1. Schiffsführung, Fahrregeln, Versicherung, Gewährleistung, Vereine
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- Hauptkategorie: II. Praxis
- Kategorie: 1. Schiffsführung, Fahrregeln, Versicherung, Gewährleistung, Vereine
Segeln mit Yachten
"Wenn ich die See seh,
brauch ich kein Meer mehr."
(Stralsund, Postkarte)
1. Schiffsführung, Fahrregeln, Versicherungen, Gewährleistung, Vereine
1. Bootspapiere, Eignerpapiere
1. Schiffsdokumente (Bootspapiere)
2. Papiere des Eigners
2. Vorschriften, Fahrregeln
1. Allgemeine Vorschriften
2. Lichterführung, Schallsignale
3. Vorfahrtsregeln, Kollisionsverhütung
4. Führerscheinpflicht
5. Logbuch
6. Trailergespanne
3. Versicherungen
Haftpflicht-, Kasko-, Insassenunfall-, Rechtsschutz-,
Auslandskranken-, MedEvac-, Skipperhaftpflicht- Versicherung u. a.
4. Gewährleistung, Garantie
5. Vereine
1. Bootspapiere, Eignerpapiere
1.1 Schiffsdokumente (Bootspapiere)
Im nationalen Verkehr
Es gibt in Dtld. keine Registrierpflicht für Yachten unter 15 m. Deshalb gibt es auch keine entsprechenden amtlichen Vorgaben.
Die Ausführungs-Bestimmungen der Kennzeichnungspflicht richten sich nach dem Wohnsitz des Eigners. In Holland gelten z. B. andere Ausführungsbestimmungen (trotz EU).
Benötigt werden in Dtld:
- Amtliches Kennzeichen (Kennzeichenausweis)
Sie werden ausgestellt von den Wasser- und Schiffsfahrtsämtern.
Anbringung an den beiden Bug- oder Heckseiten oder am Spiegelheck, Buchstaben mind. 10 cm hoch
Heimathafen: Möglichkeiten sind
- Wohnsitz des Eigners oder
- ständiger Liegeplatz der Yacht oder
- Sitz des Clubs
Amtlich anerkannt ist auch
- der Internationale Bootsschein (IBS); er gilt als Kennzeichenausweis.
Die Nummer des IBS ist dabei gleichzeitig das Kennzeichen für das Schiff.
Der IBS wird ausgestellt vom
- DMYV (Dt. Motoryacht-Verband) oder
- DSV (Dt. Seglerverband) oder
- ADAC
- CE-Identifikationsnummer
Nachtrag Jan .2011, Pantaenius:
Das Schiff muss eine Rumpfnummer führen (die Baunummer der Werft, die CE - Identifikationsnummer), die im Zhg.
mit der CE-Konformitätserklärung vergeben wird.
Sie sollte rechts am Spiegel angebracht sein.
Aus Gründen des Diebstahlschutzes solle die gleiche Nummer an geheimer Stelle im Schiff
ein zweites Mal angebracht sein.
Für Fahrzeuge, die nur auf Seestraßen verkehren, würde das Flaggenzertifikat des BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) genügen.
Im grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb der EU
Merkblätter der Länder beachten!
Seit Okt. 2006 ist es innerhalb Europas nicht mehr nötig, auszuklarieren bzw. von einem Ausklarierungshafen aus Dtld. zu verlassen. Damit entfällt der „Grenzerlaubnisschein“.
Benötigt wird:
für Boote < 15 m
- Internationale Bootsschein (IBS)
Er ist ein Registrierungsnachweis für Sportboote und wird international anerkannt.
Gültig: 2 Jahre
Wikipedia: International
Der ECE-Resolution Nummer 13 sind Deutschland, Frankreich, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ungarn und Vereinigtes Königreich als Staaten beigetreten. Im Ausland wird der Internationale Bootsschein zwei Jahre lang als Reisedokument anerkannt, danach muss er bei der ausstellenden Stelle verlängert werden. Es gilt dort als offizielles Bootspapier, das zum Einklarieren in den Häfen benötigt wird und wird dort als Registrierungs- und Eigentumsnachweis anerkannt. Andere Staaten können den IBS anerkennen, jedoch liegt dies im Ermessen der Behörden des Staates.
Im Gegensatz dazu, ist das Flaggenzertifikats vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie, sowie die für Sportboote mögliche freiwillige Registrierung im Schiffsregister weltweit als Nachweis anerkannt, da sie dem Seerecht entspricht.
- Flaggenzertifikat des BSH
Es dient als Nachweis der Nationalität.
Wikipedia:
Das Flaggenzertifikat wird für Seeschiffe bis 15 m Rumpflänge ausgestellt und berechtigt zur Führung der Bundesflagge. Das Dokument ist ein international anerkanntes Flaggendokument, jedoch kein Eigentumsnachweis nach deutschem Recht.
Das Flaggenzertifikat wird vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ausgestellt. Es ist acht Jahre gültig und kann verlängert werden. Für die Ausstellung des Zertifikates sind beim BSH Daten zum Schiffseigner, Daten zum Schiff sowie technische Daten zu Schiff und Motor anzugeben. Dabei muss die Eigentümerschaft durch Vorlage des Kaufvertrages nachgewiesen werden.
für Boote > 15 m
- Schiffszertifikat (Seeschiffsregister)
Im grenzüberschreitenden Verkehr nach außerhalb der EU
für Boote < 15 m
- Flaggenzertifikat
- Ausklarieren in einem entsprechenden Ausklarierungs-Hafen
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1.2 Papiere des Eigners
Mitzuführen sind an Eignerpapieren:
- E - Konformitätserklärung zum Schiff
- Eigentumsnachweis: Kopie der Gesamtrechnung mit ausgewiesener MwSt.
- Nachweis einer Bootshaftpflicht
- Blaue Versicherungskarte (Versicherer)
- Genehmigungsurkunde (Zuteilungsurkunde) für die Seefunkstelle (UKW, evtl. AIS)
Mitzuführen sind an persönlichen Papieren
- Personalausweis oder Pass
- Führerscheine Motor zwingend (ab 15 PS), Segel freiwillig
s. Vorschriften, Führerscheinpflicht
- Funkzeugnis UKW s. Vorschriften, Führerscheinpflicht
- Schiffstagebuch s. bei Logbuch
- evtl. Waffenbesitzkarte und evtl. Europäischer Waffenpass
s. Signalpistole
Mitzuführen sind außerdem
- Kollisionsverhütungsregeln
- Merkblatt Müllentsorgung für Yachten > 12 m
- in Holland:
- Binnenvaart-Politiereglement, Neufassung 2007 (Deutsche Ausgabe erhältlich)
- Almanak voor Watertoerisme, Deel 1
Bsp. einer Kontrolle durch die Coast Guard in Holland (Bericht aus TO 10/2010)
- Pässe
- Kaufvertrag, MwSt.-Beleg
- Flaggenzertifikat des BSH
- Führerschein
- Funkzeugnis
- DSC-Erweiterung
- Frequenzzuteilungsurkunde AIS-VHF
- Zollware
- Diesel: Farbe? Wann getankt, wo?
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2. Vorschriften, Fahrregeln
1. Allgemeine Vorschriften
2. Lichterführung, Schallsignale
3. Vorfahrtsregeln, Kollisionsverhütung
4. Führerscheinpflicht
5. Logbuch
6. Trailergespanne
2.1 Allgemeine Vorschriften
- Eine sehr gute Einführung in alle wichtigen Aspekte bietet die Broschüre "Sicher auf See" der DGzRS.
Kostenlos. www.seenotretter.de
- Ebenso empfehlenswert ist "Reeds Nautical Almanach".
„The Yachtsman`s Bible“ deckt alle Bereiche ab:
Regulations / Navigation / Communications / Weather / Safety / First Aid / Tides / Harbours.
(Hafenbeschreibungen von Schottland und Skagen bis Marokko.)
Empfehlenswerte Hafenbeschreibungen enthalten die "Pilots" und "Almanacs" des Imray-Verlages.
Desgleichen die Hafenführer von Rod Heikell.
Schiffsführer / Skipper
Wikipedia:
Als Skipper … bezeichnet man den verantwortlichen Boots- bzw. Schiffsführer … . Der Skipper trägt die zivil- und strafrechtliche Verantwortung für die Sicherheit von Schiff und Besatzung. Ein Skipper muss nicht zwangsläufig Eigner (Eigentümer) des Schiffes oder für diese Aufgabe angestellt sein; es reicht, dass sich die Besatzung auf einen Skipper einigt. Auch muss er das Schiff nicht selbst steuern. Vor Fahrtantritt muss allerdings festgelegt und im Logbuch dokumentiert werden, welche Person die Schiffsführung übernimmt. Ein Skipper muss im Besitz der jeweils für das Fahrtgebiet und den Bootstyp notwendigen Befähigungsnachweise wie Sportbootführerschein oder Sportschifferschein und Funkscheine sein.
Vor Antritt einer Fahrt
- ist der Schiffsführer zu bestimmen, falls dies unklar sein sollte,
- der Vertreter des Schiffsführers zu bestimmen,
- ist die Crew mit den Sicherheitseinrichtungen und der –ausrüstung vertraut zu machen,
- ist ein Mann-über-Bord-Manöver zu fahren.
Anm.:
Wenn man einem Anfänger „vor Antritt der Fahrt“ alle Sicherheitseinrichtungen und die geballte Sicherheitsausrüstung des Schiffes vorführt, wird man vor allem Angst vor dem Segelsport erzeugen.
Ich meine, man sollte zuerst positive Eindrücke schaffen.
Deshalb sollten wohl eher am Anfang kleinere Törns bei schönem Wetter in Küstennähe stattfinden. Das praktische Verhalten an Bord wird dabei im Vordergrund stehen.
Erläuterungen zu Sicherheitsausrüstung und –einrichtungen werden dabei sehr dosiert, situationsabhängig und nur peu à peu einfließen.
Auch der Gesetzgeber weiß um diese Probleme. Gehen wir also davon aus, dass sinnvolles Nahebringen akzeptiert wird und mit „Fahrt“ eine längere Etappe, ein größerer Törn gemeint ist.
s. Der ernsthafte Törn / Crew-Einweisung
Während der Fahrt
- ist sicherzustellen, dass Ausguck und Ruder immer (mit geeigneten Leuten) besetzt sind.
Regel 5 der KVR (Kollisionsverhütungsregeln):
„Jedes Fahrzeug muss jederzeit durch Sehen und Hören sowie durch jedes andere verfügbare Mittel,
das den gegebenen Umständen und Bedingungen entspricht, gehörigen Ausguck halten …“
- Rauchverbot in den Kojen (besser: im Schiffsinneren)
Ich selbst nehme Raucher nur wenn unumgänglich an Bord, Kettenraucher nicht.
- Segelyacht unter Maschine gilt als Motorboot
- Segelyacht unter Segel und Maschine gilt ebf. als Motorboot.
Die Yacht muss dann zusätzlich
- das Tagessignal (umgekehrter Kegel im Vorstag) und
- nachts die Lichter für Motorschiffe zeigen.
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(2. Vorschriften)
2.2 Lichterführung, Schallsignale
Quelle: „Lichterführung und Schallsignalanlagen auf Fahrzeugen unter 20 Meter Länge in der Seeschifffahrt“,
hrsg. BSV (als Download verfügbar bei www.bsh.de)
1) LICHTERFÜHRUNG für Segelyachten; Zeichen
NACHTS
unter 20 m unter 12 m unter 7 m
Unter Maschine
Seitenlichter ebs. ebs.
(oder Zweifarbenlaterne vorne) Können die genannten Lichter
nicht geführt werden:
starke Taschenlampe, gebrauchsfertig
Hecklicht oder
Dampferlicht Seitenlichter + Rundumlicht
(dann kein Hecklicht) oder
Bereich der SeeSchStrO:
Rundumlicht, weiß
Wenn dies nicht möglich ist - aus welchen Gründen auch immer - dürfen diese Fahrzeuge
nachts nicht fahren (ausgenommen Notfälle).
Unter Segeln
Seitenlichter ebs.
(oder Zweifarbenlaterne )
Hecklicht
zusätzlich(!) zu Seiten- ebs.
und Hecklicht erlaubt:
- zwei Rundumlichter: Rot über Grün
oder
- Dreifarbenlaterne ebs.
Unter Segel und Maschine:
wie unter Maschine ebs.
Vor Anker
Rundumlicht (Weiß) ebs.
Anm.: In der o. g. Broschüre fehlt eine Aussage hierzu.
Die “Kollisionverhütungsregeln“ (www.gesetze-im-internet.de)
verlangen auch für Schiffe unter 12 m das Rundumlicht
(und auch den Ankerball). Deshalb: ebs.
Manövrierunfähig
2 rote Rundumlichter, Kann-Bestimmung
senkrecht übereinander
... mit Fahrt durchs Wasser
zusätzlich Seitenlicht - Hecklicht
Auf Grund
2 rote Rundumlichter, übereinander Kann
zusätzlich weißes Rundumlicht (Ankerlicht)
unter 20 m unter 12 m unter 7 m
AM TAG
Unter Segel und Maschine
Kegel mit Spitze nach unten, am Vorstag ebs.
Bei verminderter Sicht unter Segel und Maschine
wie unter Maschine ebs.
Vor Anker (außerhalb ausgewiesener Ankerplätze)
Ankerball am Vorstag ebs. (s. Anm.: Nachts, vor Anker)
Manövrierunfähig
2 schwarze Bälle übereinander Kann
Auf Grund
3 schwarze Bälle übereinander Kann
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Lichterführung nach Reeds (gleicher Inhalt, einfachere Darstellung)
Maschinenfahrzeuge
- Dampferlicht
plus
- Seitenlichter, Hecklicht
< 12 m LOA
- kann Dampfer- und Hecklicht in einem weißen Rundumlicht vereinigen
also: Seitenlichter plus weißes Rundumlicht
Segelfahrzeuge
- Seitenlichter
- Hecklicht
< 20 m LOA
- kann stattdessen Dreifarbenlaterne (im Topp) führen
Segelfahrzeuge können zusätzlich führen
- Rot über Grün
Dann ist Dreifarbenlaterne nicht erlaubt.
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2) SCHALLSIGNALE
Quelle: Kollisionsverhütungsregeln
Fahrsignale
Ich ändere meinen Kurs nach Stb: kurz
... nach Bb.: kurz, kurz
Ich gehe rückwärts: kurz, kurz, kurz
Kommen Sie Ihrer Ausweichpflicht nach!: 5 x kurz, mindestens
Warnsignal: Achtung!: lang (z. B. beim Ein- und Auslaufen)
Nebelsignale
unter Maschine
Fahrt durchs Wasser: lang alle 2 min (mindestens)
Maschine gestoppt: lang, lang alle 2 min (mindestens)
unter Segel lang, kurz, kurz alle 2 min (mindestens)
manövrierunfähiges, -behindertes Fahrzeug lang, kurz, kurz alle 2 min (mindestens)
Eine Zuammenstellung der Sichtzeichen und Schallsignale gibt es unter
https://www.wsv.de/wsa-hst/Service/Wichtige_Sichtzeichen_u._Schallsignale_der_KVR_u._SeeSchStrO/Anlagen/Sichtzeichen-und-Schallsignale-SeeSchStrO.pdf
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(2. Vorschriften)
2.3 Vorfahrtsregeln - Kollisionsverhütungsregeln
1) Rangfolge
- Maschinenfahrzeuge müssen ausweichen: Segelfahrzeugen
- Segelfahrzeuge … fischenden Fahrzeugen
- Fischende Fahrzeuge … manövrierbehinderten Fahrzeugen
2) Im Fahrwasser gilt …
- Rechtsfahrgebot
- Unter Segeln: rechte Hälfte des Fahrwassers
Vorfahrt
Im Fahrwasser haben dem Fahrwasserverlauf folgende Fahrzeuge (unabhängig ob sie nur
innerhalb des Fahrwassers sicher fahren können) …
Vorfahrt…
gegenüber Fahrzeugen, die
1. in das Fahrwasser einlaufen,
2. das Fahrwasser queren,
3. im Fahrwasser drehen,
4. ihre Anker- oder Liegeplätze verlassen.
Anm.: Segelschiffe haben im Fahrwasser also keineswegs immer Vorfahrt.
Die „Rangfolge“ ist aufgehoben.
3) Unter Maschine gilt …
- auf Kollisionskurs, frontal: beide Schiffe nach rechts
- kreuzende Kurse: wie Autos, rechts vor links
- Überholer: muss ausweichen
Überholer ist, wer sich aus einer Richtung mit mehr als 22,5 Grad achterlicher als querab nähert
Bei Nacht sieht der Überholer das Hecklicht, bei Tag den Spiegel.
Im Zweifel: … ist man Überholer.
4) Unter Segeln gilt …
Vorfahrt hat
- auf gleichem Bug/ Wind von der gleichen Seite
… wer höher am Wind ist.
… der Luvwärtige muss ausweichen: Lee vor Luv !
Luvseite ist im Zweifelsfalle die Seite, die dem Großsegel gegenüberliegt
(z. B. beim Schmetterlings-Segeln; keine Vorfahrt!)
- auf unterschiedlichem Bug / Wind von verschiedenen Seiten:
… Bb.-Bug vor Stb.-Bug.
Vorfahrt hat, wer den Wind von Stb hat.
Ausweichen muss, wer den Wind von Bb hat.
- Überholer müssen ausweichen (s. oben)
Unklar
Früher galt: Wer vor dem Wind fährt (z. B ausgebaumt oder unter Spi), hat Vorfahrt.
Dieser Fall wird nicht mehr behandelt. (Kumm, Lübbers, Schultz, Sporthochseeschifferschein)
Also gilt: Der Luvwärtige muss ausweichen: Lee vor Luv !
Luvseite ist im Zweifelsfalle die Seite, die dem Großsegel gegenüberliegt.
Frage: Unter Spi ohne Groß ?
5) Vorfahrt an Engstellen
Nähern sich Fahrzeuge einer Engstelle, die nicht mit Sicherheit hinreichenden Raum für die gleichzeitige Durchfahrt gewährt, oder einer durch das Sichtzeichen A.2 der Anlage I gekennzeichneten Stelle des Fahrwassers von beiden Seiten, so hat Vorfahrt
1. in Tidegewässern und in tidefreien Gewässern mit Strömung das mit dem Strom fahrende Fahrzeug, bei Stromstillstand das Fahrzeug, das vorher gegen den Strom gefahren ist,
2. in tidefreien Gewässern ohne Strömung das Fahrzeug, das grundsätzlich die Steuerbordseite des Fahrwassers zu benutzen hat.
Das wartepflichtige Fahrzeug muss außerhalb der Engstelle so lange warten, bis das andere Fahrzeug vorbeigefahren ist.
https://www.elwis.de/DE/Schifffahrtsrecht/...
6) Verkehrstrennungsgebiet
Für Segler verboten
Kreuzen: mit Bug (!, Schiffslängsachse) im rechten Winkel zur Fahrbahn (Erkennbarkeit)
7) Küstenverkehrszone
Sie ist von Seglern zu benützen
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(2. Vorschriften)
2.4 Führerscheinpflicht
Das Folgende aus www.segeln-info.de/fuehrerschein.htm (Jahr ?, verkürzt):
1) Motorbootscheine in Deutschland
- Auf Binnenschiffahrtsstraßen ist der Sportbootführerschein Binnen - Motor
- ab 15 PS vorgeschrieben.
Anders ausgedrückt: Beginn der Führerscheinpflicht ab 15 PS
- bis 15 PS, unter L 15 m: Führerschein nicht nötig, Alter: mind. 16 Jahre
Auf dem Rhein ist er ab 5 PS vorgeschrieben.
- Im Küstenbereich bis 12 sm Abstand von der Küste ist der Sportbootführerschein See (SBS)
- ab 15 PS (11.03 KW) vorgeschrieben (Beginn der Führerscheinpflicht)
- von 5 – 15 PS: nicht nötig; Alter: mind. 16 Jahre
. bis 5 PS: Führerschein nicht nötig
Der SBS ist ein reiner Motorbootschein.
Er gilt an deutschen und ausländischen Küsten.
Auf dem Bodensee ist ab 6 PS (4,4 KW) das Bodenseeschifferpatent A vorgeschrieben.
Ausland:
Der Schein ist für Deutsche auch im Ausland vorgeschrieben.
2) Segelscheine in Deutschland
Nichtamtliche Segelscheine
... sind freiwillig. Sie haben keine rechtliche Bedeutung.
Amtliche Segelscheine:
Berlin:
Der Sportbootführerschein Binnen ist vorgeschrieben auf bestimmten Berliner Gewässern
ab 3 qm Segelfläche.
Bodensee:
Auf dem Bodensee ist ab 12 m2 Segelfläche das Bodenseeschifferpatent D vorgeschrieben.
Anm:
Alle anderen Scheine sind für nicht gewerblich genutzte Yachten nicht verpflichtend.
Dazu gehören:
- Sportküstenschifferschein (SKS) ...
- Sportseeschifferschein (SSS)
Er ist aber vorgeschrieben für Schiffsführer, die gewerbsmäßig Ausbildung betreiben.
- Sporthochseeschifferschein (SHS)
Er ist vorgeschrieben für Schiffsführer, die gewerbsmäßig Ausbildung betreiben.
3) Funkzeugnisse:
- Für Binnenschifffahrtsstraßen ist das UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk (UBI)
vorgeschrieben, falls man am Binnenfunk teilnehmen will.
- Für den Küstenbereich genügt das Short Range Certificate (SRC). Das SRC ist für den Schiffsführer
vorgeschrieben, falls ein UKW-Funkgerät an Bord ist.
- Auf der hohen See ist das Long Range Certificate (LRC) für den Schiffsführer vorgeschrieben,
falls ein Grenzwellen-, Kurzwellen-, oder Satellitenfunkgerät an Bord ist.
bis hierher segeln-info.de
Zusammenfassung
Für nicht gewerblich genutzte Yachten gilt:
- Gesetzlich vorgeschrieben ist lediglich der Sportbootführerschein Binnen bzw. See
als Motorführerschein. Unter Segeln ist kein Schein verpflichtend.
- Wer ein UKW-Gerät hat, braucht
- binnen das UKW-Sprechfunkzeugnis (UBI),
- im Küstenbereich das Short Range Certificate (SRC),
- und bei entsprechender Ausrüstung das Long Range Certificate (LRC).
Versicherer und Vercharterer können eigene Forderungen stellen.
Dass man freiwillig alles tut, um gut ausgebildet zu sein, steht auf einem anderen Blatt.
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(2. Vorschriften)
2.5 Logbuch
Für Seeschiffe gilt:
„Der Schiffsführer hat – falls nicht anders vorgeschrieben im Schiffstagebuch – unverzüglich durch geeignete Eintragungen über alle Vorkommnisse an Bord zu berichten, die für die Sicherheit in der Seefahrt einschließlich des Umweltschutzes auf See und des Arbeitsschutzes von besonderer Bedeutung sind. Bei Schiffsunfällen hat der Schiffsführer, so weit erforderlich und möglich, für die Sicherstellung der Eintragungen zu sorgen.“
Eine Yacht ist formal kein Seeschiff. Wenn sie aber zur See fährt, gelten für sie vielleicht doch die gleichen Bedingungen.
Nach Ullrich Holsterann (Skipper 4/2005) gibt es einen klaren Logbuchzwang auf See an Bord von Sportbooten.
Dann gelten folgende Formvorschriften:
- Dem Logbuch beizufügen sind: Name des Schiffes, Kennzeichen, Unterscheidungssignal
- Die Aufzeichnungen sind in dt. Sprache zu führen, unter Angabe der Bordzeit.
Festlegen: z. B. Bordzeit ist die jeweilige Landeszeit
- Das Logbuch kann ergänzt werden, z. B. durch eine Seekarte (Kurse, Positionen, Uhrzeit.)
Diese Ergänzungen müssen aber im Logbuch genannt werden.
- Radieren oder Unkenntlichmachen von Eintragungen ist verboten, sowie das Entfernen von Seiten.
Ist es notwendig, eine Eintragung zu streichen, muss so gestrichen werden, dass
die Eintragung leserlich bleibt. Diese Streichungen sind mit Datum und Unterschrift
zu versehen.
- Alle Eintragungen sind am Tagesende vom Schiffsführer abzuzeichnen.
- Empfohlen wird eine entsprechende Formulierung, wenn man nicht jede Kursänderung im Logbuch
verzeichnet, z. B.:
„Die verwendeten Seekarten und die Eintragungen dort(Kurse,Positionen, Zeiten) sind Teil dieses Logbuches.“
- Logbücher müssen 3 Jahre aufbewahrt werden.
- Das Logbuch hat Urkundenstatus.
Törn
Es empfiehlt sich, im Logbuch zu vermerken, dass vor Antritt einer Fahrt die
- Sicherheitseinrichtungen besprochen,
- ein Mann-über-Bord-Manöver gefahren
- und ein Vertreter des Schiffsführers bestimmt wurde.
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Summertime
Ich habe folgenden Text vorne ins Logbuch geklebt:
An den Wachführer:
- Hoher Pfeifton = Überhitzungsalarm der Maschine
Sofort Maschine auf LEERLAUF!
- Beginn der Wache:
Ladezustand der Batterien überprüfen:
12,5 V oder weniger: MOTOR an!
Ursache: Kühlschrank? Radar?
- Ende der Wache:
in die Seekarte: Standort (GPS oder Koppelort) mit Kurs und Uhrzeit
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(2. Vorschriften)
2.6 Trailergespanne
Maße des Gespanns, in Dtld., maximal:
Breite: 2.55 m
Höhe: 4 m
Länge des Anhängers: 12 m
Gesamtlänge des Gespanns: 18 m
Wenn der Mast nach hinten mehr als 1 m hinausragt:
tagsüber: rotes Tuch
nachts: rote Laterne
Empfehlenswert:
- Lichtanlage überprüfen: Blink-, Bremslichter
- Verlängerte Außenspiegel anbringen
Vorsicht bei Kurven (mit Autos, die am Außenrand parken. Bittere eigene Erfahrung!):
Das Heck des Gespanns schwenkt zur Außenseite der Kurve hin aus!
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3. Versicherungen
3.1 Haftpflicht-Versicherung
"Die Haftpflichtversicherung für die Yacht ... und die Internationale Versicherungsbestätigung
(Certificato de Assicurazione) gehört ... zu den wichtigsten Schiffspapieren"
Lutomsky, in: Trans-Ocean, 4/2020)
Lutomsky empfiehlt als Deckungssumme mind. 10 Mio €, für größere Schiffe höher.
Fahrtgebiet:
Pantaenius teilt in verschiedene Fahrtgebiete ein, die unterschiedlich kosten.
z. B.
- Europäische Flüsse und Binnengewässer
- Europäische Küstengewässer bis 200 sm von Küstenlinien entfernt, jedoch
nicht nördlich Bergen / Wick, inkl. Shetland- Inseln
- Gewässer des Mittelmeeres einschließlich der Meerengen (Gibraltar und Dardanellen)
- Atlantik vom Kanalausgang (ca. 50 Grad Nord) bis 10 Grad Nord, einschließlich USA-Ostküste und Karibik.
Der dazugehörige Text in den Versicherungsbedingungen lautet:
"Die Versicherung gilt für das in der Police genannte Fahrtgebiet. Es besteht Versicherungsschutz auch während aller üblichen Aufenthalte der versicherten Sachen außerhalb des Wassers (z. B. Winterlagerung, Werftaufenthalt) einschließlich des Anlandnehmens und Zuwasserlassens.
Gelegentliches Überschreiten der Fahrtgrenzen gilt mitversichert, ist aber dem Versicherer unverzüglich zu melden. Der Versicherer kann in diesen Fällen eine angemessene Zuschlagsprämie erheben."
Interessant für den Versicherungsnehmer ist, dass Überschreitungen des Fahrtgebietes möglich sind, ohne dass man eine höhere Versicherung abschließen muss.
Die Frage ist, wie lange wird eine Fahrtgebiet-Überschreitung toleriert?
In meiner Police steht für das Jahr 2012/13
Fahrtgebiet
Europäische Flüsse und Binnengewässer. Eine angezeigte Veränderung des Fahrtgebietes
von insgesamt 4 Wochen pro Versicherungsjahr ist ohne Prämienzulage mitversichert.
Es verdoppelt sich für diesen Zeitraum die Selbstbeteiligung.
In 4 Wochen lässt sich in der Regel eine Urlaubsreise unterbringen.
Selbst für meine Reise nach Island (Fahrtgebiet europäische Küstengewässer) wurde kulanterweise lediglich eine Erhöhung der Selbstbeteiligung verlangt.
Es empfiehlt sich, Kontakt mit der Versicherung herzustellen und rechtzeitig anzufragen.
Nicht versichert sind sportliche Veranstaltungn (Regatten, ARC). Zusatzvereinbarung!
3.2 Yacht-Kasko-Versicherung
Die richtige Versicherungs-Gesellschaft herauszufinden, ist nicht einfach. Man sollte sich – mit Hilfe von Fachartikeln – einarbeiten.
Versichert werden Schiff, Ausrüstung, persönliche Effekten.
Empfohlen wird eine Allgefahrendeckung sowie Feste Taxe.
- Feste Taxe
Pantaenius:
Wir vereinbaren mit Ihnen eine feste Versicherungssumme, die bei Totalverlust ohne Zeitwertabzug
ersetzt wird, damit Sie ein gleichwertiges Schiff erneut finanzieren können.
https://certus-yacht.de/feste-taxe:
Die Formulierung der Versicherungssumme als 'Feste Taxe' erfolgt fast bei jedem Anbieter.
Mal ist es eine Versicherungssumme zum Neuwert, mal zum Zeitwert oder sogar zum Verkehrs-/Marktwert.
Diese Formulierungen haben alle den Nachteil, dass sie für den Kunden nicht immer das sind, was die
Begriffe vordergründig aussagen und sich erst im Schadenfall ungünstig für Sie auswirken können. ...
Bei uns wird der Wert der Versicherungssumme vor Vertragsabschluss gemeinsam mit Ihnen festgelegt.
Bei dem Erwerb eines Neu- oder Gebrauchtbootes ist dieses meistens die von Ihnen gezahlte Kaufsumme. ...
Zitat aus Pantaenius, Insider News, 2012 "Der Teufel steckt im Detail":
„Obwohl die Feste Taxe dank Pantaenius heute gängige Form der Kasko-Versicherung sein sollte,
arbeiten die meisten Versicherer mit mehr oder weniger versteckten Zeitwertdeckungen.“
Dort weitere Hinweise, z. B. zu Restwert, Wrackbeseitigungskosten etc.
info@pantaenius.com
- Allgefahrendeckung
Bei einer Allgefahrendeckung müssen alle Ausschlüsse definiert sein.
Entscheidend ist, was alles durch die Versicherung nicht abgedeckt wird? Was also nicht im Text steht,
auch nicht beim Kleingedruckten.
Verschiedene Aspekte:
- Rabatt als Mitglied eines Segelvereins?
- Gültig auch im Ausland?
- Verzögert die Versicherung im Schadensfalle die Bezahlung?
- Ist der Außenborder mitversichert? Immer oder nur unter bestimmten Bedingungen?
Ist der Außenborder am Trailergespann mitversichert?
- Ist der Trailer, wenn er an einem Parkplatz abgestellt wird, gegen Diebstahl versichert?
Oder nur, wenn Auto und Trailer aneinandergekoppelt sind?
- Ist ein Schiff vor Anker versichert?
Auch wenn die Besatzung an Land geht? (z. B. zum Abendessen)
- Fahrtgebiet: Zu prüfen ist, ob die abgeschlossene Versicherung das Fahrtgebiet abdeckt.
Oder anders herum:
Braucht man eine eigene Versicherung für den Atlantik, wenn man sich nur in Küstengewässern aufhält?
- Wie weit gilt der Begriff "Küstengewässer"? Zählt die Nordsee dazu?
- Bergungs-, Wrackbeseitigungs- und Entsorgungskosten?
- Man sollte auch darauf achten, dass das eigene Geld direkt an die Versicherung geht und nicht über
eine Vermittlerstelle (z. B. Trans-Ocean).
Was ist, wenn der Vermittler versagt? (Leider passiert!)
- Alt für neu?
In meinem Fall wurden durch Überspannung die elektronischen Geräte zerstört.
Pantaenius hat uns alles ersetzt, mit neuen Geräten.
3.3 Insassenunfall-Versicherung
Eine derartige Versicherung wird man als Eigner und Skipper abschließen, wenn man mit einer Crew eine größere Reise plant.
3.4 Rechtsschutz-Versicherung
Ich empfehle sie ebenfalls.
s. auch: II Praxis / 16. Schwierige Situationen, Notsituationen, Notruf / 1. Schwierige Situationen /
4. Schlepperhilfe, Bergung
3.5 Auslandsreisekrankenversicherung
Die Deckungsfristen sind unterschiedlich lange, von 30 Tagen bis 6 Monaten.
- Normale Gesetzliche Krankenversicherung
bei Jahresurlaub in EU
- (Kurzzeit-)Reiseversicherung, auch außerhalb Europas
bis zu 56 Tagen; oft eingeschlossen bei ADAC oder Kreditkarten
- Auslandskrankenversicherung
Monate, Jahre; für Langfahrt
(nach Lutomski, Trans-Ocean, 4/2020)
Pantaenius bietet eine Versicherung für Langfahrt-Segler an.
3.6 MedEvac ("Medical Evacuation")
Transport erkrankter oder verletzter Personen zu Orten mit qualifizierter medizinischer Versorgung.
Die Fluglinien transportieren diese Personen nicht.
Genaueres bei: Lutomski (Trans-Ocean, 4/2020)
3.7 Private Haftpflichtversicherung
... erweitern auf "Weltweit gültige Versicherungsdeckung"
3.8 Charter, Skipperhaftpflicht
- Mitsegler-Vereinbarung
Der Passus …
„ Die Haftung des Schiffsführers für fahrlässig herbeigeführte Schäden wird hiermit ausgeschlossen.“
… ist rechtsunwirksam.
(nach BGB: Ein Haftungsausschluss bei Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit ist per Gesetz
unwirksam. §§ 305 ff)
Besser als eine Mitsegler-Vereinbarung ist eine Skipper – Haftpflichtversicherung.
(nach Dr. Wychodil, in: Yacht 14/2017)
- Informationen aus "Pantaenius News", 2018:
("Angst um die Kaution" und "Sicherer Schutz im Ausland")
Der Skipper haftet mit seinem vollen Vermögen für alle Schäden.
Pantaenius empfiehlt:
- Kautionsversicherung
Die Kaution deckt keineswegs alle Schäden.
Deshalb ist eine Kautionsversicherung ratsam.
Aber: manche Versicherungen schließen verschiedenes aus. Kleingedrucktes!
Nachfragen bei Pantaenius.
- Skipper-Haftpflichtversicherung
Üblich sind 200.000 € (2018)
Bei Personenschäden ist dies zu niedrig. Gleicher Fall, für Charter-Ausfall der Yacht.
- Insassenunfallversicherung
- Reiserücktrittsversicherung
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Paul, ein Berufsskipper, mit dem wir uns in Almerimar (2014) befreundeten, berichtet:
Paul hatte ein eigenes Schiff. Es lag in Calvi / Korsika, am Kai.
Ein großes Motorboot wollte gegenüber in die Box eindrehen. Das Schiff kam direkt von der Werft.
Die Anschlüsse des Joysticks zum Bugstrahlruder waren vertauscht. Das Boot fährt anstatt nach Bb in die Box nach Stb auf Pauls Schiff zu. Panische Reaktion des Skippers: Vollgas!
… in die falsche Richtung. Anstatt „Zurück“ auf „Vorwärts“.
Pauls Schiff erleidet Totalschaden.
Der Schaden beträgt nach Schätzung des Sachverständigen 41.000 €.
Die Versicherung von Pauls Gegner stuft den Unfall als „specific maritime accident“ ein. Das bedeutet: die Versicherung braucht nicht zu bezahlen.
Bleibt das Gericht.
Seegerichte in Korsika brauchen 2 Jahre, bis verhandelt wird.
Das Schiff an Land kostet 20 € pro Tag. Das sind im Jahr ~ 7.000, in 2 Jahren mit Winterrabatt ~ 12.000 €.
Ausgang der Verhandlung: ungewiß.
Von der eigenen Versicherung erhält Paul 11.000 € (das Schiff war für 22.000 € versichert).
Paul verkauft sein zerstörtes Schiff, das gleichzeitig sein Heim war, für 1.000 €.
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4. Gewährleistung, Garantie
Gesetzliche Gewährleistungsfristen (Wikipedia)
• 2 Jahre in Deutschland und der Mehrheit der EU-Länder
• 3 Jahre in Schweden
• 5 Jahre in Island und Norwegen bei langlebigeren Produkten
• Im Vereinigten Königreich gibt es zwei verschiedene Verjährungsfristen: 6 Jahre in England, Wales und Nordirland,
5 Jahre in Schottland
• 6 Jahre in Irland
• In den Niederlanden und Finnland hängt die Laufzeit von der zu erwartenden Lebensdauer des Produktes ab.
Die folgenden Informationen nach "Ein sicherer Hafen?" in: Palstek 3/20:
- Bei gebrauchten Produkten kann die Gewährleistungsfrist auf 1 Jahr verkürzt werden.
- Werften delegieren die Gewährleistungspflicht gerne an die Händler.
- Mängel – Was ist zu tun?
- Dem Verkäufer oder Händler (das ist nicht immer die Werft) eine Frist zur Mängelbeseitigung setzen.
Wenn erfolglos ...
- Anwalt einschalten.
Der Anwalt wird sich ans Zivilgericht wenden und das Gericht auffordern, einen Gutachter zu bestellen.
- Das Gutachten dient zur Aufklärung des Sachverhaltes. Durch das Beweisverfahren wird die Verjährungsfrist
unterbrochen.
Nach dem Gutachten (Schäden, Kosten der Beseitigung) können die Parteien entscheiden,
ob sie gerichtlich streiten oder sich einigen wollen.
- Werden die Mängel nicht beseitigt, kann ein anderes Unternehmen beauftragt werden.
Voraussetzung: Aufforderung, Fristsetzung.
Die Kosten trägt der Händler.
- Empfehlenswert für den Kunden: Rechtsschutzversicherung
- Garantie
„Von der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung ist die freiwillige Übernahme einer Garantie zu unterscheiden.“ (Wikipedia)
Wenn Garantien gewährt werden, sind sie häufig an Bedingungen geknüpft, z. B. der Einhaltung von Wartungsarbeiten.
Bei Mängeln wird das gleiche Verfahren wie oben empfohlen.
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5. Vereine
Wikipedia
Der 1888 gegründete Deutsche Segler-Verband e. V. (DSV) ist die nationale Interessenvertretung und der Spitzensportverband der deutschen Segler. Er ist Dachverband für knapp 1300 Segelvereine und Surfclubs (Stand September 2016), für 16 Landesseglerverbände und 85 Klassenvereinigungen.
Der DSV vertritt Deutschland im Weltdachverband für Segelsport (World Sailing) und den Segelsport im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
Fahrtensegeln
Den Bootseigner, der weniger an Regatten sonden am Fahrtensegeln interessiert ist, unterstützen verschiedene Organisationen in Dtld.
Sie helfen bei der Anmeldung des Schiffes, führen Kurse zu verschiedenen Themen durch (Weiterbildung), veranstalten Führerscheinkurse, nehmen Prüfungen ab und unterstützen durch Hafenhandbücher, Revierinformationen und anderem Informationsmaterial.
- Kreuzerabteilung des DSV (Deutscher Seglerverband)
- Kreuzeryachtclub
- Trans-Ocean
- ADAC
Der Kreuzeryachtclub ist entstanden, als der DSV den damaligen Vorstand der Kreuzerabteilung des DSV entmachtete. Man wollte wohl auch an die gut gefüllte Portokasse der KA, vor allem war wohl die unverblümte Selbstständigkeit dieser Abteilung ein Dorn im Auge des DSV.
Der gesamte Vorstand der Kreuzerabteilung trat daraufhin zurück und gründete den Kreuzeryachtclub.
Ich bin diesen Weg mitgegangen, habe aber bald feststellen müssen, dass sich Pantaenius offensichtlich an die Kreuzerabteilung vertraglich gebunden hatte. Nur wer in der Kreuzerabteilung organisiert ist, bekommt einen Mitglieds-Rabatt (von 10 %) bei Pantaenius.
Beide Clubs unterstützen ihre Mitglieder durch Lehrgänge, Infos, Merkblätter
Eine Sonderstellung nimmt Trans-Ocean ein. Es ist die Vereinigung der deutschen Hochseesegler. Beginnend mit Helmut van Straelen als Webmaster (mittlerweile aus Altersgründen zurückgetreten, 2014), wurde ein beachtliches, elektronisches Informationsnetz geschaffen, das allen Mitgliedern offensteht. Themen sind: Ausrüstung, Fachartikel, Länderinfos, Erfahrungsberichte etc.
Vor allem profitieren die deutschen Weltumsegler vom weltweiten Stützpunktnetz des TO.
In der Gründungsurkunde seinerzeit wurde als Zweck des Vereins die Förderung des Sportlichen Hochseesegelns (in Form des Regatta-Segelns) genannt. Hier spiegelt sich die Historie wider. Mittlerweile wurde das sportliche Gentlemen-Segeln mit großen Schiffen abgelöst vom weltweiten, ebenso sportlichen Fahrtensegeln.
In diesem Jahr (2012) kam es zum großen Revirement.
Die neuen Vereinsstatuten sollen der veränderten Mitglieder-Gesellschaft Rechnung tragen.
ADAC
Der ADAC hat ein vielfältiges Angebot zusätzlicher Leistungen.
www.adac.de , dann weiter über „Wassersport“.
Für den ADAC spricht die unkomplizierte Art. Man muss kein Mitglied sein, um z. B. den
Internationalen Bootsschein zu erhalten:
Preis für den Internationalen Bootsschein:
für Mitglieder des ADAC 26,- €, für Nicht-Mitglieder 29,- (2013)
Verlängerungskosten für ADAC-Mitglieder 26,- €.
(Ich habe beim BSH 2013 für die Verlängerung des Flaggenzertifikates 75,- € bezahlt.
Allerdings ist es 8 Jahre lang gültig, anstelle von 2.)
Feb. 2018, ergänzt 5/2020