - zeigt zwar Möglichkeiten,
ob sie aber funktionieren, sollte man ausprobieren.)
- Ruder aus GFK unterliegen der gleichen Durchfeuchtungsproblematik wie GFK-Rümpfe (s. Kielverlust).
Deshalb sollte generell eine Durchnässung verhindert werden. Das gilt für alte und neue Yachten.
Dazu ist eine Epoxidharz-Beschichtung notwendig von mindestens 0,8 mm.
(nach Ralf Weise, „Schreckgespenst Osmose", Palstek 4/15)
Bei einem neuen Ruder genügt der entsprechende Epoxid-Auftrag.
Ist das Ruder aber durchfeuchtet, muss es vorher getrocknet werden.
Osmosebefallene Schiffe werden mit einem Gelcoat-Hobel bis auf das Laminat "geschält" oder sandgestrahlt.
(Von Abschleifen wird abgeraten, da allzuleicht das Laminat verletzt wird.)
Dann wird die Yacht getrocknet und die Außenhaut mit Epoxy neu aufgebaut. Entweder wird Epoxy aufgerollt
oder mit Epoxid-Spachtelmasse neu gespachtelt.
Bei durchfeuchteten Rudern wird man ähnlich verfahren müssen.
- Das zusätzliche Problem ist, dass evtl. Wasser direkt ins Ruderblatt eindringt.
Die Schwachstelle ist "die Verbindung oder der Übergang zwischen dem Glasfaserkunststoff des Blattes
und dem oben einlaufenden Ruderschaft aus Aluminium."
Denn die beiden Materialien arbeiten bei Belastung unterschiedlich: die Verbindung löst sich, Seewasser dringt ein und lässt den Schaumkern verrotten.
U. Baykowski (Gutachter) schätzt, "dass fast jede Yacht, die älter als 10 Jahre ist … von Feuchtigkeitsproblemen im Ruder betroffen ist."
("Rund ums Ruder", Palstek 4/18)
Eingedrungenes Wasser kann man evtl. an der dunkleren Farbe des Antifoulings am Ruder-Ende erkennen.
Zuverlässiger - und auf jeden Fall anzuraten - ist: Messen.
Ralf Weise
Um zu verhindern, dass Wasser eintritt,
Bei Einzelbauten wird im Schaftbereich manchmal Epoxidharz in eine V-Naht zwischen Schaft und Blatt eingegossen
und danach die elastische Naht gesetzt."
"Ein weit verbreiteter Irrtum bei Serienblättern aus Polyesterharz besteht darin, dass bei einem Wassereinbruch ein bloßes Austrocknen
Ein Ruderblatt, das über einen längeren Zeitraum Wasser eingelagert hat, sollte daher ausgetauscht werden."
Hinweis: DICHTFIX (Toluol) besitzt eine gute Fließfähigkeit, d.h. zum Ausgießen an waagerechten Stellen hervorragend geeignet -
VORAUSSETZUNG: Die abzudichtende Stelle muss absolut sauber und fettfrei sein, wir empfehlen eine gründliche Reinigung mit ACETON.
oder noch besser aus einem Epoxid-Karbon-Laminat bauen.“ (Palstek, 1/2021)
„Der Vorteil eines Kunststoffschaftes ist, dass die Verbindung Ruderblatt und Schaft homogen und zu 100 % wasserdicht ist."
(Email)
- There has been a lot of problems with delamination of rudders the last years. Have rudders made by Jefa been affected?
- Experts are telling that it is not possible to seal the critical point, because aluminium and GRP have different characteristics.
Therefore the rudder shaft should be made from GRP- or even CFK- laminate.
Why does Jefa not use this technique?
Our blades are also glued from the inside of the blade when closing the moulds (Formteile) together.
- The reason that we don’t produce GRP stock (Ruderschaft aus GFK) is cost, safety and the fit (Form) of bearings (Lager).
As (Weil...) the GRP stock can’t be completely round it needs sleeves (Gleitlager), which increases the size of the bearing …
- Regarding the Carbon stock, it is something we are going to do, but … it is difficult just to jump to Carbon,
- A last note, the only big boat yard which is using GRP rudders is Beneteau, which only does it when the blade needs to be extra slim.
KATHENA NUI hatte ... "drei wasserdicht abgeschottete Kammern: Vorschiff, Kajüte und Achterschiff.
... Alle drei Luken (Klapp): Alu mit Gummidichtung und Schraubverschlüssen."
(Dieses Zitat und die folgenden von Wilfried Erdmann aus: "Segeln mit Wilfried Erdmann")
Unsinkbarkeit wird üblicherweise durch wasserdichte Sektionen erreicht.
Ein Schiff wirklich unsinkbar zu machen, ist sehr schwierig.
Nachträglich Sektionen wasserdicht zu bekommen, ist nahezu unmöglich.
Ausschäumen
... ist keine Lösung. Für eine Yacht mit 8 t würde man ~ 9 m3 EPS (Styropor) benötigen. Es bliebe kein Raum zum Leben.
Wenn man ein Wasserglas mit der Öffnung nach unten in Wasser taucht, dringt erstaunlich wenig Wasser in das Glas ein.
"Most conventional yachts suffer (erleiden) significant water ingress when rolled. …
Ein Glattdecker mag zwar seetüchtig wirken, ... ist es aber in Wirklichkeit nicht. ...
(Hervorhebungen von mir.)
Andrew Claughton:
Sinngemäß übersetzt:
Eine Vergrößerung der Aufbauten kann den negativen Stabilitätsumfang auf Null reduzieren,
Hubkieler, Kielschwerter, Integralschwerter
Wie kentergefährdet sind diese Schiffstypen? Wie gut richten sie sich wieder auf?
Was passiert, wenn Kiel oder Schwert bei einer Kenterung eingezogen sind?
Wenn sie dagegen in die Dynamik einer brechenden Welle unmittelbar einbezogen sind, hilft diese Fähigkeit nicht.
Dann kommt es auf ihre Festigkeit, ihre Wasserdichtheit an und auf die Fähigkeit, sich schnell wieder aufzurichten.
Ich fürchte, dass man mit einem Schiff ohne oder wenig Kiel bei einer Kenterung schlechte Karten hat.
(Vgl. "Brecher & Yacht", unter "Sturm", auf dieser Webseite.)
Die neue Generation der Hochsee-Regatta-Schiffe
… ist auf Geschwindigkeit ausgelegt. Das führt zu leichten, breiten Booten.
Die Yachten aller aktuellen Einrumpf-Hochseeregatten
- haben einen sehr flachen Rumpf
- mit einem extrem schlanken, gleichzeitig außergewöhnlich tiefen Kiel mit "Kielbombe",
- dazu eine Doppelruderanlage.
"I see and have tried to emphasize the dangers of decreasing displacement and increasing beam
Steve Dashew zur Yacht POUR AMNESTY INTERNATIONAL (Teilnahme am Vendee Globe 1996/97):
"The vessel in question lost its rig in the capsize although it should have had an LPS of around 140 degrees.
The Ocean 60s have very wide decks, devoid of camber (ohne Aufwölbung) or deck structure.
(LPS = Limit of Positive Stability, Grenze der positiven Stabilität; jener Punkt in der Hebelarmkurve einer Yacht,
an der sie sich nicht mehr aufrichtet; etwas weiter und sie kentert durch.)
https://www.facebook.com/permalink.php?id=755407214573106&story_fbid=766809736766187
"Möglicherweise segelte das Boot zu schnell ... Eine besonders mächtige Welle hat es ausbrechen lassen.
Die Pogo hat ein L/B-Verhältnis von 8.60 / 3.60 = 2.36. Bei den meisten Blauwasserschiffen liegt der Wert bei 3 oder etwas mehr.
Dies wäre eine Erklärung für die Kenterung und das Verharren in der umgedrehten Position."
(Bilder der Pogo 8.50 auf http://www.pogostructures.com/croisiere/les-anciens-bateaux/pogo-850. 2017) - - - - -
Man sollte alles tun, um den Gewichtsschwerpunkt einer Hochseeyacht möglichst tief zu halten.
Negativ wirken sich aus
- Teakdeck
- Roll-Groß
- Geräteträger
"Diese leichten Sonnenzellen, die wir aufs Bimini genäht haben, stellen wirklich einen Fortschritt dar.
Man braucht keinen schweren Heckträger mehr, der das Schiff aus dem Gleichgewicht bringt." (P. Geffroy)
- Dinghy
Wenigstens bei einer Überfahrt sollte es unter Deck gestaut werden.
(Donald Jordan, "Wave Science", Hervorhebungen von mir)
Der Fastnet-Report des RORC (Royal Ocean Racing Club; Organisator des Fastnet-Rennens)
… versuchte, die Ursachen des Fastnet-Desasters 1979 zu analysieren.
Class No. of Crew lost Yachts abandoned
Since recovered Lost Believed Sunk
0 - - -
I - 1 -
II - - -
III 6 4 2
IV 6 7 1
V 3 7 2
"Knockdown beyond horizontal, including a 360o roll"
Klasse Yachten Knockdowns Knockdowns in %
(235) (76)
0 8 - 0 %
I 40 5 8 %
II 40 4 5 %
III 52 24 31 %
IV 46 20 26 %
V 47 22 29 %
Keine Antwort 2 1 1 %
Die Klassen II und I kommen relativ glimpflich davon; keine Durchkenterung gibt es in Klasse 0.
(Die Yachten der Klasse 0 befanden sich aufgrund ihres höheren Geschwindigkeits-Potentials vermutlich bereits südlich des schlimmsten Seegebiets.
Annex 2A des Fastnet-Reports zeigt diese Zone. Damit kommen sie für weiterführende Überlegungen nicht in Betracht.)
Daraus ließe sich auf eine empfehlenswerte Mindestgröße für seegehende Yachten schließen.
- Bootslänge der RORC-Klasse II ?
Die RORC-Klassen werden in einem komplizierten Verfahren nach "feet rating" ("Fuß Rennwert") eingeteilt.
„The rating of a yacht is a measure of her effective sailing length, with certain allowances for factors such as engine weight and propeller drag
(Fastnet Race Inquiry - Report, Section 1, Background / 1.6, S. 7)
- Klasse V, die Klasse der kleinsten Schiffe, beginnt bei "Rating" 21 und reicht bis Rating 22.9. (ebd., Table 1.2)
Im Kommentar heißt es : „The minimum size of boat which might qualify for entry is about 28 ft length …“ (ebd., 1.6)
28 Fuß LOA ist also die Mindestgröße der zugelassenen Yachten.
- Klasse II beginnt bei Rating 29. Ab Klasse II kamen die Schiffe glimpflich davon.
Wenn "Rating 21" 28 Fuß LOA entsprechen, dann sind "Rating 29" 38.66 Fuß (=11,78 m)
Ergebnis:
Yachten ab 38,66 Fuß (11.80 m) haben das Fastnet Race einigermaßen heil überstanden.
- Dashew
"Of the 85 boats that finished the race, only 13 were smaller than 38 feet (11.7 m).
Of the 24 boats that were abandoned, all but one were 38 feet ... or smaller.
All the 15 sailors who died were from this large population of smaller boats." (Hervorhebungen von mir)
"The bigger boats did not excape unscathed (schadlos): 6 entries larger than 44 feet (13,5 m) were rolled over..."
Mindestgröße der seegehenden Yacht
Die Unfall-Statistik des Fastnet-Reports legt nahe:
- Hochsee-Yachten sollten nicht kleiner sein als 38,7 Fuß (11.80 m) .
"One clear lesson from Fastnet is that for offshore sailing given a choice between boats of different sizes, take the larger boat.
(This assuming that her beam and displacement are not extreme in width and lightness, and also assuming that she is strongly built and rigged)."
Noch einmal zur Pogo 8.50:
8.50 m LOA entsprechen 27,88 Fuß.
… entscheidet sich für einen gemäßigten Kurzkieler aus Aluminium, eine Leicht-Deplacement-Konstruktion:
„Das Unterwasserschiff bietet … nicht so viel Widerstand, und das kurzkielige Boot zieht in den Stürmen (oder Sturmböen) schneller an,
nimmt dabei der See einen großen Teil der Wucht.“
In Verbindung mit seiner erfolgreichen, spektakulären Ein-Hand-Fahrt 1984/85 um den Globus werden seine Ansichten zum Credo
ganzer Segler-Generationen in Deutschland.
Langkieler heute werden nicht mehr nur in Stahl gebaut, sondern in allen gängigen Materialien (GFK, Alu, Woodcore).
Daher sind sie nicht grundsätzlich mehr "schwer".
Der Langkieler ist konstruktionsbedingt schwer zu steuern;
"Offshore in a blow, traditional boats were a real (Plage) to steer and had to be slowed down due (aufgrund) to the risk of broaching (querschlagen)."
"The spade rudder is by far the most efficient, skeg-mounted rudder second, and keel-attached rudder least effective."
"In our opinion, the single most important heavy-weather issue is the ability to steer the boat in big seas.”
„Nothing is more important than steering control.“
"The flat shape does not lock into the water as does the V, so it is more easily turned.”
- mit möglichst ausbalancierten Linien,
Konstruktionen mit breitem Heck und schmalem Vorschiff sind ab einer bestimmten Krängung nicht mehr steuerbar
und schießen in den Wind. Im schlimmsten Falle kentern sie dabei.
Yachten mit ausgewogenen Rumpflinien behalten ihre Steuerfähigkeit.
- durch geteilten Lateralplan und Spatenruder.
"The keel provides a pivot point (Drehpunkt) about which the rudder turns the hull.”
“The long keel only makes it more difficult for the rudder to get the boat back on course.”
- hohen Freibord,
“If the decks stay dry until 30 or 35 degrees, you`ll be in much better shape (Situation)
than if they start to get wet at 25 degrees.”
- tiefen Gewichtsschwerpunkt,
- gemäßigten Kiel (~ 1/4 der WL)
- und einer Grenze der positiven Stabilität bei
135 - 140 o für Schiffe zwischen 25 und 30 Fuß,
132 - 137 o für Schiffe zwischen 30 und 35 Fuß,
130 - 135 o für Schiffe zwischen 35 und 40 Fuß.
"You could ... take an additional 2 degrees off for 5 feet of increased length, to a minimum LPS of 125 degrees. ...
If you are heading into areas known for breaking seas, add some insurance to these heel angles."
1) Schiffe, die sich schlecht steuern lassen - aber beim Beidrehen eine Wirbelzone erzeugen
und deshalb auch bei schweren Bedingungen beidrehen können.
(Anm.: "Beidrehen können" als sprachliche Kurzform für "Beidrehen ist für diesen Yachttyp eine sichere Sturmtaktik,
die ihn vor einer Kenterung schützt." Im folgenden immer in diesem Sinne.)
Genauer: Es ist der Langkieler vom Typ Skorpion III A (Längsriss im Anhang).
Ich gehe davon aus, dass sich auch andere klassische Langkiel-Konstruktionen mit tiefreichendem Kiel
und vergleichbar großer Lateralfläche des Kiels ähnlich verhalten.
2) Schiffe, die sich gut steuern lassen - aber beim Beidrehen keine Wirbelzone erzeugen
und deshalb bei schweren Bedingungen nicht beidrehen, jedoch ablaufen können.
3) Schiffe, die sich schlecht steuern lassen - und (!) beim Beidrehen keine Wirbelzone erzeugen
(oder eine zu geringe) und deshalb bei schweren Bedingungen weder beidrehen noch ablaufen können.
Im Sturm ablaufende Boote - selbst mit hervorragender "steering control" - müssen letzten Endes auch gesteuert werden,
- Gegenan segeln, evtl. mit Motorunterstützung
- Beidrehen
Das Schiff wird dennoch Höhe verlieren. Diese Taktik kann also nur zeitlich begrenzt angewendet werden.
- Jordan-Treibanker ausbringen
Auch hier gilt: Verlust an Höhe; dadurch zeitliche Begrenzung
- Anker ausbringen als letzte Möglichkeit
Voraussetzung: 30 - 50 m Kette plus (!) Nylon-Leine in gleicher Länge (oder beides länger).
Eine Nylon-Leine ist elastisch und kann die Vor- und Rück-Bewegungen während des Wellendurchgangs abfedern,
Kette allein nicht.
(Informationen zum Ankergeschirr in: "Handbuch für Yachten"; auf dieser Webseite)
Brechende Wellen ab einer Höhe, die etwa der Schiffsbreite entspricht,werden für den Segler gefährlich.
Deshalb kommt es nun darauf an, welche Sturmtaktik man wählt.
Man nimmt alle Segel weg, setzt das Ruder mittig fest und überlässt das Schiff Wind und Wellen.
Die meisten Yachten werden etwa im Winkel von 100 bis 120o zur See liegen und abtreiben.
Dr. Jens Kohfahl:
„Die Tatsache, dass sich selbst überlassene Schiffe noch nach Monaten … irgendwo gefunden oder gestrandet waren,
spricht nicht für diese Methode, sondern untermauert die Tatsache, dass Schiffe oft zu früh aufgegeben
und die Crew … abgeborgen wurde."
(in: "Schwerwettersegeln - Sturmtaktiken, TO, Juli 2008)
Dashew meint lapidar:
„If the waves are not breaking, lying ahull is fine. If they are breaking, monohulls are asking for a rollover.”
… sie bitten förmlich darum, umgedreht zu werden.
... gäbe es da nicht ...
Zwei volle Tage tobt das Wetter, dann hat es sich ausgeweht. …“
(www.wilfried-erdmann.de) Link: "Allein gegen den Wind, meine Nonstop-Weltumsegelung" auf "spiegel.de/eines Tages")
Erdmann hatte keine andere Wahl. Im Rückblick schreibt er:
„Es bleibt nur eins: möglichst vor dem Wind treiben. Ohne ein Stück Segeltuch.
("Allein gegen den Wind")
Kommentar
Auch wenn Erdmann davongekommen ist, ich würde mein Schiff nicht treiben lassen, solange es Alternativen gibt.
Zu deutlich habe ich Dashew im Ohr:
Alle neueren Autoren warnen vor einem bloßen Treiben lassen.
- - - - -
- Beidrehen (Beiliegen)
Ich führe diese Episode an als Beleg, dass bei großen Langkielern auch bei extremen Windstärken Beidrehen eine erprobte Überlebenstaktik ist.
("Beidrehen" wird von mir ausschließlich in diesem Sinne - nämlich als Sturmtaktik - verwendet.)
Damals war in deutschen Segelzeitschriften die Rede vom "aktiven" im Gegensatz zum "passiven" Segeln.
Diese Begriffe sind irreführend; sie werten auf ("aktiv") und werten ab ("passiv").
Deshalb sollten sie vermieden werden.
Am-Wind-Kurs unter Groß und Fock, dann Wende, wobei die Fock nicht übergeholt wird, sondern stehen bleibt.
Wenn während des Beiliegens der Wind zulegt, muss man, auch wenn man beigedreht liegt, wie üblich reffen.
Bei sehr starken Winden kann auch die Sturmfock allein gesetzt sein.
Wirkung
Der beigedreht treibende Rumpf zum Beispiel einer Skorpion III A, einer klassischen Schwer-Deplacement-Yacht, erzeugt eine Zone verwirbelten Wassers ("slick"),
(Versuch einer Erklärung der physikalischen Zusammenhänge in "Brecher und Yacht", auf dieser Webseite.)
Helmut van Straelen: „Beidrehen? ... Im Orkan?“
Er war bei seiner Querung des Golfstroms auf der Fahrt von Annapolis zu den Bermudas mit seiner JOSEPH HAYDN, einer Skorpion IIIA,
„Der zweite Brecher steigt ein, schwemmt mich beinahe fort. Ich halte das schwer arbeitende Schiff gerade noch auf Kurs.
Ich kann kaum mehr etwas sehen, die Luft ist voll Wasser … - Ich kann kaum mehr denken.
Ich muss irgendetwas tun! …
Beidrehen?
Bei diesen irrsinnigen Bedingungen?
Sind wir nicht innerhalb weniger Sekunden überrollt ?!
Das Schiff krängt so weit, dass wir uns festklammern müssen, um nicht aus dem Cockpit geschleudert zu werden.
Gebremst durch den unglaublichen Wind … wird sie schnell langsamer. … -
Nun beginnt die Jacht quer zum Wind zu driften … Der ungeheure Winddruck presst das Schiff in eine atemberaubende Schräglage …
Ihr langer Kiel erzeugt eine Wirbelschleppe, gegen welche die Brecher anlaufen wie an einen Strand, sich totlaufen, zusammenstürzen. …
(unter "Sturm", auf dieser Webseite)
Sie wurden durchgehend bestätigt.
Gary Griffin
Pour la troisième fois, nous prenons la cape (Beidrehen) et l`INDECISE va rester pratiquement stopée
pendant plus de 18 heures dans des creux (Wellenhöhe) de plus de 10 mètres et des rafales de plus de 60 noeuds.
La mer est blanche et le bruit (Lärm) assourdissant (ohrenbetäubend).
Nous sommes pourtant stupéfaits de constater que le bateau ne pose aucun problème.
Seules le vagues le plus vicieuses arrivent sur le pont (Deck) mais sans jamais nous mettre en danger.
http://www.uneinvitationauvoyage.eu/wp-content/uploads/2014/06/recit-de-mer.pdf
Bernard Moitessier
... der berühmteste Segler von Schwerdeplacement-Yachten, äußert sich zum Beidrehen:
„In den hohen südlichen Breiten wird ein Sturm aus Ost keine ungewöhnlich hohen Wellen aufwerfen, selbst wenn er sehr stark bläst.
Unsere Situation sieht natürlich ganz anders aus, wenn der Sturm aus West bläst, aus der gleichen Richtung wie die große Dünung,
Auf der Nordhalbkugel sind die Wellenkämme, die von Weststürmen aufgeworfen werden, grundsätzlich weniger hoch …
In dem Buch `Schwerwettersegeln` (Anm: von Adlard Coles) sieht man Fotos von brechenden Wellenkämmen, die von absolut keiner
(Moitessier, "Weite Meere, Inseln und Lagunen")
- Kurzkieler
... erzeugen wenig oder keine Wirbelzone.
Dashew:
"The heavy-displacement, full-keel boat … might (kann vielleicht) create a slick to windward … "
"Very few (if any) (falls überhaupt welche) modern yachts create a slick – or enough of one to be valuable in these conditions.”
Barry Pickthall:
"Der größte Vorteil moderner Yachten … ist ihre Manövrierfähigkeit.
Niemals beiliegen … ein Niederschlag wäre die wahrscheinliche Folge."
("Blauwassersegeln manual")
Schiffe mit relativ langem Kiel aber geteilten Lateralplan erzeugen vielleicht nicht genügend Slick.
Dasselbe gilt für Langkieler mit relativ kleiner Lateralfläche.
Winkel zum Wind
Man kann den Winkel zu Wind und Wellen dadurch beeinflussen, dass man die Segel-Balance verändert.
- Mehr Fock (oder weniger Groß): das Schiff fällt etwas ab.
- Weniger Fock (oder mehr Groß): das Schiff legt sich spitzer zu den Wellen.
- Manchmal genügt, das Groß aufzufieren oder dichter zu holen.
Dashew:
“In breaking seas, you`ll want to have the bow as close to the seas as possible. …
the best angle in heavier weather is the closest angle to the wind, with oscillations down to 50 degrees.”
Beidrehen als Möglichkeit, Kraft zu schöpfen
Bei nicht brechenden Seen ist dies eine anwendbare Taktik, auch für Kurzkieler. Aber sie ist zeitlich begrenzt,
nämlich bis zum Frontdurchgang.
Wenn man den Winkel zur See zu spitz wählt, kann das Schiff durch eine Welle, die aus dem Muster fällt, auf den anderen Bug gedrückt werden.
- Frontdurchgang, Kreuzseen
Wenn die Wetterfront durchgeht, gibt es eine Winddrehung um ~ 90 Grad. Diese Windrichtungsänderung erzeugt Kreuzseen.
Stand zu Beginn des Sturms der Wind aus SW, weht in der nördlichen Hemisphäre der Wind nach dem Frontdurchgang normalerweise aus NW.
Das Boot sollte so liegen, dass es jetzt den Winkel dieser Windrichtungen halbiert, also mit dem Bug nach W zeigt.
Bei nw.lichen Winden wäre dies der Backbordbug.
Man muss zudem bedenken, dass sich die Wellensysteme überlagern, sich die Wellenhöhen summieren können.
Dashew:
But if you are dealing with breaking waves, the passage of the front may bring on the most dangerous phase of the storm,
Der Bericht von Helmut van Straelen zeigt zweierlei:
- Für sein Schiff war Ablaufen die falsche Taktik.
- Sein Langkieler überstand durch Beidrehen einen Orkan von 12 Bft, vielleicht mehr.
Eigentlich kann nur eine Monstersee den entsprechenden Seegang übertreffen.
Mich hat Helmut van Straelen überzeugt: Ich würde mit einer großen, klassischen Langkielyacht vom Typ Skorpion III A
Wesentlich ist ferner, dass man nicht am Steuer bleiben muss; die Yacht sorgt für sich allein.
Problematisch wird es vielleicht bei einem Frontdurchgang.
Meine Lösung hieße dann: JSD (Jordan -Treibanker. Davon und über Monsterseen später.)
Für Fahrtenyachten, die eher dem Leichtdeplacement-Design zuzurechnen sind, dürfte Beidrehen jedoch ab einer gewissen Windstärke
die Yacht liegt mit der verwundbarsten Seite, nämlich mit der Breitseite, quer zu den Brechern.
Noch einmal Barry Pickthall:
"Niemals beiliegen … ein Niederschlag wäre die wahrscheinliche Folge."
Auch bei Yachten mit "gemäßigtem" Langkiel oder mit geringer Lateralfläche des Kiels (z. B. Kielschwerter oder Kimmkieler)
Weiß man, ob sich die nötige Verwirbelungszone ausreichend bildet?
Man sollte sich Informationen beschaffen, ob die Yacht beidrehen kann (Werft, Konstrukteur; andere Segler, die das gleiche Schiff segeln).
Vielleicht kann man das Beiliegen auch bei nicht allzu gefährlichen Bedingungen ausprobieren.
- - - - -
Abhängig ist dies vom Seegebiet, von der Höhe der Wellen und deren Steilheit.
Mein Freund Horst Oelerich segelte in der Nordsee mit einem modernen Kurzkieler gegen 10 Bft an, weil in seinem Rücken die Doggerbank lauerte.
- Man braucht ein gut kreuzendes Schiff. Ideal wären Fin-Kiel, Spatenruder, scharfer Bug und ein entsprechendes Rigg plus Segel.
- Das Gewicht sollte möglichst zentriert, also Bug und Heck möglichst leicht sein.
Dies allerdings gilt für jede Sturmtaktik.
- Wichtig ist, dass das Schiff im entscheidenden Moment Höhe machen kann.
- Eine Bedingung ist, dass man nachts die Wellen sieht oder wenigstens die Windrichtung erkennen kann.
Technik
Nach Durchgang der Welle den Wellenabhang schräg hinabsegeln - Schwung holen (evtl. kurz abfallen -
Auf dem Wellenkamm das Schiff drehen (abfallen), damit es nicht über den Kamm hinausschießt - und wieder hinab, schräg ins Tal.
Geschwindigkeit
Nicht zu schnell! Das Boot muss gut zu steuern sein und darf nicht über die Kämme schießen, muss aber genug Kraft haben,
Optimale Segelfläche
Dashew:
"The norm is to set up for the gusts (Böen).
„… given the correct sails, a good helmsman or two, and a boat that is efficient to windward, there are many situations
where beating to weather with just enough speed for good steering control is the best survival tactic.”
Brechende Seen
Dashew:
„However, if the seas are breaking, and speed is necessary for good steering response,
(and perhaps for blasting through the crests) (explodieren, schießen), then you need … enough sail area
to keep you moving in the lulls.”
- Brecher
Durch den Brecher nach hinten gerissen werden; die Yacht landet dann im Wellental.
- Frontdurchgang
Kreuzseen: Es gibt immer einen Bug, der schlechter, und einen, der günstiger zu den Wellen liegt.
Dashew:
“With breaking crests the best tack (Bugseite beim Segeln) will typically be the one which takes you most directly up the crest.
With crossing seas (Kreuzseen), in breaking conditions you will need to choose the tack which allows you
to adjust course into the cross sea if that is necessary.”
Die Maschine kann dem Schiff evtl. den nötigen Schub verleihen.
Voraussetzungen
- sauberer Kraftstoff und sauberer Tank. Ideal wären zwei parallele, umschaltbare Dieselfilter.
- Kühlung! Nicht jede Maschine verträgt Krängung.
„Using the engine … it provides (liefern) the extra thrust (Kraft, Schub) that is occasionally required to get your bow through a breaking crest.”
"In many situations motorsailing may just be the ultimate storm tactic.
- quickly variable speed control,
- improved slow-speed rudder efficiency,
- the ability to take breaking crests at a tighter angle than is possible by sails alone,
- possibility of eliminating the storm jib, which means you can sail closer to the wind without risk of getting caught aback.
For vessels that are inefficient to windward it may be the only way to sail upwind in storm conditions.”
Wo ist die Grenze des Gegenan-Segelns?
"Nein auf keinen Fall!
Gegenan mit einem schweren Langkieler bei diesen Bedingungen – unmöglich!"
„Bis Windstärke 8 und entsprechendem Seegang ließ ich segeln. ... Ich hatte die Sturmfock gesetzt und das Groß dreifach gerefft …
Ich machte damit noch Fahrt voraus. Um 3 Knoten. Und lag 60 bis 70 Grad zum Wind. …
Festes Wasser kam unter diesen Bedingungen nicht an Deck – nur Gischt.
Bei dieser Sturmsegelei hielt die mechanische Windsteueranlage (Aries) souverän den Kurs.
Legte der Sturm an Stärke zu, zeigte sich gleichzeitig schäumendes Wasser an Deck und schoss die Gischt gelegentlich bis zum Heck,
war es höchste Zeit die Segel zu kürzen. Ich nahm die Sturmfock weg.
Mit dieser Taktik hielt ich zumindest die Position. ...
Es war die am häufigsten benutzte Lösung um abzuwettern.“
„In der Kap-Region probierte ich bei schwerem Wetter … mit Sturmsegeln gegen Wind und Wellen (zu segeln).
Das Schiff machte gute Fahrt, vibrierte aber wahnsinnig und hämmerte heftig mit dem Bug in die See. …
Ich gab das Gegenansegeln – also die Brecher mit dem Bug zu nehmen – recht schnell auf.“
Mit GATSBY (15 m), Bft 8 – 10, 60 – 70 o am Wind, 5 – 7 kn:
„Mehrfach wurde das Schiff von steilen Wellen total eingedeckt und war dann nicht mehr auf Kurs zu halten
– einfach seitlich mitgerissen, quer zu den Wellen.“
„Gegen den Wind kann man auch harmloser segeln, indem man die Schot dichter nimmt und somit weniger Fahrt im Schiff hat. …
Barry Pickthall
„Am schlimmsten wird es, wenn durch eine Winddrehung eine hässliche Kreuzsee entsteht.
Wenn eine dieser Kreuzseen über die zugrunde liegende Dünung steigt, kann sie sich zu einer Monsterwelle
mit steil abfallender Rückseite entwickeln. …
Auch wenn der Rudergänger auf dem Kamm dann abfällt, fällt die Yacht wie ein Stein in das folgende Wellental. …
Deshalb sind die "Global Challenge"-Yachten auch wie Panzer gebaut!“
(Dieses und alle weiteren Zitate aus "Blauwassersegeln manual")
Anm.: Das letzte Global-Challenge - Rennen fand 2008 statt, um die Welt von E nach W.
Die Yachten waren eigens dafür gebaut, aus Stahl, 72 ft (22 m), 40 t, bemannt mit 11 Mann plus Skipper.
Grundsätzlich halte ich viel von der Gegenan-Taktik, jedenfalls bis zu einem gewissen Seegang.
- - - - -
- Ablaufen (Lenzen, Lenzen vor Topp und Takel)
Lenzen: „mit kleinster Besegelung oder ohne jedes Segel … vor dem Sturm herlaufen.“
(Claviez, "Seemännisches Wörterbuch")
... ist das Endergebnis, wenn die Segel immer weiter verkleinert, schließlich ganz weggenommen werden.
Hal Roth:
„When there`s too much wind for heaving-to or lying a-hull, the next step is to run off …”
Dashew:
„Assuming you have sea room to leeward, running off at speed under control offers one of the safest ways of dealing with breaking seas.”
- Das Schiff muss sich gut steuern lassen.
Moderne Yachten mit Fin-Kiel, Spatenruder und flachem Rumpf sind gut geeignet,
Schiffe mit tiefem oder scharfem Vorfuß (V-Form) graben sich ein und drehen nicht schnell genug.
- "Gut steuerbar" darf nicht nach persönlichem Gefühl beurteilt werden.
Das Schiff muss sofort und auf den geringsten Ruderausschlag reagieren, ohne dass man Kraft aufwenden muss.
Auch bei hoher Geschwindigkeit, auch bei Schräglage.
- Langkieler sind eigenwillig; wenn sie einmal einen Weg eingeschlagen haben, sind sie kaum mehr umzustimmen.
"Was heißt kursstabil! Wenn`s drauf ankommt, krich`ste den Zossen näch rümm!" (... den Gaul nicht herum.)
- Der Steuermann muss sehr konzentriert steuern.
Deshalb muss er in der Regel bald abgelöst werden, spätestens nach einer Stunde.
Man braucht also wenigstens zwei, besser mehrere gute Steuerleute.
- Wichtig ist wiederum, dass der Steuermann nachts die Wellenkämme oder wenigstens die Windrichtung erkennen kann.
- Beim Ablaufen kommt es darauf an, die Yacht möglichst im rechten Winkel zu den Wellenkämmen zu halten.
Dazu ist es vorteilhaft, Segel möglichst weit vorne zu setzen und das Groß wegzunehmen.
Dadurch wird die Steuerfähigkeit verbessert, weil der Abstand Segelschwerpunkt – Ruderschwerpunkt vergrößert wird.
- Haben die Wellen eine gewisse Höhe erreicht, decken sie u. U. den Wind ab, wenn sich die Yacht im Wellental befindet.
Deshalb ist es dann vielleicht besser, die Rollfock zu setzen anstatt der Sturmfock.
- Wenn die Welle das Schiff überholt, wird die Ruderwirkung für einen Moment neutralisiert.
Ursache: Die Orbitalbewegung der Wasserteilchen (gut veranschaulicht bei Wikipedia) ist in diesem Moment
gleichsinnig mit der Yacht (und dem Ruder).
Dadurch verliert das Ruder seine Anströmung.
war das Problem nicht, in den Voraus-Wellenrücken zu laufen,
sondern die Steuerfähigkeit unmittelbar beim Durchgang des Wellenkammes zu behalten.
In unserem Falle zog die Fock das Schiff geradlinig nach vorne.
also beide Schoten anzuholen.
Der Wind muss so stark sein, dass Segel zum Vortrieb nicht mehr nötig sind.
Trotzdem ist Ablaufen das umstrittenste Thema in der Segelliteratur.
Ich unterteile in drei Kapitel:
1) Ablaufen bis zu Rumpfgeschwindigkeit
2) Beschleunigungen über Rumpfgeschwindigkeit hinaus
3) Ablaufen mit sehr hoher Geschwindigkeit (Surfen)
1) Ablaufen bis zu Rumpfgeschwindigkeit
Wilfried Erdmann:
Bug und Heck waren "… fast leer geräumt, um diesen Sektionen mehr Auftrieb zu geben.
„Entwickelte sich der Wind zum orkanartigen Sturm und deckten überkommende Brecher das Boot mit schäumendem Wasser ein ...
Diese Kurse – mit raumem oder achterlichen Wind – steuere ich immer per Hand.“
- Langkieler
Helmut van Straelen
... lief zunächst mit seinem schweren Langkieler vor den Wellen ab; er hatte eine winzige Orkanfock gesetzt.
Das war der gefährlichste Augenblick, weil das Ruder immer einen Augenblick wirkungslos war.
Dann hob die Welle den Bug.
Manchmal war der Bug, oben auf der Welle, ein bis zwei Meter total frei und nickte dann ordentlich nach unten.“
Hattest Du Probleme mit der Geschwindigkeit?
"Nein. Weil das Boot so schwer war (20 t), kam es langsam in Gang und hatte keine Tendenz zum Unterschneiden.
Sie rauschte zwar mit mehr als Rumpfgeschwindigkeit (ca. 10 kn) ins Tal runter.
Aber sie schnitt durch den sehr vollen Bug nicht in die nächste Welle.
Eine Superkonstruktion von Karl Feltz!"
Hat man die Wellenkämme noch gesehen? Es war Nacht, Gischt!
"Absolut keine Sicht!
Steuern nur nach ´Arschgefühl´ und elektronischem Windanzeiger.
Ein sehr wichtiges Instrument bei Sturmfahrt! Habe ich sehr zu schätzen gelernt."
Wenn er gewusst hätte, wie seine Yacht sich dann verhält, wäre er sicherlich nicht bis zum körperlichen Limit abgelaufen.
Für alle Yachten besteht die Gefahr des Querschlagens, wenn die Yacht schräg zur Welle gerät, durch einen Brecher aus dem Kurs geschoben
oder auch nur einseitig ein Ende der Yacht angehoben wird.
Eine gut steuerbare Yacht kann ohne Probleme wieder auf Kurs gebracht werden, eine schlecht zu steuernde eher nicht.
„In survival conditions, the key point is having the boat`s axis aligned at right angles to the wave.
It reduces the chance of the wave grabbing the stern quarter and rotating it around, starting a broach (Querschlagen) or roll.”
Dashew über Langkieler:
„This type of vessel is difficult to steer downwind in heavy going … and is at extreme risk in a broach.
With such a design there is no choice but to adopt a slow-down approach to the elements.”
Van Straelen hat beigedreht. Davon hält Dashew nichts.
- Aussegeln gefährlicher Seen ?
… sieht die Zusammenhänge völlig anders:
by skillful seamanship, to outmaneuver a dangerous wave.
This is a particularly unfortunate choice. The waves are moving faster than the boat can go.
Furthermore, by far the most important concern (Bedenken) is that, if the boat is moving through the water,
the chance of being caught by the wave and surfing to a dangerously high speed is greatly augmented. …”
„Surft das Boot … die Wellen hinab …, kann die Geschwindigkeit des Bootes so stark anwachsen,
dass die See ... zur See von vorne wird; das Vorschiff gräbt sich dann in die Rückseite der vorauslaufenden Welle …“
("Seetüchtigkeit - der vergessene Faktor")
Der Bug wird abrupt gestoppt, das Heck herumgedrückt und die Yacht liegt quer zur Welle oder kentert.
Donald Jordan analysiert den Vorgang folgendermaßen (ich fasse sinngemäß zusammen):
Das Schiff wird durch die ankommende Welle nicht nur angehoben, sondern auch beschleunigt.
Kurz vor Erreichen des Wellenkamms hat die Yacht die Geschwindigkeit der Welle aufgenommen.
Wenn in diesem Augenblick ein Brecher das Schiff trifft, wirkt dies als zusätzliche Beschleunigung.
Bei der 25-t schweren WINSTON CHURCHILL und einer geschätzten Wellenhöhe von ~ 14 m entstand durch diese Geschwindigkeit
und die Fallhöhe (Höhe der Welle) eine Aufprall-Wucht von etwa 90 t.
(nach Jordan: "The Loss of the WINSTON CHURCHILL" )
- - - - -
Vorausgesetzt die Crew ist dazu im Stande.
Die klassische Stelle lautet:
dass sie schwerer zu steuern ist, je mehr die See zunimmt.
Und was ich unbestimmt befürchtet habe, tritt schließlich ein … :
durch eine See aus dem Kurs geworfen, schlägt JOSHUA quer …
Sturzsee …
dann eine schnelle Krängung, die unerbittlich stärker wird …“
"Jetzt läuft sie frei vor Topp und Takel,
nimmt wie ein Wellenreiter Fahrt auf …
und reagiert ohne weiteres auf das Ruder, wenn ich sie wieder vor den Wind lege.“
("Kap Horn - der logische Weg")
Diese Passage hat unzählige Segler beeinflusst.
"Nein das nicht. Es passierte in den 6 - 8 Std. mit Extremwind auch nur dann, wenn ein dicker Brummer direkt hinter uns brach.
Die Riesenschaumkrone ergoss sich dann ins Cockpit."
„Man sollte sich auch hüten, Sturmerfahrungen anderer Segler kritiklos zu übernehmen.
Ich erinnere an … Bernard Moitessier, der das Ablaufen unter blanken Masten … und das Abrutschen auf jeder See
in einem Winkel von 20 o empfahl.
jetzt habe er diese Technik gar nicht mehr angewendet. …“
(Dieses und alle weiteren Zitate aus: Bobby Schenk, "Blauwassersegeln")
- Kurzkieler
Wilfried Erdmann
… hat keine guten Erfahrungen mit nachgeschleppten Trossen und Treibanker.
„Selbst in unseren schwersten Stürmen … lenzten wir vor Topp und Takel, ohne irgendwelche Gegenstände auszubringen.
Auf freiem Seeraum hielten wir das Heck … gegen Wind und Wellen.“
„Die normalen Stürme, das sind so Windstärken um 8, wetterte ich meistens in der Kajüte ab."
Das heißt, die Aries-Anlage steuerte.
„Selbst bei leichten Stürmen arbeitete sie – allerdings mit Abweichungen bis zu 30 Grad.
Zum Glück waren die Sturmperioden nicht so arg lang – so um die 30 Stunden war das längste,
was ich ununterbrochen an der Pinnen habe ausharren müssen.“
Helmut van Straelen hat 24 Stunden ununterbrochen gesteuert. Auch das ist mir nicht möglich.
„Ich glaube, dass leichte und schnelle Boote bei jedem Wetter auf allen Vorwindkursen fahren können …
Die Frage ausreichender Geschwindigkeit ist in meinen Augen sehr wichtig.
Und deshalb glaube ich nicht an den Sinn des Ablaufens mit nachgeschleppten Trossen.“
(zitiert bei Alain Grée)
Auch Dashew
… hält Ablaufen ohne Bremsen für eine der sichersten Techniken.
"Assuming you have sea room to leeward, running off at speed under control offers one of the safest ways of dealing with breaking seas."
Wobei Dashew eher eine höhere Geschwindigkeit empfiehlt.
"The key is the physical ability of the crew to control the speed and the direction of the vessel ..."
Ob William Albert Robinson auf seiner VARUA als erster das Nachschleppen von Leinen ausprobiert hat, kann ich nicht sagen.
Dashew:
"This type of vessel (Langkiel-Yacht) is difficult to steer downwind in heavy going … and is at extreme risk in a broach (Querschlagen).
Bobby Schenk:
Das ist der Moment, wo man spürt, dass es so nicht weitergehen kann.
Man wird die Segel ganz wegnehmen, weil die Yacht selbst soviel Windwiderstand bietet, dass sie auch so Rumpfgeschwindigkeit läuft. …
Es gilt ... , die Geschwindigkeit so zu vermindern, dass die Yacht nicht von einem Kamm mitgerissen wird."
„Zum Abbremsen der Fahrt haben wir mehrere Möglichkeiten …“ u. a. in Buchten nachgeschleppte Leinen.
Man kann "… je nach Situation zusätzliche ausbringen oder Leinen wieder an Bord nehmen, beziehungsweise die Buchten auflösen."
Auch Autoreifen seien geeignet.
Dashew
"Ideal the bight (Bucht) of line will trail behind (nachlaufen) the boat 300 feet (90 m) or so, which means you need 600 feet (180 m) of line to start.”
"You`ll need some system of keeping the line immersed. This can be sections of chain, anchors, or both.
The important thing is to keep the bight from surfing or planing (gleiten) on the water`s surface.
There is also the risk of having the bight of line complete with attachments (Anhänge) tossed into the cockpit by an overtaking wave."
Um die Fahrt des Schiffes zu vermindern, werden üblicherweise Leinen in Buchten nachgeschleppt. Das jedenfalls ist die bei uns bekannte Technik.
Die Bemerkungen Dashews hinsichtlich Leinenlänge, notwendiger Gewichte und dennoch möglicher Unwirksamkeit dürften jeden Skipper veranlassen,
Durch die negativen Erfahrungen bekannter deutscher Segler mit Treibankern wurde bei uns die Ablehnung von Treibankern jeglicher Art zementiert.
Sie funktionieren ganz anders als klassische Treibanker (parachute anchors), die über den Bug ausgebracht wurden.
Die drogues werden über Heck ausgebracht, halten das Schiff nicht fest sondern bremsen unterschiedlich stark.
Mittlerweile gibt es verschiedene Typen, u. a.:
Fotos und Beschreibungen bei Bruce, "Heavy Weather Sailing", mit Test-Ergebnissen.
Auch der Series Drogue von Jordan gehört dazu. Darüber später.
„The ideal drogue will cause the vessel to maintain a comfortable speed: neither too fast which might involve a broach,
nor too slow, which could bring about loss of steerage way.”
Der Galerider scheint die brauchbarste Alternative zu nachgeschleppten Leinen zu sein.
Er besteht aus breiten Bändern, die zu einer Art sackförmigem Netz verbunden sind. Es gibt ihn in verschiedenen Größen.
“We deployed Galerider while running under bare poles in Force 10 conditions, surfing at 10 to 12 knots.
"The Galerider is simple to use, uncomplicated, and can certainly help a yacht in difficult circumstances.
Nevertheless, it is essentially a surface instrument. …
In a large breaking wave … I fear that the Galerider might skip down the front of a big overtaking wave
and fail to hold the stern of the yacht into the wave.
Nevertheless, this device is an excellent product because of its modest cost, simplicity …
and is a hundred times better than towing automobile tires.” (Hervorhebung von mir.)
Mit dem Ausbringen des Galeriders oder anderer moderner Treibanker ist die Gefahr des Querschlagens zunächst reduziert;
gleichzeitig können neue Probleme auftreten, dann nämlich, wenn die Yacht
- zu langsam ist, um gesteuert zu werden,
- oder sich schlecht steuern lässt, weil die Trossen das Heck festhalten.
(Deshalb würde ich - wenn überhaupt - nachgeschleppte Treibanker nicht an den Achterklampen belegen,
sondern möglichst nahe am Drehpunkt der Yacht, z. B. an den Deckswinschen.)
3) Ablaufen im Surf
... war der erste, der vor dem Wind mit extremer Geschwindigkeit ablief:
„Der Wind – und mochte er noch so orkanartig wehen – hat mich nie dazu gebracht, die Segel zu verkleinern.“
("Auf unmöglichem Kurs")
Und das bei Wellen von 18 m Höhe und Windgeschwindigkeiten um 140 km/h!
Technik
Dashew
… erläutert mehrere Techniken, wie Leichtdeplacement-Yachten mit sehr hoher Geschwindigkeit umgehen können.
„… and then pull the bow downwind before the crest actually impacts – so that you are aligned heading down the wave
15 or so degrees up from a right angle to the wave`s direction of travel.”
Ähnliches berichtet Herr Körner, der Konstrukteur unserer Van de Stadt - Forna.
Er war Gast auf einer großen amerikanischen Regatta-Yacht.
Die Mannschaft sei bei Sturm die Wellen schräg hinabgesurft.
Gefahren
Unterschneiden - Aufprallen auf die See - Querschlagen
Horst Oelerich
Bei einer Regatta rund Skagen mit achterlichem Starkwind und unter Sturm-Spinnaker befestigten sie eine Drahtschere am Achterstag
mit Tesa, um das Stag zu kappen, falls das Schiff beim Surf im Wellental unterschneiden würde.
(Im Nachhinein halte ich dies für eine wenig brauchbare Methode. Alle Berichte betonen, wie schnell die Katastrophe eintritt,
nämlich "im nächsten Augenblick ...". Zu schnell, als dass genügend Zeit bliebe um einzugreifen.)
„Kurz vor Kap Hoorn wäre es dann beinahe passiert.
Wieder trug KATHENA NUI zu viel Tuch. … (Sie) ist im Surf über einen Wellenkamm hinausgeschossen.
Man kann sagen, hat einen Kopfsprung … ins Leere – ins Wellental – gemacht.
Der Aufprall geschah mit solcher Wucht …
Offen gestanden war dieses Surfsegeln – allein – der reine Wahnsinn.
Ich möchte es nicht mehr, nicht daran denken und eigentlich nie über diese Taktik diskutieren.“
Die Global-Challenge-Regatta-Yacht
... „fährt einen Sturmspinnaker… Dadurch macht sie im Schnitt 12 kn und beim Surfen bis zu 25 kn. ...
Man fühlt sich wie auf einer senkrechten Achterbahn … Beim Surfen auf Wellenkämmen bis zu 30 kn reicht schon die kleinste Unaufmerksamkeit,
damit die Yacht quer schlägt und auf der Seite liegen bleibt – hilflos der nächsten Welle ausgeliefert.
Die Rudergänger … müssen alle 15 - 20 Minuten ausgetauscht werden…
Die Yacht beim Surfen auf keinen Fall anluven lassen. Das kann dazu führen, dass sie querschlägt."
Die Wellenhöhe kann nur geschätzt werden.
Wolfgang Quix und Herbert Weingärtner
... gerieten mit JEANTEX, einer Open 40, 1986 bei der „Twostar“ (dem Transatlantikrennen von Plymouth nach Newport)
Herbert Weingärtner:
„Manche Wellen sahen aus wie das Matterhorn.“
Im nächsten Augenblick kentert JEANTEX.
Die Yacht richtet sich wieder auf. - Herbert war über Bord geschleudert worden, angeleint.
Er kann sich mit eigener Kraft wieder auf die Yacht ziehen.
„Ich hatte versucht, West zu machen, also auf Steuerbordbug so hoch wie irgend möglich zu laufen.
Wir hatten nur die kleine Sturmfock oben, die geschätzte Windstärke: um 10 Bft.
Der Kaventsmann war in meiner Erinnerung sicher so hoch wie unser Rigg, eigentlich unvorstellbare 17 Meter.
Er kam in meinem Rücken, also von Backbord, da ich in Luv sitzend mit Pinnenausleger steuerte.
Es ging alles unglaublich schnell. Ich sah die Wand, dann wurde es auch schon dunkel. …
Wichtig war, dass mein Lifebelt hielt, denn ich war kurzzeitig außenbords, mit dem abgerissenen Pinnenausleger in der rechten Hand,
Unter Deck war das Chaos.
14 Yachten erreichten das Ziel nicht.
Die Crew der italienischen 60 Fuß-Yacht BERLUCCI, mit Beppe Panada und Roberto Kramer, sind bis heute vermisst.“
Auch die FREYDIS von Erich und Heide Wilts gerät durch eine außergewöhnliche See an den Rand einer Katastrophe.
"In diesem schweren Sturm lagen wir zwischen Heard Island und Ile St. Paul im Südindischen Ozean beigedreht unter Trysegel,
etwa 60 - 70 Grad zum Wind,
Zum Glück richtete sich unser Schiff schnell wieder auf ... "
"Im Sturm beigedreht liegt die FREYDIS meist ruhig wie eine kleine Festung, eine Eigenschaft, die wir sehr zu schätzen wissen.
Diesmal aber krängt sie ungewohnt heftig. 10 bis 15 Meter hohe, überbrechende Seen jagen strudelnd und schäumend unter ihr hindurch,
„W-a-h-r-s-c-h-a-u !“ rufe ich.
Tausende von Litern Wasser explodieren am Rumpf. Das Schiff macht einen Riesensatz durch die Luft nach Lee –
stolpert, kippt – stürzt in freiem Fall ein endloses Wellental hinunter – und schlägt, hart wie auf Beton, mit der Leeseite ins Wasser.
Um uns Dunkelheit, Rumpeln, rauschende Wassermassen ...
Ich lande auf dem Boden. Erich wird ... gegen den Mastfuß, Erhard über den Herd geschleudert.
Schwere Wurfgeschosse sausen durch die Luft, knallen irgendwo auf.
Über die Schottbretter am Niedergang stürzen Wasserkaskaden in den Salon.
Jetzt richtet sich das Schiff wieder auf ...
„Gegen Monsterwellen lässt sich kaum etwas tun …
Diese Wellen sind große Wasserberge, fünf Stockwerke hohe senkrechte Wände mit schäumenden Kämmen, die aus dem Nichts erscheinen
und sich mit 30 kn vorwärts bewegen.
Sie entstehen durch Überlagerung mehrerer kleiner Wellen und behalten ihre Höhe nur selten länger als ein paar Sekunden bei,
zerbrechen in dieser kurzen Zeit aber alles, was ihnen im Wege steht.“
Wikipedia:
"Monsterwellen überschreiten die `signifikante Wellenhöhe`, also den Mittelwert der höchsten Wellen in einem Seegang, um mindestens das Doppelte
Drei Arten von Monsterwellen werden unterschieden:
1. der Kaventsmann (engl. Rogue Wave), eine große, relativ schnelle Welle, die nicht der Richtung des normalen Seegangs folgt;
2. die Drei Schwestern (engl. Three Sisters), drei schnell aufeinander folgende große Wellen …
Es ist unklar, ob dieses Phänomen immer aus exakt drei Wellen besteht oder ob Varianten mit zwei, vier oder fünf Wellen vorkommen;
3. die Weiße Wand (engl. White Wall), eine sehr steile Welle, von deren Kamm die Gischt herabsprüht, gefolgt von einem tiefen Wellental."
Besonders berüchtigt ist der Agulhas-Strom an der Süd-Spitze Afrikas, auch das Bermuda-Dreieck hat einen entsprechenden Ruf.
Aber sicher ist man auf keinem der Ozeane.
Wellenüberlagerungen sind nicht von Windstärken abhängig.
Als die Riesenwelle das Schiff traf, betrug die Windstärke bei W. Quix und H. Weingärtner 10 Bft,
bei E. und H. Wilts 9, vielleicht 9 -10. (gefolgert aus: "Bald haben wir wieder schweren Sturm.")
Bei M. Jabbusch dagegen waren es 6 -7 Bft.
Das ist besonders beunruhigend, denn niemand wird bei 6 -7 Bft Not-Maßnahmen ergreifen.
- Der klassische Langkieler kann beidrehen.
Beispiel: Helmut van Straelen mit JOSEPH HAYDN.
- Ich aber habe einen Kurzkieler.
Wenn Gegenan-Segeln nicht mehr möglich ist, Beidrehen aber grundsätzlich nicht in Frage kommt,
wird Ablaufen unausweichlich.
- Die nächste Alarmstufe ist, wenn die Yacht zu schnell zu werden droht.
Warum sollte man dann nicht bremsen?
Darin folge ich den Argumenten Dashews und Bobby Schenks.
Mit modernen Schlepp-Bremsen, wenn irgend möglich, wie z. B. dem Galerider.
- Beim Ablaufen, gleichgültig ob mit oder ohne Bremse, ist es erforderlich, das Schiff zu steuern.
Irgendwann ist die kleine Crew am Limit ihrer Kräfte.
Was dann?
Auf Dauer kann es nicht die richtige Taktik sein, wenn man ohne absehbares Ende am Ruder stehen muss,
egal ob Schwer- oder Leicht-Deplacement-Yacht.
- Das Schiff treiben zu lassen?
Da schrecke ich zurück. Zu deutlich habe ich Dashew im Ohr:
„If the waves are not breaking, lying ahull is fine.
If they are breaking, monohulls are asking for a rollover."
... sie bitten förmlich darum, umgedreht zu werden.
- Ablaufen unter Autopilot oder Selbststeueranlage?
- Gibt es noch andere Möglichkeiten?
V Hilfsmittel
"Rettung" verspricht die ...
... aufgrund des Versprechens, das in der Werbe-Benennung mitschwingt.
"Seven lives were lost in incidents associated with rafts of which three were directly attributable to the failure (Versagen) of the raft
and the yachts which these seven people abandoned were subsequently found afloat and towed (geschleppt) to harbor.”
(Fastnet-Report)
Wären diese 7 Leute auf dem Schiff geblieben, wären sie (vermutlich) nicht ertrunken.
- Autopilot
Mittlerweile haben Autopiloten in der Segelszene Einzug gehalten. Entsprechende Batteriebänke und Mittel der Stromerzeugung sind nötig.
Jessica Watson benützte auf ihrer S & S 34 eine Windsteueranlage und Autopiloten.
Ähnlich dürfte es bei allen Langstrecken-Einhand-Regatten gehandhabt werden.
Abby Sunderland kenterte durch, Jessica Watson fast.
- Windsteueranlage
Nicht jede Schiffs-Konstruktion eignet sich gleichermaßen für die windabhängige Selbststeueranlage.
„Es war für mich … entscheidend, dass KATHENA NUI bei hoher Geschwindigkeit manövrierfähig blieb, dem Druck des Ruders Folge leistete.
If your hull design has the capacity to handle heavy-going downhill with minimum risk of broaching,
then your selfsteering will be able to do a better job. ...
Beam-to-length-ratio (Längen-Breiten-Verhältnis) is the first criterion. The longer and narrower the hull,
the more directionally stable it will be and the less tendency it will have to change course when heeled."
Das heißt, die Aries-Anlage steuerte.
„Selbst bei leichten Stürmen arbeitete sie – allerdings mit Abweichungen bis zu 30 Grad.“
Ich kuppele die mechanische Selbststeuerung wieder ein und hangele mich in die Kajüte, lege mich auf den Boden und erstarre.“
(Homepage, Link zu spiegel.de)
Fazit
Die Windsteueranlage hat Wilfried Erdmann nicht gerettet.
Sie ist aber im "unteren" Windbereich lange Zeit hilfreich. Erdmann musste erst ab ~ Bft 9 per Hand steuern.
Ich musste ins Cockpit; die Aries blieb eingekuppelt.
Wenn sich eine besonders hohe Welle näherte, habe ich bei eingekuppelter Aries am Steuerrad gedreht
und das Schiff spitzer zur Welle gelegt.
Weil der Motor im Leerlauf mitlief, konnte ich mit einem zusätzlichen Schub die Energie des Schiffes erhöhen,
um vom brechenden Kamm nicht nach hinten geschoben zu werden.
5 Stunden etwa war ich gefordert; das war zu machen.
Ich denke, auch Bft. 9 - 10 wären in dieser Weise noch beherrschbar gewesen.
- Fallschirm-Treibanker (parachute anchor)
"Segeltuchsack in Kegel- bzw. Pyramidenstumpfform" (Claviez, Seemännisches Wörterbuch),
der vom Bug oder vom Heck ausgebracht wird und das Schiff festhält, als läge es vor Anker.
In der Theorie halten sie eine Yacht mit ihrem stärksten Teil, dem Bug, gegen die anrollenden Wellen.
- Wenn ein Schiff im Seegang festgehalten wird, entstehen kaum zu beherrschende Kräfte durch die Gewalt der Wellen,
die das Schiff gegen den Zug des Treibankers wegschieben wollen.
- Vor Anker pendelt jede Yacht. Auch vor Treibanker!
Wenn in dieser Position ein Brecher zuschlägt, hat das Schiff keine Chance.
Die einzigen namhaften Befürworter des Fallschirm-Treibankers, der über Bug ausgebracht wird,
sind Lin und Larry Pardey ("Storm Tactics Handbook").
Sie legten ihren Langkieler an eine Art Zügel hinter dem Treibanker: eine Leine führte zum Bug, die andere zum Heck.
Dadurch konnten sie den Winkel des Schiffes zu den Wellen beeinflussen.
Anscheinend gab es bei ihrer Yacht nicht das oben geschilderte Pendeln.
Genau darüber wundert man sich (z. B. Hal Roth). Theoretiker vermuten, dass die Wirkung
mehr durch das sich ergebende Beidrehen (Blasenbahn, Verwirbelungszone der Langkielyacht) entstand als durch den Treibanker.
Vom Bug ausgebrachte Fallschirm-Treibanker eignen sich wohl eher für Schiffe, die beim Treibenlassen den Bug in den Wind drehen,
für große Motorschiffe z. B. oder für Fischerboote.
- Drogues / Nachgeschleppte Treibanker
- Galerider
siehe oben
- Jordan Series Drogue (Jordan-Treibanker)
Hal Roth:
“The Jordan Series Drogue® (JSD) is the best of the lot in my judgment.”
Auf ihn möchte ich eingehen.
VI Don - Jordan - Series- Drogue (Jordan-Treibanker, Jordan-Drogue, JSD)
Das Wort „series“ (= in Reihe) spiegelt die Konstruktion wider: viele schultütenähnlich zusammengenähte Segeltuch-Röhren (-kegel, -konusse),
die an beiden Seiten offen sind, werden auf einer starken Nylontrosse im Abstand von etwa ½ m so befestigt,
dass die Trosse durch die beiden Öffnungen läuft.
Die Trosse erhält ein Gewicht am Ende, damit das System unter Wasser und auf Spannung bleibt.
Damit das Schiff besser vor den anrollenden Wellen gehalten werden kann, um die Zugkräfte auf die Befestigungen am Schiff zu halbieren
und anschließend überrollen würde.
Was abläuft, wenn ein Schiff durch einen Brecher ins Wellental geschleudert wird,
habe ich in „Brecher & Yacht" darzustellen versucht (auf dieser Webseite).
Der JSD kann aber auch als Bremse eingesetzt werden (wie z. B. der Galerider).
Damit erfüllt der JSD zwei Aufgaben:
1) Bremse (Fahrtverminderung)
Der JSD verlangsamt die Fahrt der Yacht auf ~ 2 kn.
Gegenüber dem Galerider hat der JSD einen entscheidenden Vorteil: die Yacht muss nicht gesteuert werden.
Sie wird durch das System mit dem Heck gegen die anrollenden Wellen gehalten.
Das Hochsteigen und Fallen fühlt sich im Inneren der Yacht nach Berichten an "wie Bunjee-Jumping".
2) Kenter-Verhütung
Wird eine Yacht durch einen Brecher in Wellenrichtung vorwärts geschleudert, fängt sie der JSD ein,
richtet sie gerade und setzt sie wieder ins Wasser.
Der Vorgang ist vielleicht vergleichbar mit dem Abbremsen eines Düsenjets beim Landen auf einem Flugzeugträger.
Im folgenden ist nur noch von dieser Funktion die Rede.
Im "Research and Development Program" beschreibt Donald Jordan, wie er bei der Entwicklung seiner Erfindung vorgegangen ist.
Seine fundamentalen Überlegungen (verkürzt):
- To protect a yacht in a hurricane, an outside force must be applied from a drag device.
(drag = schleppen, bremsen; device = Apparat, Hilfsmittel.)
- No design changes to the boat and no storm tactics on the part of the skipper can result in a significant reduction in risk.
- The drag device must be a drogue, i.e. the boat must be tethered from the stern. ... (tether = anbinden; stern = Heck)
- A sea anchor cannot be designed to protect the boat.
- The strength of the drogue and the number of drag elements must be adjusted to be compatible with the displacement
- With a proper drogue, a yacht and crew can survive a storm of the severity of the Fastnet or 1998 Sydney-Hobart storm
(www.jordanseriesdrogue.com unter: Technology; Hervorhebungen von mir)
Für die praktischen Tests seiner Neu-Entwicklung stellt sich die amerikanische Coastguard zur Verfügung.
Coastguard - Report (CG-D-20-87; 1987) veröffentlicht.
Dieser beschreibt, wie der JSD funktioniert, erläutert die Tests, enthält Tabellen über die auftretenden Kräfte,
die Zahl der notwendigen Konusse, die Stärke der Schlepptrossen
und gibt Instruktionen, wie man den JSD anfertigt.
Donald Jordan hat kein Patent angemeldet: Jeder Segler kann den JSD mit den Angaben aus dem Coast-Guard-Report nachbauen.
Herbert Weingärtner und Wolfgang Quix
... kenterten - man erinnere sich - mit JEANTEX III beim Gegenan-Segeln; Ursache war jene 17 m hohe Wand aus Wasser.
Ähnlich erging es dem Ehepaar Wilts und ihrer Crew mit FREYDIS.
Nach dem Fastnet-Report, nach den Erläuterungen Jordans und auch nach Moitessier wird durch derartige Kaventsmänner jedes Schiff
gedreht, gleichgültig wie das Unterwasserschiff aussieht und gleichgültig mit welcher Sturmtaktik die Yacht unterwegs ist.
Donald Jordan analysiert den Untergang der WINSTON CHURCHILL durch eine ähnliche Riesenwelle beim Sidney-Hobart-Race.
Die Yacht war eine Sparkman & Stevens–Konstruktion, Holz, 25 t. Sie wurde von einem Brecher ins Wellental geschleudert
und zerschellte dort beim Aufprall auf das Wasser.
Die Skizze Jordans könnte sehr gut auch die Größenverhältnisse der Welle gegenüber der JEANTEX widerspiegeln.
Man muss sich zusätzlich die Geschwindigkeit vorstellen, mit der eine solche Welle wandert: 21 kn
(wenn die Welle aus einer Überlagerung von 2 Wellen mit 8.50 m Höhe entstanden ist).
Eine Welle von 8.50 m hat eine Periode von 7 sec.
Das heißt, dass ein Schiff (wie oben im Wellental) sich in ~ 3 sec unter dem brechenden Kamm befunden hätte.
“With a proper drogue, a yacht and crew can survive a storm of the severity of the Fastnet or 1998 Sydney-Hobart storm
with no serious storm damage or crew injuries.”
Wenn man sieht, wie viel technisches Wissen in der Analyse des Unglücks und in der Konstruktion des JSD steckt, wird sich
Bemerkenswert ist, dass Dashew seine frühere, kritische Einstellung dem Jordan-Treibanker gegenüber aufgegeben hat.
Dashew konstruiert jetzt (2015) eher große, Motor-Fahrtenschiffe. Für diese Schiffe gelten in erster Linie seine neueren Hinweise zur Sturmtaktik.
like the Gale Rider.
This will hold the stern more or less into the seas, and allow us to move forward at anywhere from four to eight knots,
with control of our direction still under the command of the autopilot or one of us.
in which case our choice would be the Jordan Series Drogue.”
(www.setsail.com/heavy-weather-issues)
Dass Dashew seine Schiffe mit Galerider und (!) JSD ausrüstet – warum nicht!
Ich denke, dass der Jordan-Treibanker ...
- einer erschöpften Crew bei schlimmen Wetterbedingungen Hilfe bringt.
Die Yacht muss nicht mehr gesteuert werden, wenn ein JSD ausgebracht wird.
Gleichzeitig wird die Position gehalten; einigermaßen zumindest.
- einer Yacht in einer dramatischen Lage mit brechenden, unbeherrschbaren Seen eine Überlebensperspektive eröffnet.
Auch dem Langkieler.
- Allerdings entstehen große Kräfte, wenn eine Yacht durch den Kamm einer brechenden Welle gezerrt wird.
Um sie aufzufangen, sind auf einer gängigen GFK-Yacht wohl Verstärkungen nötig.
Weitere Informationen in:
- - - - -
Nachtrag, 5/2019
Susanne Huber-Curphey
... im Interview nach 251 Tagen einhand und 33.043 sm ohne Landkontakt (Hobart, Tasmanien):
Das Prinzip des JSD funktioniert sogar dann, wenn Wind und Seegang aus unterschiedlichen Richtungen kommen. ...
Es ist ein Jammer, dass der JSD in Europa so wenig bekannt ist, mir hat er jedenfalls bereits mehrmals das Leben gerettet.“
(Das gesamte Interview in: segeln 5/2019)
- - - - -
VII Sturmtaktik - Resümee
Der große Langkieler jedoch erzeugt eine ausreichende Verwirbelungszone.
Die Wellenhöhen schätzt Helmut (im Vergleich zu seinem Mast von 19.80 m) auf 10 – 12 m.
Als die Nacht hereinbrach, der Orkan noch weiter zulegte und die Seen zu brechen begannen, werden es wohl 1 bis 2 m mehr gewesen sein",
sagt Helmut van Straelen.
Man müsste beim Konstrukteur, der Werft, anderen Langkielseglern, Segelvereinigungen etc. nachfragen,
ob der eigene Langkieler beidrehen kann und bis zu welcher Wellenhöhe
... oder sich durch Ausprobieren herantasten.
Wer kein Risiko eingehen will, wird nicht beidrehen, sondern so agieren wie in 3) (s. weiter unten).
Dabei ändert sich die Windrichtung um etwa 90 Grad; es entstehen Kreuzseen.
Wenn man beidreht, sollte der Bug so liegen, dass er zwischen die alte und die neue Wellenrichtung zielt.
Für die nördliche Halbkugel gilt:
- Wenn das Tief im N durchzieht, springt der Wind von ~ WSW auf ~ NNW:
Auf Bb-Bug beidrehen!
Das Schiff dreht mit dem Wind. Liegt es zu Beginn auf ~ S – Kurs, so liegt es nach der Winddrehung auf ~ NW – Kurs.
Nun treffen beide Wellensysteme die Yacht mehr oder weniger von vorne.
Und nicht von der Seite oder von schräg achterlich - wie es der Falle wäre beim Beidrehen auf Stb.
- Wenn das Tief im S durchzieht:
Auf Stb-Bug beidrehen!
Für die südliche Hemisphäre gilt alles spiegelbildlich.
Wenn aber Kreuzseen unter Bedingungen wie beim Fastnet-Race entstehen (Bft 10), dann dürfte Beidrehen auch für den Langkieler falsch sein.
Der Anspruch Jordans aber ist, gerade für solche Bedingungen ein rettendes System entwickelt zu haben.
2) Kurzkieler (besser: "gut steuerbare" Schiffe)
Deshalb dürfen diese Yachten nicht beidrehen sondern müssen andere Techniken anwenden, z. B. Gegenan Segeln .
Deshalb empfiehlt Dashew für Fahrtensegler, so lange als möglich beizudrehen, um zu ruhen und Kraft zu schöpfen.
- Mit dem Durchgang einer Kaltfront verschärft sich die Lage.
Die Windsteueranlage ist nun überfordert.
Spätestens jetzt wird man einen Kurzkieler aktiv steuern müssen.
Ich würde Erdmann vertrauen: Surftempo mag für Regatta-Crews zu beherrschen sein, für Fahrtencrews nicht.
Es wird zwingend, das Tempo zu reduzieren.
... sind nun - auf dem Stand der aktuellen Technik - die Mittel der Wahl.
3) Weniger gut zu steuernde Schiffe
wenn die Rumpfgeschwindigkeit überschritten wird, ihre Geschwindigkeit verlangsamen (siehe 2).
Für sie gilt das gleiche wie für Kurzkieler.
Das deuten alle jüngeren Autoren an, wenn man deren abwägendes Sicherheitsvokabular beiseite lässt
Nicht nur, dass die Batterien entsprechend gelascht sind, sondern auch Werkzeug, Proviant, Kocher, Bodenbretter, Schapps, Schubladen usw.
Man sollte sich vielleicht doch mit dem Gedanken anfreunden, zumindest bei schlechtem Wetter und vor allem bei Arbeiten auf dem Vorschiff
eine im Sinne Dashews sehr gut steuerbare Yacht.
… würde ich den Kurs beibehalten.
- Bft 8
Wichtig ist, nicht quer zu den Wellen zu segeln.
Ich würde ablaufen oder auf Gegenan einschwenken.
Gegenan-Kurs:
- Sturmfock am Kutterstag und 3. Reff im Groß,
- so lange als möglich unter Windsteueranlage,
- Ruderwache, die im Notfall eingreift,
- evtl. mit Motorunterstützung.
Auf Vorwind-Kurs:
- Steuern per Hand
- Groß im 3. Reff allein oder Sturmfock allein
- Bft 9:
Gegenan
- Groß unter Reff 3 allein,
- Steuern per Hand,
- mit Motorunterstützung,
… so lange Seen und Konzentration es zulassen.
Dann evtl. ...
Ablaufen
- unter Sturmfock allein.
- Bft 10 und mehr
... würde ich vor den Wind gehen und den Jordan-Treibanker ausbringen.
Dabei:
- Rückzug der Mannschaft ins Schiffsinnere, Schiff verschließen, Anschnallen, Schutzhelme.
- Über UKW die Position bekanntgeben: "Manövrierbehinderung"
Man sollte an die Möglichkeit eines Kaventsmannes denken.
Je eher man den JSD setzt, desto besser.
- - - - -
1) 1979 Fastnet Inquiry (auch: Fastnet-Report) (Auszüge)
https://keyassets.timeincuk.net/inspirewp/live/wp-content/uploads/sites/21/2019/07/fastnet-race-inquiry.pdf
Mo, 13. August 1979
Am Nachmittag wehte der Wind im Fastnet-Seegebiet aus S mit 30 – 40 kn. Als die Front durchzog, drehte der Wind auf W
und legte auf 50 kn (Bft 10) zu.
Di, 14. August 1979, 0400
Höhepunkt mit Windstärken um 11. Das neu entstehende Wellensystem überlagert den alten Schwell.
Wellenhöhen: „If one accepts the validity of yacht reports of force 11 and over it might have approached 14 meters (46 ft).”
Die Angabe der Wellenhöhen sind Durchschnittsangaben. Die höchsten Wellen waren vermutlich doppelt so hoch (20 m),
Es kam zu einer Tragödie: 23 Schiffe wurden aufgegeben, 5 Schiffe sanken.
Es starben 15 Teilnehmer und 4 Retter trotz Einsatzes aller verfügbaren Rettungsdienste.
Ein Rückschluss auf die Wirksamkeit der verschiedenen beim Fastnet-Race 1979 angewendeten Überlebenstaktiken war nicht möglich.
Das zeigt die folgende Tabelle:
Auszug aus Tabelle 4.8 SURVIVAL TACTICS
Taktik Anzahl der Yachten Knockdown/Capsize (Anm.: ~ 90o/ > 90o)
Heave to (Beiliegen) 26 3 (= 12 %)
Lie barpoles (Sich Treiben Lassen) 86 18 (= 21 %)
Run off barepoles (Ablaufen unter blanken Masten) 57 12 (= 21 %)
Stream warps (Bremsen mit Leinen) 46 10 (= 22 %)
„Others have reported ... (Anm.: Der Fastnet-Report beruht auf einer Befragung.) ... that at the height of the storm there were some waves
„No magic formula for guaranteeing survival emerges from the experiences of those who were caught in the storm.“ (4.14, S. 36)
Hier vier Zuschriften, die erkennen lassen, wie machtlos man sein kann:
- "Two bad knockdowns while hove to.” (Beiliegen)
- „Rolled and dismasted by exceptional steep wave.
The sea was very confused and the actual angle of approach of the wave was impossible to judge.”
- “Lay a-hull (Sich Treiben Lassen) for half an hour, then rolled over by a wave which would have capsized us whatever angle it had approached from.”
- "Ran directly before waves for several hours, but then rolled over when caught by a cross sea which appeared from nowhere."
(Fastnet Race Inquiry, 1979, S. 36)
Olin Stephens
... ist neben Nathanael Herreshoff der wichtigste amerikanische Yachtkonstrukteur des vergangenen Jahrhunderts,
Donald Jordan
… der Erfinder des JSD (Jordan Series Drogue), war im 2. Weltkrieg als „aeronautical engineer“ an der Entwicklung von Flugzeugen beteiligt,
Selbst Segler und erschüttert von der Fastnet-Tragödie, dachte er darüber nach, wie Yachten solche Stürme und Seegangsverhältnisse überstehen könnten.
Jordans Erkenntnisse und Folgerungen stehen zum Teil im Gegensatz zu den Axiomen bisheriger Segel-Ikonen.
Gestorben ist er im Jahre 2008.
Seine Texte findet man unter: www.acesails.com oder www.jordanseriesdrogue.com
Ebenso den Coastguard - Report aus dem Jahr 1987.
... ist einer der herausragenden Konstrukteure der Gegenwart in Amerika.
Er ist Segler, Konstrukteur, Theoretiker und Autor zugleich.
“Steve and Linda Dashew have been sailing together for 40+ years. They courted on small racing catamarans in the 1960s.
In the past 25 years, over fifty of their yachts (Deerfoot, Sundeer, Beowulf, and now the FPB series) have been launched.
They have cruised more than 250,000 miles.
Dashew argumentiert von allen Autoren am klarsten.
Er versteht vor allem zu begründen, wie sich konstruktive Details auf das Segelverhalten von Yachten auswirken.
Die verwendeten Zitate zur Segeltaktik stammen vorwiegend aus dem Kapitel „Choosing the Right Tactics“.
Zu beziehen sind beide Bücher direkt bei www.Setsail.com
Wikipedia:
„Von 1984 bis 1985 segelte Erdmann nonstop alleine in West-Ost-Richtung um die Welt … mit seinem Schiff KATHENA NUI,
Von 2000 bis 2001 gelang ihm weltweit als fünftem Segler nonstop und allein eine Weltumsegelung in Ost-West-Richtung,
Eine Zeichnung und Bilder der KATHENA NUI gibt es in verschiedenen Büchern Erdmanns und auf seiner Homepage.
In „Segeln mit Wilfried Erdmann“ hat er den Linienriss beigesteuert.
In diesem Buch äußert er sich zu allen relevanten Themen des Hochseesegelns.
… kümmerte sich nach dem Ende seiner Segeljahre lange Zeit als Webmaster von Trans-Ocean um die Belange der deutschen Weltumsegler.
Seine Yacht JOSEPH HAYDN ist ein Stahlschiff vom Typ Skorpion IIIA (14 m, 20 t) der Feltz-Werft in Finkenwerder.
Auf der Rückreise von Amerika 1997 kam er während der Querung des Golfstroms in einen Orkan mit Bft 12 und mehr.
Er dreht mit seinem großen Langkieler bei, nachdem er 24 Stunden am Steuer gestanden hatte und abgelaufen war.
"Beidrehen ? ... Im Orkan?“ ist ein wesentlicher Beitrag über die Seetüchtigkeit von Langkielern.
(ehemals auf: www.bluewater.de, jetzt auf dieser Webseite)
stellte dafür Isobarenkarten, Aufzeichnungen der Wetterboje 41001 und Berichte von Schiffen zur Verfügung.
(Details in "Verifikation" am Ende von "Beidrehen? Im Orkan?")
Herbert Weingärtner
… war der langjährige Partner von Wolfgang Quix, anfangs auf der Yacht JEANTEX III, später mit WOLFIE`S TOY.
Die "JEANTEX" war eine Open 40, LÜA 12,19 m, B 3,0 m, Verdrängung 4 t, Tiefgang 2,85 m, gebaut von Wolfgang Quix mit Freunden
(www.die-weingärtners.de)
Barry Pickthall
… ist Segeljournalist.
Er war Küstenmanager von Cornelis van Rietschotens zweiter erfolgreicher Whitbread Round the World Race-Kampagne mit der FLYER.
In "Blauwassersegeln manual" (2007) gibt er die Erfahrungen seiner Challenge-Regatten um die Welt weiter.
„Unser Ziel … ist es gewesen, ein gut recherchiertes Buch für all diejenigen Segler zur Verfügung zu stellen,
die … an einer Hochseeregatta teilnehmen oder auf große Fahrt gehen wollen.“
Erich und Dr. Heide Wilts (SY FREYDIS)
... ist das bekannteste Langzeit-Seglerehepaar Deutschlands mit mehrfachen Umrundungen Kap Hoorns und extremen Reisen in die Antarktis.
2017 gelang ihnen die Fahrt durch die Nordwest-Passage von W nach E mit wechselnden Crews.
Näheres unter www.freydis.de sowie https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Wilts
Dr. Ing. Wolfgang Sichermann
Head of Research and Development - Thyssenkrupp Marine Systems GmbH,
Französischer Autor, Komponist und Segler; unterhält eine in Frankreich viel beachtete Webseite:
Patrice Geffroy hat mir eine Reihe von Hinweisen gegeben, die mit der aktuellen Segelszene und -problematik zusammenhängen.
Die meisten Links zu Blogs anderer Segler stammen von ihm.
Herr Geffroy hat "Sturmtaktik für Yachten" ins Französische übersetzt:
https://www.uneinvitationauvoyage.eu/wp-content/uploads/2014/06/2015-solutions-pour-affronter-le-gros-temps.pdf
Ralf G. Weise
... gelernter Bootsbauer und Bootsbaumeister, ist vereidigter Sachverständiger für Sportbootschäden und -bewertung
(https://yachtgutachten-weise.de)
Susanne Huber-Curphey
Deutsche Einhand- und Extremseglerin:
- Nordwestpassage 2017 als erste Frau einhand; von W nach E.
- Long Route 2018/19 (Non-stop-Weltumsegelung, einhand); 251 Tage, 33.043 sm.
3) Interviews
mit Helmut van Straelen und Herbert Weingärtner, 2014
Ich bin mit beiden befreundet; daher auch der vertrauliche Tonfall.
4.1 Riss der Skorpion II
(Angaben nach: Moitessier, Kap Horn der logische Weg)
Bernard Moitessier, "Kap Horn – Der logische Weg", 31978, Delius und Klasing;
"Weite Meere, Inseln und Lagunen - Erfahrungen eines Blauwasserseglers", 1998, Delius Klasing
“1979 Fastnet Race Inquiry” http://www.blur.se/images/fastnet-race-inquiry.pdf
Bobby Schenk, "Blauwassersegeln", 21984, Delius Klasing
C. A. Marchaj, "Seetüchtigkeit – der vergessene Faktor", Delius Klasing, 1986
Technical Committee of the Cruising Club of America,
"Offshore Yachts", 1987, hg. John Rousmaniere; ISBN 0-393-03311-2
Alain Grée, "Sturm – Taktik und Manöver“, 1988, Delius Klasing
"Coast Guard Report 1989" http://www.sv-zanshin.com/manuals www.jordanseriesdroguecoastguardreport.pdf
Lin and Larry Pardey, "Storm Tactics", 1995
Heide Wilts, "Auf der Route der Albatrosse", 1996, Delius Klasing
Donald Jordan, Texte: www.acesails.com; www.jordanseriesdrogue.com (Jahr?)
Steve & Linda Dashew, "Surviving the Storm", 1999, ISBN 0-96580-9-2;
"Offshore Cruising Encyclopedia", 31999; beide Bücher: www.Setsail.com
Earl R. Hinz, "Heavy Weather Tactics – Using Sea Anchors & Drogues”, 2003, California
Wilfried Erdmann, "Segeln mit Wilfried Erdmann", Hamburg, 52004;
(In dieser Ausgabe ist die zitierte Stelle "30 Stunden an der Pinne" nicht mehr enthalten.)
"Sturmsegeln", www.wilfried-erdmann.de
Barry Pickthall, "Blauwassersegeln manual", 2007, Pietsch-Verlag
Helmut van Straelen, "Beidrehen? - Im Orkan?", in: Trans-Ocean, 10/2007; www.Lampalzer.de
Peter Bruce, "Heavy Weather Sailing", 62008, ISBN 978-0-07-159290-1
Andrew Claughton, "The Stability of Yachts in Large Breaking Waves",
in: Peter Bruce, "Heavy Weather Sailing"
Dr. Jens Kohfahl, "Schwerwettersegeln – Sturmtaktiken", Trans-Ocean, Juli 2008
Hal Roth, "Handling Storms at Sea", 2009, ISBN 978-1 4081-1348-6; www.adlardcoles.com
Dr. Hans Lampalzer, "Jordan-Series-Drogue ... eine Recherche", in: Trans-Ocean, 2010;
"Wellenphysik“, 2016, beide Texte hier auf www.Lampalzer.de
Abkürzungen:
TO "Trans-Ocean"
www.trans-ocean.org